Covid-19 Corona: Schwangere geben Antikörper weiter – aber nicht das Virus
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14. September 2021, 15:20 Uhr
Kann die Immunität gegen das Sars-Coronavirus-2 von der Mutter auf ihr Baby übertragen werden? Eine aktuelle Untersuchung weist auf jeden Fall nach, dass die Babys Antikörper besitzen.
Es waren weltweit ganz wenige Fälle, die im vergangenen Jahr bekannt wurden: Schwangere hatten ihre Babys noch im Mutterleib mit Corona infiziert. Auch MDR WISSEN berichtete darüber. Möglicherweise gibt es deutlich mehr Fälle, in denen Mütter nicht das Virus, dafür aber die Antikörper auf das Ungeborene übertragen. Das legt zumindest eine aktuelle Studie nahe.
Fast 1.500 Schwangere untersucht – 83 waren infiziert
Neonatologe Dustin Flannery und sein Team vom Children's Hospital of Philadelphia und der University of Pennsylvania hatten über 1.700 schwangere Frauen auf Sars-CoV-2 untersucht. Die Neonatologie ist der Bereich der Kinderheilkunde, der sich mit Neugeborenen beschäftigt. Bei 1.471 Schwangeren konnten die Forschenden später auch die Babys testen. Ergebnis: In 83 Fällen hatten die Mütter sich mit dem Sars-Coronavirus-2 angesteckt – sowohl mit als auch ohne Symptome einer Erkrankung. Bei 72 von ihnen konnten im Nabelschnurblut Antikörper gegen das Virus festgestellt werden.
"Die Nabelschnurblut-Antikörperkonzentrationen korrelierten mit den maternalen Antikörperkonzentrationen und mit der Dauer zwischen Infektionsbeginn und Entbindung", schreiben die Forscher in ihrer Untersuchung.
Die zweite gute Nachricht aus der Studie: In keinem Fall wurde das Virus selbst an das Baby weitergegeben. Allerdings sind noch einige Frage offen. Denn die Studie zeigt zwar das Potential der Weitergabe von Antikörpern, kann aber noch keine Aussagen darüber treffen, ob die Immunität auch bei den Neugeborenen wirkt und wenn ja wie lange? Wenn Antikörper durch die Nabelschnur übertragen werden, gilt das dann auch für solche, die nach einer Impfung der Mutter entwickelt werden? Dafür sind weitere Untersuchungen nötig.
Corona-Impfung für Schwangere?
Die Frage, ob sich Schwangere gegen Sars-CoV-2 impfen lassen sollen, kann damit also nicht direkt beantwortet werden. Die Deutsche Gesellschaft für Perinatale Medizin hat allerdings unabhängig von diesen aktuellen Forschungsergebnissen gerade eine Stellungnahme veröffentlicht, in der sie Schwangeren und Frauen mit Kinderwunsch die Impfung gegen Sars-CoV-2 empfiehlt. "Insbesondere Schwangeren mit Vorerkrankungen, einem hohen Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 oder hohem Expositionsrisiko gegenüber einer SARS-CoV-2-Infektion kann die Impfung angeboten werden", heißt es in der Erklärung. Allerdings sollte der Impfung ein persönliches Beratungsgespräch vorangehen, bei dem in jedem Fall die Vor- und Nachteile abgewogen werden. Die Empfehlung betrifft vorerst nur die beiden mRNA-Impfstoffe.
Link zur Studie
Die Studie Assessment of Maternal and Neonatal Cord Blood SARS-CoV-2 Antibodies and Placental Transfer Ratios ist im Fachmagazin Jama Pediatrics erschienen.
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