Ein Kind betupft ein T-Shirt mit Farbe
Mit gefärbtem Rasierschaum bekommen einfarbige Kleidungsstücke bunte Muster. Bildrechte: MDR/Judith Heinze

Einfach selber machen So verschönern Sie alte T-Shirts

15. Juni 2023, 08:45 Uhr

Wer Kleidung nicht neu kaufen will, kann schon vorhandenen Stücken zu neuem Leben verhelfen, selbst wenn sie Flecken haben. "MDR um 4"-Dekoexpertin Judith Heinze zeigt, wie das geht. Sie verwendet dabei ausschließlich Produkte, die es in jedem Drogeriemarkt zu kaufen gibt – wie beispielsweise Rasierschaum. So entstehen individuelle Kleidungstücke, die wieder gern getragen werden.

Judith Heinze
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Kleidung mit Bleichmittel designen

Anstatt Farbe zu benutzen, verwenden wir Bleichmittel – das ist wie Färben, nur rückwärts. Je nach gewünschtem Motiv oder Muster wird dazu mit Pinsel, Stempel oder einem ähnlichen Werkzeug gearbeitet. Als Entfärbungsmittel eignet sich am besten handelsübliche Chlorbleiche. Haushaltsbleiche auf Chlorbasis ist kostengünstig in Drogeriemärkten und Supermärkten erhältlich.

Wichtig: Während man beim Färben meist weiße Kleidung benutzt, brauchen wir zum Bleichen unbedruckte Kleidung in einer leuchtenden oder dunklen Farbe. Die Kleidung sollte ohne Weichspüler gewaschen und möglichst gebügelt sein.

Drei bunte T-Shirts
Alte T-Shirts sehen mit der richtigen Technik wieder wie neu aus. Bildrechte: MDR/Judith Heinze

Bleichlösung herstellen

Zunächst muss die Bleichlösung hergestellt werden, dafür füllen wir Bleichmittel und Wasser im Verhältnis 50:50 in eine Sprühflasche und schütteln sie gut durch. Für einen drastischeren Effekt können auch 70 Prozent Bleichmittel und 30 Prozent Wasser gemischt werden. Gearbeitet werden sollte immer in einem gut belüfteten Bereich – am besten draußen – mit Handschuhen und einer Arbeitsunterlage. Zwischen die Stofflagen wird eine dicke Pappe gelegt, damit nur die Vorderseite gebleicht wird.

Variante 1: Schablone

Wer mag, kann fertige Schablonen verwenden. Diese müssen mit Sprühkleber oder extra starkem Haarlack auf der ausgebreiteten Kleidung aufgeklebt werden, damit die Bleiche nicht an alle Stellen vordringt. Wer mag, kann auch günstige Möbelfolie verwenden und einfache Motive wie Herzen und Sterne ausschneiden und auf die Kleidung fest aufkleben. Nun wird um die Schablone herum vorsichtig die Bleichlösung aufgesprüht. Langsam arbeiten!

Vor allem Bereiche, die dem Umriss der Schablone am nächsten sind, sollten gut durchtränkt werden. Nach wenigen Minuten sind die feuchten Stellen aufgehellt. Nun wird die Pappe entfernt und die Kleidung ganz vorsichtig mit klarem Wasser gespült.

Variante 2: Batikeffekt anders herum

Ein rötliches Shirt im Batik-Look
Durch Bleichen können verschiedene Designs kreiert werden, wie etwa beim umgekehrten Batiken. Bildrechte: MDR/Judith Heinze

Dafür legen wir ein Stück bunte oder dunkle Kleidung flach auf den Tisch. Nun nehmen wir eine Gabel und drücken sie mittig in das Gewebe. Mit leichtem Druck drehen wir nun die Gabel. Die Kleidung rollt sich um die Gabel. Ist alles aufgerollt, entfernen wir die Gabel und fixieren die entstandene "Stoff-Schnecke" mit Haushaltsgummis. Nun besprühen wir alles mit der Bleiche. Nach einigen Minuten können wir die Gummis entfernen und die nun gebatikte Kleidung mit kaltem Wasser ausspülen.

Variante 3: Malen mit Bleiche-Stift

Um mit Bleiche richtig malen zu können, müssen wir sie eindicken, da Gel besser verarbeitet werden kann. Dazu wird zunächst eine Tasse Wasser mit drei Teelöffeln Stärke unter Rühren aufgekocht und abkühlen gelassen. Nun werden fünf bis sieben Teelöffel Bleiche hinzugefügt, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Mit diesem Bleichegel und verschiedenen Pinseln kann nun regelrecht gemalt werden.

Achtung! Trocknen Sie die Stoffe nach dem Bleichen nicht in der Sonne. Sie bekommen sonst einen Gelbstich.

Marmorierten Stoff mit Rasierschaum designen

Auch hier sollte der verwendete Stoff ohne Weichspüler gewaschen und zudem gebügelt sein. Wie auch beim Bleichen, muss die Arbeitsfläche zunächst gut abgedeckt werden.

Als Druckwanne verwenden wir ein Backblech. Wir bedecken es mit reichlich Rasierschaum, der mit einem Spatel zu einer glatten Fläche verteilt wird. Als nächstes geben wir einige Tropfen Textilfarbe auf den Schaum und ziehen mit einem Schaschlikspieß sanfte Kreise oder Linien. So entsteht der Marmoreffekt.

Wichtig: Verwenden Sie unbedingt flüssige Farben.

VORHER/NACHHER-FOTO Rasierschaum, Backblech und Farbe

Rasierschaum auf einem Backblech
Bildrechte: MDR/Judith Heinze
Rasierschaum auf einem Backblech
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Stoff auf einem Backblech mit Farbe
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Nun wird der Stoff (T-Shirt, Serviette o.ä.) auf den farbigen Schaum gelegt und angedrückt. Im nächsten Schritt wird der Stoff vorsichtig oben angehoben und sacht abgezogen. Wer mag, kann mit dem restlichen Schaum weitere Stoffe bedrucken.

Drei Schälchen mit buntem Schaum
Der Rasierschaum kann auch auf kleine Schalen aufgeteilt, eingefärbt und direkt auf die Textilien aufgetragen werden. Dann ist kein Backblech nötig. Bildrechte: MDR/Judith Heinze

Im letzten Schritt wird der Stoff an der oberen Kante festgehalten und der Schaum mit einem Spatel vom Stoff abgezogen. Zum Fixieren wird der Stoff oder das Shirt gebügelt und alles bei niedriger Temperatur gewaschen. Diese Methode ist übrigens auch bestens für Kinder-Shirts geeignet, die hartnäckige Flecken haben.

Eine Alternative ist es, Rasierschaum in verschiedene Gefäße aufzuteilen und mit Textilfarbe zu mischen. Dann kann der Schaum wie farbige Wölkchen auf dem Textil aufgetragen werden.

Ein weißes Shirt mit buntem Muster
So bunt kann ein weißes T-Shirt werden. Bildrechte: MDR/Judith Heinze

Viel Spaß beim Ausprobieren!

MDR (lk)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 14. Juni 2023 | 17:00 Uhr

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