Wissen-News Minimale genetische Unterschiede in Fruchtfliegen können gesunde Nahrung für sie tödlich machen
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06. September 2023, 16:15 Uhr
Dresdner Forscher haben die Wechselwirkung zwischen Genen und Ernährung bei Fruchtfliegen untersucht. Schon geringe genetische Unterschiede führten dazu, dass gesunde Nahrung tödlich und schlechte Nahrung gut wirkt.
Das Team unter Leitung der TU Dresden untersuchte, wie sich verschiedene Nahrungsmittel auf das Zusammenspiel von Mitochondrien und Chromosomen auswirken und wie das den Gesundheitszustand von Fruchtfliegen beeinflusst. "Wir wussten bereits, dass Mitochondrien nicht nur die Zellkraftwerke, sondern so etwas wie die Manager der Zelle sind", erklärt der an der Studie beteiligte Gastwissenschaftler Adam Dobson. "Aber dass winzigste genetische Unterschiede in den Mitochondrien dazu führen, dass gesunde Nahrung tödlich, und schlechte Nahrung gut sein kann, hat uns sehr überrascht."
Die Forschenden fanden heraus, dass es für Fruchtfliegen keine gesunde oder optimale Ernährung gibt. Dies könnte auch auf den Menschen Auswirkungen haben. "Fruchtfliegen und Menschen teilen nicht nur die Vorliebe für Obst in den warmen Sommermonaten. Wir haben auch wichtige genetische Merkmale gemeinsam, wie etwa die Mitochondrien-Gene", erläutert Dobson. "In unserer Untersuchung haben wir zwei Nahrungstypen von jeweils hohem Protein- beziehungsweise Fettgehalt verwendet, die den üblichen Ernährungsgewohnheiten des Menschen entsprechen. Da sich die Stoffwechselprozesse in den Zellen von Mensch und Fliege stark ähneln, glauben wir, dass unsere Ergebnisse wichtige Erkenntnisse für den Menschen bringen."
Offenbar müsste man zuerst verstehen, wie Mitochondrien mit der chromosomalen DNA zusammenarbeiten, um in einem nächsten Schritt Empfehlungen für eine personalisierte Ernährung aussprechen zu können. In der Studie zeigte sich außerdem, dass die Nahrungseffekte auch in den Nachkommen der Fliegen gefunden wurden, und zwar selbst dann, wenn die Nachkommen andere Nahrung zu sich genommen hatten. Hier führte teilweise eine einzige genetische Veränderung zum Unterschied zwischen gesunden oder kranken Tieren.
Links/Studien
Die Studie "Mitonuclear interactions shape both direct and parental effects of diet on fitness and involve a SNP in mitoribosomal 16s rRNA" ist im Fachjournal "PLOS Biology" erschienen.
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