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Virale Erreger wie Sars-CoV-2 sind ein großes Problem für die weltweite Gesundheit. Bildrechte: IMAGO/NurPhoto

Wissen-News Innovationsförderung: Weitere 10 Millionen für Entwicklung von Breitbandmedikamenten gegen Viren

19. Oktober 2023, 16:36 Uhr

Breitbandwirkstoffe gegen Viren gibt es bislang nicht. Bei einem Erfinderwettbewerb sollen sie aber entwickelt werden. Die Innovationsagentur Sprind hat jetzt vier Teams für die Finalrunde ausgewählt.

Antibiotika wirken meist gegen zahlreiche verschiedene Arten von bakteriellen Krankheitserregern. Gegen die vergleichsweise kleinen Viren dagegen fehlen solche Breitbandwirkstoffe bislang. Die Bundesagentur für Sprunginnovationen "Sprind" fördert im Auftrag der Bundesregierung radikal neue Erfindungen, die solche großen Probleme lösen sollen. Bereits vor zwei Jahren hat die Sprind einen Wettbewerb gestartet, in dem mehrere Teams an solchen Wirkstoffe arbeiten. Jetzt stehen die Teilnehmer der finalen dritten Phase des Ausscheids fest.

Vier Teams haben potenzielle Medikamente entwickelt, die unterschiedlichste Viren bekämpfen sollen

Dabei erhalten vier Teams im Rahmen der "Sprind-Challenge" "Broad-Spectrum Antivirals" für die kommenden zwölf Monate jeweils bis zu 2,5 Millionen Euro für die Weiterentwicklung ihrer neuen Wirkstoffe gegen virale Krankheiten. Bei der Challenge treten Teams parallel mit unterschiedlichen Lösungsstrategien an, um innerhalb von insgesamt drei Jahren die vielversprechendsten Wirkstoffe auf Basis neuer Technologieplattformen zu finden.

Zu den Teams der finalen dritten Phase gehören "Crispr Antivirals" von der Uni Göttingen. Hier wird das antivirale Abwehrsystem CRISPR/Cas13 genutzt, das in Millionen Jahren der Evolution von Bakterien perfektioniert wurde, um die Vermehrung und die zytopathischen Wirkungen von RNA-Viren wie SARS-CoV-2 durch Spaltung ihres viralen Genoms und mRNA zu blockieren. Von "iGuard" (Medizinische Hochschule Hannover) wurden molekulare Therapeutika der nächsten Generation entwickelt auf RNAi-Basis gegen respiratorische Virusinfektionen. "Virustrap" (TU München) wiederum nutzt die DNA-Origami-Technologie, um Fallen für Viren im Nanomaßstab zu bauen. Bei "Mucboost" (FU Berlin) entwickelt ein Upgrade gegen Krankheitserreger: Die antivirale Wirksamkeit des Mukus, dem Schleim, der unsere Atemwege überzieht, wird gezielt verstärkt.

Wettbewerb soll Sprunginnovationen finanzieren helfen

"Die Sprind-Challenges haben sich in kurzer Zeit als wirkungsvolles Finanzierungswerkzeug zur Überbrückung des 'Tal des Todes' zwischen Grundlagenforschung und Marktreife etabliert", erläutert Jano Costard von Sprind. "Indem wir über mehrere Jahre hinweg unterschiedliche Lösungsansätze finanzieren und deren Entwicklungsfortschritt evaluieren, können wir die besten Lösungsansätze herausfiltern."

cdi/pm

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