Rekonstruktion von Gesicht einer Neadertalerin 1 min
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Die Forscher sehen in ihren Ergebnissen Hinweise darauf, dass sich die Neandertaler und die modernen Menschen ähnlicher waren als bisher angenommen.

MDR KULTUR - Das Radio Fr 03.05.2024 09:53Uhr 01:07 min

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Wissen-News Gesicht von 75.000 Jahre alter Neandertalerin rekonstruiert

03. Mai 2024, 10:07 Uhr

Archäologen und Restauratoren haben aus hunderten Knochenfragmenten das Gesicht einer 75.000 Jahre alten Neandertalerin rekonstruiert. Die Überreste der Frau waren 2018 in der Shanidar-Höhle im irakischen Kurdistan ausgegraben worden. Ihr Schädel war durch Steinschlag und Sedimente zerdrückt worden und wurde in mühevoller Kleinarbeit wieder zusammengesetzt.

Ein Team von Archäologen und Restauratoren unter der Leitung der Universität Cambridge hat aus hunderten Knochenfragmenten das Gesicht einer 75.000 Jahre alten Neandertalerin rekonstruiert. Die Überreste der Frau waren 2018 in der Shanidar-Höhle im irakischen Kurdistan ausgegraben worden. Der Schädel war vermutlich kurz nach dem Tod der Frau durch Steinschlag zerquetscht und über tausende Jahre durch Sedimente weiter abgeflacht worden.

Zusammengtesetzter Schädel und Unterkiefer einer Neandertalerin
Der aus hunderten Fragmenten zusammengesetzte Schädel der 75.000 Jahre alten Neandertalerin. Bildrechte: BBC Studios/Jamie Simonds

Den Wissenschaftlern gelang es nun, zunächst den Schädel aus hunderten Einzelteilen dreidimensional zusammenzufügen und auf dieser Basis das Gesicht der Neandertalerin zu rekonstruieren. Nach Angaben von Emma Pomeroy, einer Paläoanthropologin vom Cambridge Department of Archaeology, sind die Schädel von Neandertalern und modernen Menschen sehr unterschiedlich. So hätten Neandertaler-Schädel riesige Brauenkämme und kein Kinn, mit einem vorspringenden Mittelgesicht, das zu einer hervortretenden Nase führt. Das nun nachgebildete Gesicht der Neandertalerin deute aber darauf hin, dass diese Unterschiede in der Realität gar nicht so krass gewesen seien.

Schädel-Fragmente von Neandertalerin
Der durch Steinschlag und Sedimente zerstrümmerte und abgeflachte Schädel bei seiner Freilegung in der Shanidar-Höhle. Bildrechte: Prof Graeme Barker

Pomeroy zufolge ist anhand der Gesichtsrekonstruktion vielleicht einfacher zu erkennen, wie es im Laufe des Zusammenlebens von modernen Menschen und Neandertalern zu Kreuzungen der beiden Spezies kam, weswegen fast alle heute lebenden Menschen Neandertaler-DNA besitzen. Die Neandertaler selbst starben vor etwa 40.000 Jahren aus. Die Rekonstruktion des Gesichts der Shanidar Z genannten Neandertaler-Frau wurde von BBC Science für einen Dokumentarfilm begleitet, der weltweit auf Netflix zu sehen ist.

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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Nachrichten | 02. Mai 2024 | 16:00 Uhr

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