Enceladus ist der sechstgrößte Mond des Planeten Saturn. 1 min
Bildrechte: IMAGO / Depositphotos
1 min

MDR KULTUR - Das Radio Do 06.02.2025 16:39Uhr 00:47 min

https://www.mdr.de/wissen/audios/wasserschichtung-eismond-ozeane-suche-nach-ausserirdischem-leben-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

Enceladus und Co. Studie: Schichtung von Eismond-Ozeanen könnte Suche nach Leben erschweren

07. Februar 2025, 07:00 Uhr

Eine neue Studie hat berechnet, wie die Wasserschichtung in unterirdischen Ozeanen von Eismonden wie Europa oder Enceladus aussehen könnte. Ergebnis: Lebensformen könnten es nicht an die Oberfläche schaffen.

Eismonde mit einem unterirdischen Ozean gelten aktuell als die heißesten Kandidaten für mögliches außerirdisches Leben. Welten wie der Jupitermond Europa oder der Saturnmond Enceladus haben eine Oberfläche aus einer dicken Eisschicht, unter der sich aber mit großer Sicherheit ein viele Kilometer tiefer Wasserozean verbirgt. Forscher nehmen schon seit einer Weile an, dass diese Wasserwelten am Grund lebensfreundliche Bedingungen bieten könnten, ähnlich, wie es auf der Erde der Fall ist. Denn auch auf der Erde sind im direkten Umfeld von unterirdischen Vulkanen die ersten Bakterien entstanden.

Illustration des Saturnmondes Enceladus
Künstlklerische Darstellung von Enceladus und seinen Geysiren. Bildrechte: imago/StockTrek Images

Doch diese außerirdischen Bakterien nachzuweisen, könnte laut einer neuen Studie extrem schwierig werden. Im Fachmagazin Communications Earth and Environment legen Flynn Ames und Kollegen von der University of Reading in Großbritannien die Ergebnisse einer Simulation vor, die zeigt: Ähnlich wie auf der Erde entstehen wahrscheinlich auch in den außerirdischen Ozeanen Wasserschichten, zwischen denen praktisch kein Austausch stattfindet. Diese Schichten verhielten sich aller Wahrscheinlichkeit nach wie Wasser und Öl in einem Glas, schreiben die Forscher.

Das dürfte es für künftige Raumsonden schwierig bis unmöglich machen, die Existenz von Leben auf solchen Eiswelten zu beweisen oder auszuschließen. Zwar gibt es auf dem Saturnmond Enceladus sogar riesige Geysire, bei denen Wasser aus dem Ozean ins Weltall geschleudert wird. Doch wenn es innerhalb der Ozeane keine oder nur eine begrenzte Wasserumwälzung gibt, könnten Bakterien oder ihre Stoffwechselprodukte niemals die Wasserschichten erreichen, aus denen sich die Geysire speisen.

Zum Jupitermond Europa ist derzeit die Raumsonde Europa Clipper unterwegs, die dort prüfen soll, ob die Bedingungen auf der Eiswelt Leben ermöglichen könnten. Auch dort dürfte ein sicherer Nachweis aus den genannten Gründen aber schwierig werden.

Gerenderte Aufnahme: Ein Mond vor dem Planeten Jupiter
Künstlerische Darstellung des Jupitermondes Europa. Bildrechte: IMAGO / Depositphotos

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 14. Oktober 2024 | 21:00 Uhr

404 Not Found

Not Found

The requested URL /api/v1/talk/includes/html/2df8f528-ef53-4b7c-bb5d-4b4ba7b985b8 was not found on this server.