Tag des Sonnenschutzes am 21.06. Sonne und Hautkrebs-Gefahr nicht unterschätzen

21. Juni 2023, 05:00 Uhr

Sonnenlicht ist gesund. Es ermöglicht uns, das lebenswichtige Vitamin D zu bilden. Und das gelingt am besten, wenn wir viel davon über die Haut aufnehmen. Doch halten wir uns – je nach Hauttyp – länger als zehn bis 20 Minuten ungeschützt in der Sonne auf, drohen Lichtschäden, die bestenfalls nur den Hautalterungsprozess beschleunigen – schlimmstenfalls aber zu Krebs führen können. Darauf soll auch der Tag des Sonnenschutzes am 21. Juni aufmerksam machen.

Gefahr durch UV-Strahlung

Die Sonne ist Lebenselexier. Sie hat aber auch ihre Schattenseiten. Übermäßige Sonneneinstrahlung sorgt nicht nur für Sonnenbrand. Sie ist auch ein Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs. Schon 2009 hat die WHO UV-Strahlung in die höchste Kategorie krebserregender Stoffe eingeordnet. Vor allem Kinder sollten bis zur Pubertät mit einem hohen Lichtschutzfaktor und entsprechender Kleidung geschützt werden. Seit 2009 gilt auch ein Solarienverbot für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Blonde und helle Hauttypen besonders gefährdet

Besonders gefährdet an Hautkrebs zu erkranken sind Menschen mit heller Haut, vielen Sommersprossen und rötlichen oder blonden Haaren. Unstrittig ist auch, dass das Risiko steigt, je mehr Zeit man der schädlichen UV-Strahlung der Sonne ausgesetzt ist. Und das kann schon 20 oder 30 Jahre zurückliegen. Wird die zarte Haut schon im Kindesalter mehrfach geschädigt und findet das auch in den vielen Jahren danach noch statt, dann kann sich Hautkrebs entwickeln.

Der richtige Sonnenschutz

Die Auswahl der Produkte an Sonnencreme, Spray oder Gel ist riesig. Je höher der Lichtschutzfaktor auf der Verpackung, desto besser der Schutz. Worauf sollte man noch achten?

Besser dick auftragen

Die meisten cremen zu wenig ein. Ein Erwachsener sollte mindestens 40 Milliliter Creme auftragen. Das entspricht etwa der Menge von drei Esslöffeln. Und vergessen Sie die sogenannten Sonnenterassen wie Nase, Wange, Kinn und Füße nicht! Nach dem Baden heißt es: erneut eincremen. Auch Schwitzen vermindert den Sonnenschutz.

Chemischer oder mineralischer Filter?

Die mineralischen Filter bestehen aus natürlichen Farbpigmenten, meist Titandioxid und Zinkoxid. Das sieht man mitunter an dem weißlichen Film auf der Haut. Mineralische Filter schützen sofort nach dem Auftragen und sind kaum allergen. Es gibt aber nur wenige Produkte mit Lichtschutzfaktor 50. Chemische Filter haben oft einen höheren Lichtschutzfaktor. Sie brauchen allerdings eine Einwirkzeit von etwa 20 Minuten, bis sie vollständig wirken. Etwa sechs Monate nach Anbruch der Sonnencreme verlieren sie an Wirksamkeit.

UVB- oder UVA-Schutz?

Sonnencremes enthalten unterschiedliche Filter. Idealerweise enthält die Sonnencreme beide Filter. UVB-Strahlen verursachen Sonnenbrand, im schlimmsten Fall Hautkrebs. Die UVA-Strahlen der Sonne lassen die Haut vorzeitig altern. Auch sie spielen bei der Entstehung von Krebs eine Rolle.

Haltbarkeit von Sonnencreme

Keine Sonnencreme ist ewig haltbar. Schauen Sie deswegen auf die Rückseite der Creme. Unter den Inhaltsstoffen ist das Symbol einer kleinen Dose abgebildet. Darin ist eingetragen, wie viele Monate die Creme nach dem Öffnen haltbar ist. Wenn Sie nicht wissen, wann Sie die Creme geöffnet haben, machen Sie den Schnuppertest. Riecht die Creme ranzig, sollte sie besser entsorgt werden.

