Klimawandel Die Zahl der Hautkrebsbehandlungen hat sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt
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02. Juni 2023, 10:32 Uhr
Sei es die Radtour an den See, das Picknick im Park oder Sonnenbaden im Hinterhof: Mit dem Sommer ist auch die Sonnenbrand-Gefahr zurück. Vor allem in den Sommermonaten Juni bis August von 11 Uhr bis 15 Uhr sei das Risiko, einen Sonnenbrand zu bekommen, besonders hoch, sagt der Dermatologe Mark Berneburg gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
UV-Strahlen können im Erbgut von Hautzellen schädliche Veränderungen hervorrufen, die langfristig das Risiko für weißen und schwarzen Hautkrebs erhöhen. Außerdem verantwortlich sind sogenannte blasige Sonnenbrände (besonders schwere Sonnenbrände, bei denen die Haut Blasen wirft), lange und regelmäßige Aufenthalte in der Sonne, aber auch Solariumsbesuche. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts hat sich die Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Hautkrebs in den vergangenen 20 Jahren stark erhöht. 2021 wurden demnach 105 700 Menschen mit der Diagnose Hautkrebs im Krankenhaus stationär behandelt – das sind immerhin knapp 75 Prozent mehr als 2001. Zu dieser zunächst erschreckenden Steigerung trägt allerdings auch die allgemein gestiegene Lebenserwartung bei. Immerhin die Hälfte der 2021 an Hautkrebs Verstorbenen war 80 Jahre oder älter.
Ob sich die Sonneneinstrahlung im Zuge des Klimawandels noch verändern könne, sei noch nicht klar, erklärt Andreas Matzarakis vom Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdiensts (DWD). Eine Sache, die sich mit zunehmender Wärme allerdings verändere, sei das Freizeitverhalten der Menschen. Dazu gehöre, dass wir mehr Zeit draußen und damit auch mehr Zeit in der Sonne verbringen würden. Deshalb fordert unter anderem das Bundesamt für Strahlenschutz aktuell weitreichendere UV-Schutz-Maßnahmen durch Städte und Gemeinden, darunter beispielsweise die Schaffung neuer Schattenplätze.
Mit dpa