Hände eines Mannes halten Teststäbchen und Röhrchen von Covid-Test.
Inzwischen werden die meisten Corona-Infektionen nur noch durch einen Schnelltest bestätigt und gehen nicht mehr in die offizielle Statistik ein. (Symbolfoto) Bildrechte: IMAGO/Zoonar

Covid-19 Nur noch leichter Anstieg bei Corona – Medikamente schützen vor schwerer Krankheit

29. September 2023, 17:24 Uhr

Das Robert Koch-Institut meldet nur noch einen leichten Anstieg der Coronazahlen, ein Ende der aktuellen Welle deutet sich an. Eine neue Studie bestätigt zudem die Wirksamkeit von Molnupiravir und Paxlovid.

Autorenfoto von Clemens Haug
Bildrechte: Tobias Thiergen/MDR

Die Daten im diesem Artikel gelten für die Woche bis zum 17. September 2023. Die aktuellsten Zahlen finden Sie hier:

Die Zahl der neu bestätigten Covid-19 Infektionen ist in der Woche bis zum 17. September noch einmal leicht auf rund 7.800 Fälle gestiegen. Doch die Dynamik der neuen Ansteckungen schwächt sich offenbar merklich ab. Das berichtet das Robert Koch-Institut in seinem aktuellen Wochenbericht für Atemwegsinfektionen. Die Zahl der gemeldeten Fälle stellt nur einen kleinen Ausschnitt des tatsächlichen Infektionsgeschehens dar, da nur noch in Krankenhäusern und im RKI-Stichprobensystem systematisch auf Corona getestet wird.

Abwassermonitoring: Viruslasten steigen jetzt langsamer als in der Vorwoche

Zudem überwachen rund 50 Kläranlagen in Deutschland die eingehenden Abwässer auf Spuren von Coronaviren. Auch bei dieser Überprüfung deutet sich eine Abschwächung der neuen Ansteckungen an. Hier meldeten in der 37. Kalenderwoche nur noch 40 Prozent der Standorte steigende Viruslasten. In der Woche zuvor waren es noch 60 Prozent. Allerdings haben aktuell viele teilnehmende Anlagen noch keine Werte gemeldet, weshalb die Datenlage hier noch sehr unvollständig ist.

Corona-Variante Eris (EG.5) dominiert in Deutschland

Durch weitere Nachbestimmungen einzelner Virusproben zeigt sich inzwischen, dass die Variante Eris (EG.5) mit knapp 32 Prozent die dominante Viruslinie im aktuellen Infektionsgeschehen in Deutschland ist. Die stark mutierte Variante Priola (BA.2.86) wurde hierzulande dagegen weiterhin nur ein einziges Mal detektiert. Auch für andere Länder stellt der RKI-Bericht mit Blick auf Daten der WHO fest: "Die Variante wurde in den letzten Wochen weltweit, aber weiterhin nur vereinzelt nachgewiesen."

Studie untersucht Corona-Medikamente bei rund 69.000 Patienten in den USA

Eine neue Studie mit Patienten aus den USA zeigt zudem, dass die beiden antiviralen Wirkstoffe Molnupiravir und Nirmatrelvir (ein Teil des Medikaments Paxlovid) auch bei aktuellen Unterformen von Omikron die Zahl der tödlichen Verläufe deutlich reduzieren können. Im Fachjournal JAMA Network Open berichten Dan-Yu Lin und Kollegen von der University of North Carolina über die Auswertung der Krankheitsverläufe von rund 69.000 Personen, die zwischen Juni 2022 und Februar 2023 in der Cleveland Clinic wegen Covid-19 behandelt wurden und ein hohes Risiko für schwere Erkrankungen hatten.

Molnupiravir und Nirmatrelvir: Risiko schwerer und tödlicher Verläufe gesenkt

Rund 41.000 Patienten hatten keinen der beiden Wirkstoffe erhalten, hier starben 1,4 Prozent der Betroffenen. 5.300 Personen wurden mit Molnupiravir behandelt. Hier starben nur 27 Personen, was einem Anteil von 0,5 Prozent entspricht. Unter den 22.500 Personen, die den Paxlovid-Bestandteil Nirmatrelvir erhalten hatten, starben lediglich 30 Patienten, ein Anteil von 0,13 Prozent. Beide Medikamente konnten demnach das Risiko, an Covid-19 zu sterben, deutlich reduzieren. Auch das Risiko, im Krankenhaus behandelt werden zu müssen, sank deutlich.

Links/Studien

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 22. September 0023 | 11:36 Uhr

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