Für die repräsentative Studie "Fitness 2022" der Krankenkasse pronova BKK wurden bundesweit 1.000 Erwachsene ab 18 Jahren online befragt. Dabei schätzten sich 19 Prozent der Menschen fitter als vor der Pandemie ein, bei 51 Prozent hatte sich dahingehend nicht viel verändert und 30 Prozent fühlten sich weniger leistungsfähig. Interessanterweise war das Fitnesslevel bei den Männern mehr als doppelt so hoch wie bei den Frauen, denn 31 Prozent der männlichen Befragten sahen sich als "sehr fit" an - gegenüber nur 15 Prozent bei den weiblichen Befragten. Insgesamt gaben in der Studie 23 Prozent ihren Fitnesszustand als hoch oder sehr hoch an, 52 Prozent als mittelmäßig und 25 Prozent als gering oder gar nicht vorhanden.

Die Krankenkasse resümiert, dass es "gerade einmal mittelmäßig um die körperliche Fitness der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger" stehe. Ein Grund für die mangelnde Fitness besonders der Frauen könne dabei sein, dass sie stärker unter der Pandemie gelitten haben – etwa durch verstärkte Kinderbetreuung infolge geschlossener Kitas und Schulen. "Da blieb ihnen kaum Zeit, an ein Sportprogramm zu denken", erklärt der Beratungsarzt Gerd Herold von der pronova BKK.

Letztlich hatten diejenigen, die sich aktuell für sportlich halten, nach eigenen Angaben die Pandemie gut für sich genutzt. Rund 40 Prozent der Fitten hätten laut der Studie ihre Leistungsfähigkeit in den vergangenen zwei Jahren auf das heutige Niveau gesteigert. Diejenigen wiederum, die schon vorher sportlich nicht besonders aktiv waren, hätten durch die geschlossenen Sportstätten und Fitnesscenter einen Grund gefunden, ihrem inneren Schweinehund nachzugeben, so Herold.

dpa/cdi