Mittwoch, 25.09.2024: Wirbel, Wind und Wellen
Wind, Wellen und allerlei Wirbel, wer kennt das nicht. Und all die Leute, die viel Wind, Wellen und Wirbel machen, oft um wenig. Aber dafür umso lauter die Katastrophe ausrufen, den Teufen an die Wand malen und den gelassenen Beobachter nicht in Ruhe lassen, sondern ihm den letzten Nerv rauben.
Auch in der Bibel kommt so etwas vor. Da lesen wir von einem großen Windwirbel, der um ein Fischerboot kreist. Darin sind Jesus und seine Leute. Die haben Angst. Jesus aber schläft auf einem Kissen. Sie wecken ihn. Und er steht auf und bedroht den Wind und spricht zu dem Meer: Schweig! Verstumme! Und der Wind legt sich und es ist Ruhe.
Während der Eine seelenruhig schläft, haben die anderen ihren Seelenfrieden verloren und Angst, mutterseelenallein zu ersaufen. Durchaus zu Recht. Wenn die Welle der Verzweiflung über uns hereinbricht, die Planken schwanken und uns ein scharfer Wind ins Gesicht schlägt, wir gegen den Wind segeln und dabei Wind und Wetter ausgesetzt sind, ist’s stürmisch in Sinn und Seele. Darum lässt sich der Schlafende wecken. Zwei Worte, volle Wirkung: Schweig! Verstumme! Die Welle ist gebrochen, es ist Ruhe.
Ein schönes Beispiel, dieser Bibeltext, und eine Sehnsucht, dass es doch immer so einfach sein könnte: Gott macht eine Ansage und wir kommen - endlich - zur Ruhe. Ich kenne viele Zeiten, da gelingt mir das nicht. Da bleibe ich schlaflos. Nicht hoffnungslos, aber es fehlt mir an Vertrauen, Zuversicht Stärke. Trotz guten Glaubens und des Wissens um gute Beispiele der Besserung.
Vielleicht braucht es darum in guten Zeiten Trainingseinheiten des Vertrauens. Um sich immer wieder über kurz oder lang herauszunehmen und auf das Göttliche hin zu orientieren. Darum mag ich ab und an abschalten die technischen Endgeräte, das Denken und alles Planen. Hin und wieder darf man sich hinwenden zur Stille, zum Schauen, zum Sein.
Ich weiß, ich werde immer wieder scheitern und verzweifelt sein. Aber ich weiß auch, ich bin dabei nicht allein. Ich darf Gott rufen - und vertrauen.