Das Raumfahrtjahr 2025 Tausende Satelliten, eine private Raumstation und die Rückkehr der Spaceshuttles
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02. Januar 2025, 12:32 Uhr
Neben dem großen Mondjahr wird 2025 auch mit anderen Weltraummissionen überzeugen. Neben Spaceshuttles, Raumschiffen und Megakonstellationen werden auch einige Planeten im Fokus der Raumfahrt 2025 sein.
Auch das Jahr 2025 hat einiges in der Raumfahrt aufzuweisen. Zwar wurde der bemannte Mondflug von Artemis II auf das nachfolgende Jahr verschoben. Jedoch gibt es auch viele spannende Missionen abseits des Mondes.
Die neue Ära der Spaceshuttles
Obwohl das Space-Shuttle-Programm der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa 2011 eingestellt wurde, werden im Jahr 2025 neue wiederverwendbare Spaceshuttles ins Weltall aufbrechen.
Eines davon wird der Dream Chaser von Sierra Space sein. Frühstens im Mai 2025 soll der Raumgleiter zur Internationale Raumstation ISS aufbrechen und anschließend wieder auf der Erde landen. Zukünftig sollen neben Fracht auch Menschen mit dem Dream Chaser befördert werden.
Ähnlich wie es SpaceX mit seinem Crew-Dragon-Raumschiff macht. Im Februar sollen mit der Crew-10 die nächsten Astronauten zur ISS gebracht werden, im April folgt die kommerzielle Axiom Mission 4 (Ax-4) und im Juli die Crew-11-Mission. Trotz der Pannenserie von Boeing soll auch der Starliner-1 2025 wieder eine Besatzung zur ISS bringen.
Mit seiner ersten Space Rider Mission wird auch die europäische Raumfahrtbehörde Esa den Markt der wiederverwendbaren Raumfahrzeuge betreten. Dieses Shuttle soll unbemannt verschiedene Experimente unter Mikrogravitation durchführen. In den nächsten Jahren sind sechs Missionen mit einer Dauer von zwei bis sechs Monaten geplant.
Die erste private Raumstation
Die erste kommerzielle Raumstation soll von SpaceX frühestens im August 2025 in eine erdnahe Umlaufbahn gebracht werden. Im Gegensatz zur ISS, die so groß wie ein Fußballfeld ist, soll Haven-1 von der privaten US-Firma Vast etwa zehn Meter lang sein und 4,4 Meter im Durchmesser betragen.
Damit die Raumstation für einen längeren Zeitraum im All bleibt, braucht sie die Hilfe von der Crew-Dragon. Bis zu vier zahlende Kunden können dann bis zu 30 Tage an Bord der Station verbringen. Die erste kommerzielle Mission, Vast-1, soll ebenfalls frühestens im August 2025 erfolgen. Innerhalb der nächsten drei Jahre möchte Vast zudem mit Haven-2 eine größere Raumstation bauen.
Megakonstellationen: Noch viel mehr Satelliten
Mit fast 90-Starlink-Missionen im Jahr 2024 konnte Elon Musk sein Netzwerk an Internetsatelliten ausbauen. Auch für 2025 sind weitere Starts zu erwarten. Konkurrenz kommt derweil von dem britischen Oneweb-Netzwerk oder dem chinesischen Thousand-Sails-Projekt.
Doch im Jahr 2025 wird Musks größter Rivale mit seiner Megakonstellation auf den Markt drängen. Das Project Kuiper von Jeff Bezos – Gründer von Amazon und der Raumfahrtfirma Blue Origin – soll mit fast 50 Missionen starten. Eine davon im ersten Quartal, drei im zweiten Quartal. 46 weitere Missionen sind für 2025 geplant, aber bisher nicht datiert. Da die eigene Schwerlastrakete, New Glenn, sich erst noch unter Beweis stellen muss, setzt Bezos auf Startanbieter wie SpaceX und die Esa mit ihrer Ariane-6-Rakete.
Deutsche Firmen drängen auf den Raumfahrt-Markt
Abseits davon plant Musk etwa 25 Raketenstarts seines Starships und ein Tankmanöver zwischen zwei Starships in der Erdumlaufbahn. Diese Demonstration ist notwendig, um das umgebaute Starship zukünftig zum Mond schicken zu können. Ferner plant die Esa fast 20 Raketenstarts mit ihrer Ariane 6 innerhalb eines Jahres.
Zeitgleich möchten Europas Raketenbauer zu ihren Jungfernflügen antreten: Skyrora (Schottland), Hyimpulse (Baden-Württemberg), Isar Aerospace und die Rocket Factory Augsburg aus Bayern. Alle vier wollen 2025 ihre Kleinraketen (Microlauncher) starten – nur der genaue Termin bleibt vorerst unbekannt.
Im Juni will das deutsch-französische Startup The Exploration Company seine wiederverwendbare Raumkapsel Nyx unter Weltraumbedingungen testen. Vorerst konzentriert sich die Firma auf Frachtmodule, mit denen Raumstationen wie die ISS versorgt werden können.
Ab 2026 soll auch das Hab One der kommerziellen Raumstation von Axiom Space ins All gebracht werden. The Exploration Company wird diese dann ab Ende 2027 für regelmäßige Versorgungs- und Transportmissionen anfliegen. Zukünftig soll ein größeres Nyx-Modell auch Fracht zum Mond bringen oder Menschen in den niedrigen Erdorbit befördern.
Ziele für 2025: Sonne, Erde, Asteroiden und das Universum
Frühstens im März 2025 soll das unter Astronomen lang erwartete Vera C. Rubin Observatorium seinen Betrieb aufnehmen. Innerhalb von drei Nächten kann es den ihm zugewandten Nachthimmel komplett ablichten und so die Geheimnisse des Universums lüften. Ähnliches untersucht das größte Radioteleskop-Netzwerk der Welt, das SKAO in Südafrika und Australien. Das Max-Planck-Institut möchte dort bis Ende des Jahres alle seine deutschen Antennen errichten.
Gemeinsam mit der Chinesischen Akademie der Wissenschaft (Cas) wird die Esa eine Sonnenmission starten: Smile. Die Mission soll die Reaktion des Erdmagnetfelds auf den auftreffenden Sonnenwind untersuchen. Ursprünglich war der Launch für April 2025 vorgesehen – jedoch wurde er anscheinend auf Spätherbst oder Winter verschoben.
Eine weitere chinesische Mission führt zu dem erdnahen Asteroiden (469219) Kamo’oalewa. Zu diesem soll die Raumsonde der Tianwen-2-Mission im Mai aufbrechen. Für die chinesische Raumfahrtbehörde CNSA ist es eine Technologieerprobung für eine zukünftige Asteroidenabwehr mit kleineren Asteroiden von etwa 100 bis 200 Tonnen Masse als Wurfgeschossen. Zudem dient die Mission der Erforschung der Möglichkeiten für den zukünftigen Asteroidenbergbau.
Mit einem europäischen Radar-Erdbeobachtungssatelliten soll die gesamte Biomasse der Wälder auf der Erde vermessen werden: Biomass heißt das Projekt. Die Mission soll sogar Veränderungen registrieren können. Ein genauer Starttermin für 2025 ist noch offen.
Dieses Thema im Programm: ARD Videopublisher | Space Night science | 01. Dezember 2024 | 00:00 Uhr
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