Mithilfe des Weltraumteleskops Hubble haben Astronomen in der Atmosphäre des bislang kleinsten bekannten Exoplaneten Wasserdampf nachgewiesen. Das Forscherteam, zu dem auch Astronomen des Max-Planck-Instituts für Astronomie (MPIA) in Heidelberg gehören, schließen aus ihrer Beobachtung, dass der Exoplanet GJ 9827d möglicherweise eine wasserreiche Atmosphäre besitzt.

Wie das Team in den "Astrophysical Journal Letters" schreibt, ist GJ 9827d nur knapp doppelt so groß wie die Erde und könnte ein Beispiel für mögliche wasserreiche Welten in unserer Galaxie sein. Wasser gilt als zentrale Voraussetzung für Leben, wasserreiche Planeten damit als potenzielle Heimat extreterrestrischer Lebensformen.

GJ 9827d ist allerdings mit 400 Grad Celsius so heiß wie die Venus, was ihn zu einer unwirtlichen, feuchtheißen Welt machen würde, wenn seine Atmosphäre überwiegend aus Wasserdampf bestünde. GJ 9872d befindet sich in 97 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Fische.

Angesichts des Alters von sechs Milliarden Jahren und der Nähe zu seinem Wirtsstern vermuten die Forscher, dass GJ 9827d den größten Teil seines ursprünglichen Wasserstoffs verloren hat, sodass eine von Wasserdampf geprägte Atmosphäre zurückblieb.

Die Hubble-Entdeckung von Wasserdampf in der Atmosphäre von GJ 9872d hat den Startschuss für weitere Untersuchungen geliefert. Kürzlich suchte auch das Weltraumteleskop James Webb nach detaillierten Spuren von Wasser und anderen Molekülen auf dem extrasolaren Planeten, der unter denjenigen mit einem Wassernachweis bisher der kleinste bekannte ist.

(dn)