Worauf Sie noch achten sollten


  • Cremen Sie sich ca. 20 Minuten vor dem Aufenthalt im Freien ein. Häufiges Nachcremen verlängert zwar nicht die Aufenthaltsdauer in der Sonne, füllt aber entstandene Lücken wieder auf.
  • Meiden Sie die Sonne zwischen 11 und 15 Uhr!
  • Tragen Sie dicht gewebte und damit lichtundurchlässige Kleidung. Je dunkler die Kleidung, desto besser schützt sie.
  • Tragen Sie eine Kopfbedeckung mit breiter Krempe! So werden Gesicht, Nacken, Ohren und Nasenrücken zusätzlich geschützt.
  • Halten Sie sich so oft wie möglich im Schatten auf. Das ist zwar keine UV-strahlenfreie Zone, die Belastung ist aber deutlich minimiert.
  • Eine Sonnenbrille schützt die Augen vor gefährlichen UV-Strahlen, die unter anderem auch die Netzhaut schädigen oder zu grauem Star führen können. Achten Sie hier auf einen 100-prozentigen UV-Schutz.

Hautkrebs: mehr als 300.000 Neuerkrankungen pro Jahr

Hautkrebs ist die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. Nach Angaben der Deutschen Krebshilfe wird die Diagnose jährlich mehr als 300.000 Patientinnen und Patienten gestellt.

Sowohl der weiße (Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom) als auch der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) sind bösartige Tumorerkrankungen der Haut. Zu spät behandelt, verläuft der schwarze Hautkrebs tödlich. Im Frühstadium ist Hautkrebs jedoch oft heilbar. Gesetzlich Versicherte haben ab einem Alter von 35 Jahren die Möglichkeit, alle zwei Jahre zur Hautkrebs-Vorsorge zu gehen.

Schwarzer oder weißer Hautkrebs?

Basalzellkarzinom
Der "weiße Hautkrebs" ist der häufigste Hautkrebstyp. Er kommt bei Männern und Frauen genauso häufig vor. Das Basaliom sieht anfangs oft aus wie ein kleiner Pickel und entsteht vorwiegend da, wo Sonne auf die Haut trifft, den sogenannten Sonnenterassen: am Kopf, Hals, Ohren, Nase und an den Händen. Das Basaliom wächst sehr langsam, bildet meist keine Metastasen, kann aber groß werden und tief ins Gewebe einwachsen. Je eher es erkannt wird, desto weniger großflächig muss es herausgeschnitten werden.

Plattenepithelkarzinom
Das ist die gefährlichere Form des weißen Hautkrebses. Ab einer gewissen Größe kann er Metastasen bilden, vor allem in den Lymphknoten. Auch diese Form entsteht überwiegend an Stellen, die zu viel UV-Strahlung ausgesetzt wurden. Er kommt bei Männern häufiger vor als bei Frauen.

Melanom
Der schwarze Hautkrebs ist die bösartigste Form des Hautkrebses. Er kann auch an Stellen entstehen, wo es der Laie vielleicht gar nicht vermutet, zum Beispiel im Genitalbereich, unter den Fußsohlen oder den Zehen- oder Fingernägeln. Melanome sind aggressiv und streuen schnell. Haben sich Metastasen gebildet, ist die Erkrankung schwer in den Griff zu bekommen.

Ein Melanom
Tückisch: Melanome sind aggressiv und streuen schnell. Bildrechte: imago/StockTrek Images

Und die Betroffenen werden immer jünger. "Lag der Altersgipfel vor 30 Jahren noch im sechsten Lebensjahrzehnt, so liegt er jetzt im vierten bis fünften Lebensjahrzehnt. Sogar Menschen, die schon mit 20 Jahren an einem malignen Melanom erkranken, sind keine Seltenheit", so die Deutsche Krebshilfe. Die Zahl der Diagnosen verdopple sich derzeit aller zehn Jahre.

ABCD-Regel zur Erkennung des schwarzen Hautkrebses
A wie Asymmetrie Auffällig ist ein Fleck, der in seiner Form nicht gleichmäßig rund oder oval geformt ist.
B wie Begrenzung Ein Leberfleck sollte scharf und regelmäßig begrenzt sein. Eine unscharfe Begrenzung oder unregelmäßige Ausfransungen sind verdächtig.
C wie Colour (= Farbe) Hat ein Muttermal mehrere Farbtönungen, muss es genau beobachtet werden.
D wie Durchmesser Ein Fleck, dessen Durchmesser größer als 2 mm ist, sollte beobachtet werden.

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MDR (cbr)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Hauptsache gesund | 22. Juni 2023 | 21:00 Uhr

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