Die Andromeda-Galaxie, eine Spiralgalaxie, breitet sich über das Bild aus. Sie ist fast frontal zu unserer Sichtlinie geneigt, so dass sie sehr oval erscheint. Die Ränder der Galaxie sind gezackt, da das Bild ein Mosaik aus kleineren, quadratischen Bildern vor einem schwarzen Hintergrund ist. Die äußeren Ränder der Galaxie sind blau, während die inneren zwei Drittel der Galaxie gelblich sind und einen hellen, zentralen Kern aufweisen. Dunkle, staubige Fadenwolken umhüllen die äußere Hälfte der Galaxienscheibe. Auf 10 Uhr bildet eine kleinere elliptische Zwerggalaxie einen unscharfen, gelben Fleck. Mit Hubbles scharfem Blick lassen sich auf dem Bild etwa 200 Millionen Sterne erkennen.
Dieser detaillierte Blick auf den Andromedanebel soll Astronomen dabei helfen, die Geschichte der Galaxie, einschließlich der Verschmelzungen mit kleineren Satellitengalaxien, zu entschlüsseln. Bildrechte: NASA, ESA, B. Williams (University of Washington)

Wissen-News Panoramaaufnahme von Andromeda bietet Blick auf 200 Millionen Sterne

20. Januar 2025, 17:44 Uhr

Vor einem Jahrhundert wies Edwin Hubble nach, dass der Andromedanebel weit außerhalb unserer Milchstraße liegt und eine eigene Galaxie ist. Jetzt hat das nach ihm benannte Teleskop eine komplette Aufnahme davon geliefert.

Spektakulär mutet das Bild nicht an, doch es zu erstellen, war eine Herkulesaufgabe. Über zehn Jahre haben Astronomen mit dem Hubble-Teleskop wieder und wieder Aufnahmen der Nachbargalaxie Andromeda gemacht und das entstandene Mosaik im Rahmen von zwei Programmen zusammengesetzt. Am vergangenen Donnerstag (16. Januar 2025) präsentierten Wissenschaftler um den leitenden Forscher Benjamin Williams jetzt das Gesamtkunstwerk des Spiralnebels, der 2,5 Millionen Lichtjahre von uns entfernt liegt.

Zehn Jahre Arbeit für einen neuen Blick auf den Nebel

Die Herausforderung bei der Erstellung einer Gesamtaufnahme von Andromeda bestand darin, dass die Galaxie so "nah" ist. 1.000 Hubble-Umlaufbahnen waren nötig, um die ganzen Bilder, die im ultravioletten, sichtbaren und nahen infraroten Bereich aufgenommen wurden, zu erstellen. 200 Millionen Sterne hat das Teleskop so sichtbar gemacht – eine unfassbare Menge, aber nur ein kleiner Teil (0,02 Prozent) der geschätzten eine Billion Sonnen in dieser Galaxie.

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Das James Webb Weltraumteleskop 5 min
Bildrechte: ESA

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Die technische Leistung der Astronomen der Universität Washington in Zusammenarbeit mit NASA und ESA ist aber keine bloße Spielerei, vielmehr erhoffen sich die Wissenschaftler Einblicke in die Entstehung von Galaxien und damit auch der Milchstraße. Ohne das Wissen über Andromeda wäre der Erkenntnisstand über unsere eigene Galaxie deutlich geringer – weil der Mensch auf der Erde inmitten der Milchstraße nicht auf sie schauen kann. Das ist bei Andromeda anders. "Mit Hubble können wir enorme Details über die Geschehnisse in der gesamten Scheibe der Galaxie in einem ganzheitlichen Maßstab erfassen. Das ist bei keiner anderen großen Galaxie möglich", erklärt Benjamin Williams.

Galaxien besser verstehen

Mithilfe der Aufnahmen und weiterer Messungen sollen Informationen über das Alter, die Häufigkeit von schweren Elementen und die Sternmassen in Andromeda gesammelt werden. Szenarien über die Entstehung der Galaxie und über ihre Entwicklung können so getestet werden, etwa über Kollisionen und Verschmelzungen in der Vergangenheit. "Dieser detaillierte Blick auf die aufgelösten Sterne wird uns helfen, die vergangene Geschichte der Galaxie in Bezug auf Verschmelzung und Interaktion zu verstehen", so Williams.

Link zur Studie

Die Studie "PHAST: The Panchromatic Hubble Andromeda Southern Treasury. I. Ultraviolet and Optical Photometry of over 90 Million Stars in M31" wurde in "The Astrophysical Journal" veröffentlicht.

pm/jar

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 01. Januar 2025 | 20:10 Uhr

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