Mutter küsst neugeborenes Baby.
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Schwangerschaft Neuer Test soll Geburtstermin genau vorhersagen

05. Mai 2021, 20:00 Uhr

Forschende der Stanford University fanden heraus, dass sich Stoffwechsel, Proteine und Immunsystem einer schwangeren Frau verändern, wenn die Geburt bevorsteht. Durch diese Marker könnte die Entbindung präzise vorausgesagt werden.

Wann kommt das Baby? Einen ungefähren Entbindungstermin bekommen alle werdenden Eltern mitgeteilt, doch das heißt noch lange nicht, dass sich der zukünftige kleine Erdenbürger auch daran hält. Bei den einen kommt das Baby früher als gedacht und bei der Wickelkommode wurde gerade noch rechtzeitig die letzte Schraube festgezogen. Bei den anderen steht die Verwandtschaft vollgepackt mit Willkommensballons und Babygeschenken in den Startlöchern und wird ungeduldig, weil sich das Kind extra viel Zeit lässt.

Diese Schwankungen sind nicht nur für die werdenden Eltern und ihre Angehörigen nervig. Auch Kliniken, Ärztinnen und Ärzte würden von einem genaueren Geburtstermin profitieren. Zum einen könnten Kliniken besser planen, denn die Geburtsstationen sind oft überlastet. Zum anderen können sowohl frühere als auch spätere Geburten ein Risiko für Mutter und Kind bedeuten.

Geburtstermin Pi mal Daumen

Bisher wird der ungefähre Geburtstermin durch das sogenannte Gestationsalter bestimmt. Das ergibt sich, wenn der erste Tag der letzten Periode der Mutter plus 280 (40 Wochen) gerechnet wird. Da aber der Zyklus der Frauen unregelmäßig sein kann und auch der genaue Tag der Befruchtung eine entscheidende Rolle spielt, ist der errechnete Geburtstermin selten auch der tatsächliche Geburtstermin. Nur 3-5 Prozent der Babys halten sich daran.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Stanford University (Kalifornien/USA) haben nun in einer Studie nach Biomarkern geforscht, die eine Geburt vorhersagen könnten. Dabei haben Ina Stelzer und ihr Team 63 Frauen in den letzten 100 Tagen ihrer Schwangerschaft begleitet und untersucht. Durch Massenspektrometrie, Proteinanalysen und Zelluntersuchungen haben sie versucht, die Veränderungen im Stoffwechsel, den Proteinen und dem Immunsystem zu charakterisieren. Die untersuchten Plasma- und Blutproben offenbarten ihnen, dass zwei bis vier Wochen vor der Geburt verschiedenste Veränderungen der Proteine und auch der Immunzellen vonstattengehen. So zum Beispiel stellten sie sowohl beim Signalmolekül Interleukin-1R4 als auch bei den Steroidhormonen einen Anstieg fest. Dies könnten Hinweise auf eine bevorstehende Geburt sein. Mit diesen Ergebnissen wurde anschließend ein Modell erstellt, dass den Geburtstermin unabhängig vom Gestationsalter vorhersagen soll.

Universelles Diagnostikwerkzeug entwickeln

Die biologischen Erkenntnisse könnten laut der Forschenden dazu beitragen, Signale zu entschlüsseln, die eine zu frühe Geburt andeuten. So könnten leichter therapeutische Maßnahmen ergriffen werden, die Schwangerschaft zu verlängern. Sie könnten aber auch dazu beitragen, den Geburtsprozess zu beeinflussen, um eine Geburtseinleitung zu vermeiden, sollte die Schwangerschaft weit über den errechneten Geburtstermin hinaus andauern. Die Forschenden sind sich sicher, eine Grundlage in Sachen vorgeburtlicher Biologie geschaffen zu haben. Daraus könnte ein universales Diagnostikwerkzeug entwickelt werden, das den Geburtstermin vorhersagen kann.

JeS

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