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Parker Solar Probe nähert sich der Sonne 11 min
Bildrechte: picture alliance / ZUMAPRESS.com | APL/NASA
11 min

Die Sonne spendet nicht nur Wärme und Energie.
Von ihr gehen auch Sonnenstürme aus.
Milliarden Tonnen Materie rasen dann Richtung Erde.

Mi 27.11.2024 10:32Uhr 10:36 min

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Astronomie Rendezvous zu Weihnachten: Sonde kommt Sonne so nah wie nie

24. Dezember 2024, 05:00 Uhr

Die Raumsonde "Parker Solar Probe" fliegt Weihnachten tief in die Atmosphäre der Sonne und erreicht unerforschte Regionen. Astronomen warten gespannt darauf, wie es auf unserem Heimatstern genau ausschaut.

Eine Raumsonde fliegt durch die Sonnenatmosphäre und streift die Sonne genau am heutigen Heiligabend so nahe wie kein menschengemachtes Objekt zuvor. Nach Berechnungen der US-Raumfahrtbehörde Nasa kommt ihre Sonde "Parker Solar Probe" bis auf rund sechs Millionen Kilometer an die Oberfläche der Sonne heran.

Erstes Lebenszeichen erst nach Weihnachten erwartet

Das Rendezvous von Sonde und Sonne am 24. Dezember 2024 gegen 13:00 Uhr unserer Zeit könne zunächst kein Mensch bemerken, "da wir zu dieser Zeit keinen Funkkontakt zur Sonde haben", sagt der Astrophysiker Volker Bothmer von der Universität Göttingen. Erst in der Nacht zum 27. Dezember erwarte das Forscherteam – wenn alles gut gegangen ist – ein Signal. Erste Daten werde es erst Ende Januar geben, wenn die Hauptantenne der Sonde zur Erde zeige. "Es wird aber einige Jahre dauern, bis wir alle Daten ausgewertet und verstanden haben."

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Ansicht der Sonne mit der im Stile eines Wasserzeichens eingefügten Zahl Zehn. 12 min
Was wissen wir über unsere Sonne? Bildrechte: MDR

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Ansicht der Sonne mit der im Stile eines Wasserzeichens eingefügten Zahl Zehn. 12 min
Was wissen wir über unsere Sonne? Bildrechte: MDR

Die Sonde von der Größe eines Kleinwagens habe an ihrem geplanten sonnennächsten Punkt eine Geschwindigkeit von etwa 690.000 Kilometer pro Stunde und halte Temperaturen von rund 1.000 Grad Celsius aus, schreibt die Nasa. Sie fliege damit schneller als jedes andere bislang vom Menschen gebaute Objekt. Wenn ihr 11,4 Zentimeter dicker Hitzeschild aus Kohlenstoff jedoch nur leicht verschoben werde, verglüht Bothmer zufolge ein Großteil der Instrumente, auch die mit seiner Hilfe entwickelte Weitwinkelkamera.

Parker Solar Probe in einem Reinraum, 2018
In der Sonde "Parker Solar Probe" ist eine Kamera verbaut, die mit deutscher Hilfe entwickelt wurde. Bildrechte: IMAGO / ZUMA Press Wire

Erkenntnisse über die Funktionsweise der Sonne erwartet

Die Forscher erwarten unter anderem Erkenntnisse darüber, warum die äußere Atmosphäre der Sonne um ein Vielfaches heißer ist als ihre Oberfläche und damit auch über die Funktionsweise der Atmosphären von anderen Sternen. "Wir wissen nicht genau, welche Weihnachtsgeschenke die Sonne uns macht", meint Bothmer. Er rechne aber mit Überraschungen. Es gebe zahlreiche Fragen: Wie werden die Sonnenströme in ihrer Atmosphäre erzeugt? Wie entstehen Sonnenwind oder Sonnenstürme?

Sonnenflecken und Sonnenausbrüche, aufgenommen  im sogenannten H-Alpha-Licht 45 min
Das Foto zeigt die Sonne im sogenannten H-Alpha-Licht, also in einem Wellenlängenbereich, der dem menschlichen Auge verborgen bleibt. Dabei kommen die Sonnenflecken und Sonnenausbrüche besonders gut zum Vorschein. Aufgenommen wurde das Foto am Planetarium Halle (Saale) am 6. August 2024. Bildrechte: Planetarium der Stadt Halle (Saale) / Michael Reuter

Mi 14.08.2024 16:32Uhr 44:52 min

https://www.mdr.de/wissen/videos/aktuell/video-polarlichter-sonnenflecken--live-planetarium-halle100.html

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Sonnenflecken und Sonnenausbrüche, aufgenommen  im sogenannten H-Alpha-Licht 45 min
Das Foto zeigt die Sonne im sogenannten H-Alpha-Licht, also in einem Wellenlängenbereich, der dem menschlichen Auge verborgen bleibt. Dabei kommen die Sonnenflecken und Sonnenausbrüche besonders gut zum Vorschein. Aufgenommen wurde das Foto am Planetarium Halle (Saale) am 6. August 2024. Bildrechte: Planetarium der Stadt Halle (Saale) / Michael Reuter
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Mi 14.08.2024 16:32Uhr 44:52 min

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Die im August 2018 gestartete, rund 700 Kilogramm schwere Sonde "Parker Solar Probe" umkreist die Sonne bislang auf stark elliptischen Bahnen und gelangt daher immer wieder abwechselnd in Sonnennähe und Sonnenferne. Bereits bei ihrem ersten Vorbeiflug im Oktober 2018 war sie laut Nasa mit 42,7 Millionen Kilometern so nahe an die Sonne herangekommen wie kein anderes Raumschiff zuvor. 2021 trat sie erstmals in die Korona des Sterns ein, 2023 kam sie sogar auf etwas mehr als 7 Millionen Kilometer an die Oberfläche der Sonne heran.

Eine Delta-IV-Trägerrakete mit der «Parker Solar Probe» an Bord startet im Kennedy Space Center.
2018 startete die Sonde ins All. Jetzt fliegt sie näher an der Sonne vorbei, als je ein menschengemachtes Objekt zuvor. Bildrechte: picture alliance/dpa | Bill Ingalls

"Daten, die es niemals zuvor gegeben hat"

Die Nähe von rund sechs Millionen Kilometern bedeutet laut Bothmer ein nochmals tieferes Eintauchen in die Sonnenkorona. "Wir werden dadurch Daten aus Bereichen der Sonnenatmosphäre bekommen, die es niemals zuvor gegeben hat. In dieser Nähe befinden wir uns dann in den Geburtsregionen des Sonnenwindes und der Sonnenstürme."

Nach der Annäherung an die Sonne am 24. Dezember fliege die Raumsonde voraussichtlich auf der gleichen elliptischen Bahn weiter und werde sich dem Gestirn am 22. März und 19. Juni erneut in rund sechs Millionen Kilometer Entfernung annähern, sagt Bothmer. Was danach geschehen soll, werde derzeit erörtert: "Wir hoffen, dass wir noch viele weitere Jahre mit der Sonde arbeiten können."

Links

Volker Bothmer informiert regelmäßig über die "Parker Solar Probe". Auch die Nasa betreibt einen Blog zur Sonde und hat einen Zeitplan mit Echtzeitverfolgung.

dpa/jar

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 24. Dezember 2024 | 14:00 Uhr

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