Die Forschenden der irischen Gesundheitsbehörde Health Protection Surveillance Centre (HPSC) untersuchten auf eine Anfrage der "Irish Times" hin 232.164 Infektionen mit Covid-19. Bei 232 machten sie eine Übertragung im Freien aus, also nur bei 0,1 Prozent. Im Detail kam es bei sportlichen Aktivitäten zu 131 Ansteckungen, Bauarbeiten waren für 124 Fälle verantwortlich und zwei verschiedene Familientreffen für sieben Infektionen.

Die HSPC betonte jedoch, dass in den meisten Fällen nicht genau bestimmt werden kann, wo die Ansteckungen stattfanden. Allerdings basierten die Daten auf "Standorten, die hauptsächlich mit Outdoor-Aktivitäten verbunden sind, d.h. Outdoor-Sport- und Baustellen". In anderen Fällen schlossen die Wissenschaftler aus Kommentaren, bei denen Aktivitäten im Freien genannt wurden, dass eine Infektion wahrscheinlich dort geschehen war.

Die irische Untersuchung ist eine der bisher größten zu der Frage, wo genau Ansteckungen passieren und nährt die derzeitige Diskussion um Ausgangssperren. Am 11. April hatten deutsche Aerosolforscher in einem offenen Brief darauf aufmerksam gemacht, dass solche Corona-Schutzmaßnahmen sogar kontraproduktiv sein können, da sich die Menschen dann mehr in Innenräumen ansteckten. Dennoch sind nächtliche Ausgangssperren mit neuen Ausgangssperren weiter eingeplant, sollen nun aber nur noch von 22 bis 5 Uhr gehen.

cdi