Covid-19-Verlauf Hilft es unserem Körper, wenn er schon Coronaviren kennt?
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22. Juni 2021, 13:20 Uhr
Hat der Körper bereits einmal herkömmliche Coronaviren "kennengelernt", könnte das einen interessanten Nebeneffekt haben: Eine Studie aus den USA zeigt, dass Covid-19-Erkrankungen dann offenbar schwächer verlaufen.
Kennste einen, kennste alle - auf unseren Körper lässt sich diese saloppe Redewendung in Bezug auf das neuartige Coronavirus ein bisschen übertragen. Eine neue Studie des Boston Medical Centers, die im Journal of Clinical Investigation veröffentlicht wurde, zeigt, dass Erkältungen, die durch lange bekannte Coronaviren verursacht wurden, dafür sorgen, dass SARS-CoV-2-Erkrankungen schwächer verlaufen.
Was wurde untersucht?
Ausgewertet wurden Daten aus elektronischen Krankenakten von Personen, die zwischen dem 18. Mai 2015 und dem 11. März 2020 einen CRP-PCR-Test gemacht hatten. Der weist verschiedene respiratorische Krankheitserreger nach, darunter auch die endemischen, also nur in einer bestimmten Region auftretenden Schnupfen-Coronaviren. Analysiert wurden außerdem Daten von Personen, die zwischen dem 12. März 2020 und dem 12. Juni 2020 auf SARS-CoV-2 getestet wurden.
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Diese Daten wurden zunächst bereinigt um Faktoren wie Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index und Diabetes-mellitus-Diagnose. Bei den dann verbliebenen Covid-19 Patienten, die hospitalisiert wurden und vorher ein positives CRP-PCR-Testergebnis für ein Coronoavirus hatten, zeigte sich ein klares Bild: Die Wahrscheinlichkeit war deutlich geringer, auf die Intensivstation eingewiesen zu werden, wenn das Immunsystem vorher schon einmal einem Corona-Erreger begegnet war.
Zudem war eine tendenziell niedrigere Wahrscheinlichkeit erkennbar, während Covid-19 beatmet werden zu müssen. Außerdem war die Überlebenswahrscheinlichkeit für Patienten deutlich höher, deren Immunsystem zuvor schon das "gewöhnliche Erkältungs-Coronoavirus" kennengelernt hatte. Allerdings zeigte sich auch: Selbst wenn der Körper schon mal mit einem Coronavirus infiziert war - eine Infektion mit SARS-CoV-2 verhindert das nicht.
Was bringt uns diese Studie?
Die Studienergebnisse könnten helfen, das Risiko besser einzuschätzen, ob jemand nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 einen Verlauf mit Komplikationen entwickelt, sagt Joseph Mizgerd, Professor für Medizin, Mikrobiologie und Biochemie an der Boston University School of Medicine und Mitautor der Studie. Das könnte auch helfen, die Schäden durch Covid-19 zu begrenzen.
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