Sternwarten und Planetarien Faszination Astronomie: Mitteldeutschland schaut zu den Sternen
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04. April 2025, 14:10 Uhr
Vom 4. bis 7. April 2025 tagt die Gesellschaft Deutscher Planetarien im Planetarium in Halle. In Mitteldeutschland hat Astronomie einen hohen Stellenwert und wurde bereits in der DDR in den Schulen gelehrt. Dabei stehen Sternwarten und Planetarien vor einigen Herausforderungen.
Astronomen und Astronominnen aus ganz Deutschland ziehen am Wochenende ins Planetarium nach Halle (Saale). Dort tagt vom 4. bis zum 7. April 2025 die Gesellschaft Deutscher Planetarien (GDP).
Neben internen Angelegenheiten wie Finanzierung und Unterhalt der Sternwarten und Planetarien gibt es auch etliche Vorträge und gemeinsam wird am Samstagabend (5. April) von der Beobachtungsterrasse des modernsten Planetariums in Deutschland in den Himmel geschaut.
Denn eines vereint die anwesenden Gäste, zu denen auch Besucher eingeladen sind, die kein Mitglied der GDP sind. Alle fasziniert der Blick zu den Sternen.
Mitteldeutschland und die Liebe zur Astronomie
Bereits in der DDR war Astronomie ein verpflichtendes Schulfach, während es heute in anderen Teilen der Republik, wenn überhaupt, nur als Nebenfach oder AG auftaucht. Mechthild Meinike, die Vorstandsvorsitzende des Vereins "Sternfreunde Planetarium Merseburg", sieht aus erster Hand, wie faszinierend die Sterne für die Menschen aus Mitteldeutschland sind:
Zuletzt zur partiellen Sonnenfinsternis am 29.03.2025 waren trotz schlechtem Wetter sehr viele Leute zu den Vorträgen und Vorführungen gekommen.
Die Resonanz in Merseburg ist ziemlich gut. Jährlich kommen in das Kleinstadtplanetarium im Ehrenamtsbetrieb etwa 3.000 bis 4.000 Besucher und Schüler. "Nach meiner Einschätzung werden Veranstaltungen in allen Planetarien – egal ob für Schulen oder die Öffentlichkeit – gut bis sehr gut nachgefragt", sagt sie.
Lichtverschmutzung als zentrales Problem
Das Planetarium Merseburg hat aufgrund seiner Lage im Innenstadtzentrum von Merseburg keine Sternwarte, da es dort für astronomische Beobachtungen zu hell ist. Die Zunahme der Lichtverschmutzung ist laut Meinike ein zentrales Problem bei der Himmelsbeobachtung bei Nacht. "Unter dem Vorwand von Sicherheitsbedürfnissen wird jede Ecke mit scheinbar billigem LED-Licht beleuchtet", kritisiert sie.
Es gibt aber auch Lösungsansätze: "Die Merseburger Sternfreunde beobachten daher auch gerne in einer der wenigen dunklen Ecken Mitteldeutschlands, zum Beispiel im Gebiet des Ziegelrodaer Forstes, in der Nähe vom Herrmannseck."
Die Herausforderung von Unterhalt und Betrieb
Unabhängig davon stehen fast alle Planetarien und Sternwarten vor einem anderen Problem. "Bis auf das Planetarium Halle gibt es keine festen Mitarbeiterstellen in Planetarien", sagt Meinike. "Der Betrieb der kleinen Planetarien wird beispielsweise in Dessau, Burg oder Wernigerode über Abordnungsstunden von Lehrern für den Schulunterricht und mit ganz viel Ehrenamt von Freiwilligen realisiert." Jedoch ist dies in Zeiten des Lehrermangels nicht einfach, fügt sie hinzu.
In Zeiten "knapper Kassen" stellt auch der Unterhalt eine Herausforderung dar. Planetarien werden "vielerorts als freiwillige Aufgabe für Kommunen angesehen. Daher kümmern sich die Vereine der Sternwarten und Planetarien neben der Hauptaufgabe zur Wissensvermittlung oft auch um das Einwerben von Spenden oder die Beteiligung an Förderprogrammen". Mit diesen Geldern werden Reparaturen und Modernisierungen durchgeführt.
Sternwarte oder Planetarium – wo liegt der Unterschied?
In Planetarien werden nicht nur Shows über den Sternenhimmel und ferne Planeten oder Galaxien gezeigt. Auch Audiohörspiele wie die von den "Drei ???" laufen beispielsweise im Planetarium Halle. Manchmal gibt es auch gemeinsame Himmelsbeobachtungen vor Ort, bei denen die Besucher durchs Teleskop schauen dürfen. Doch das ist die Ausnahme.
"Ins Planetarium geht man, um zu den Abläufen am Himmel und den Sternbildern mehr zu erfahren und diese auch zu erleben. Man kann dort in die Simulation des Himmels kognitiv eintauchen und sich vom Zusammenspiel aus Projektion, Musik und Erläuterung emotional berühren lassen“, erklärt Meinike. "In Sternwarten geht man, wenn man Beobachtungen der kosmischen Objekte mittels Teleskop machen möchte."
Die zentrale Aufgabe beider Einrichtung bleibt aber dieselbe: Es geht um "die Wissensvermittlung zu kosmischen Themen".
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR Thüringen Journal | 17. März 2025 | 19:00 Uhr
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