Stiftung Warentest Wärmepumpen im Vergleich: Teures Modell ist Testsieger
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28. September 2023, 14:13 Uhr
Die Preise für Wärmepumpen unterscheiden sich beträchtlich, teils um viele tausend Euro. Stiftung Warentest hat sechs Geräte namhafter Hersteller getestet. Wie gut können sie ein Haus beheizen? Welche Wärmepumpe ist ihren Preis wert – Viessmann, Wolf oder Mitsubishi? Und welche schneidet am schlechtesten ab?
Der Einbau einer Wärmepumpe ist für Hausbesitzer eine große Investition. Stiftung Warentest hat sechs Luft-Wasser-Wärmepumpen von sechs verschiedenen Herstellern getestet, um herauszufinden, ob sie ihren Preis wert sind. Die Kosten für die einzelnen Modelle lagen zwischen 9.000 und knapp 20.000 Euro.
"Wir sind von einem mittelmäßig gedämmten Haus ausgegangen, ungefähr 140 Quadratmeter Wohnfläche, mit Radiatorenheizung in mittlerem europäischem Klima – also das, was in Deutschland fast überall vorherrscht", sagte Daniel Kastner von der Stiftung Warentest MDR UM 4. Die Energieeffizienz der Wärmepumpen spiele eine große Rolle. Deshalb wurden die Geräte unter den genannten Bedingungen in eine Kältekammer gestellt und dort verschiedenen Temperaturen ausgesetzt.
Effizienz der Wärmepumpen
Drei der sechs Geräte hatten eine gute Energieeffizienz, die anderen drei wurden immerhin als mittelmäßig eingestuft. Die teuren Wärmepumpen von Viessmann (18.700 Euro) und Wolf (19.400 Euro) bekamen ein "gut", das Mitsubishi Electric-Modell (9.050 Euro) ein "befriedigend" für die Energieeffizienz. Peter Schick von der Stiftung Warentest sagte, dass alle sechs getesteten Wärmepumpen relativ effizient seien. "Die Unterschiede sind nicht besonders groß. Den gesamten Heizbedarf decke ich mit den Geräten zu etwa drei Vierteln aus Umweltwärme und nur einem Viertel per Strom." Selbst im Winter bei Minusgraden würden die Anlagen funktionieren.
Den gesamten Heizbedarf decke ich mit den Geräten zu etwa drei Vierteln aus Umweltwärme und nur einem Viertel per Strom.
Achtung: Die im Test genannten Preise sind die Listenpreise der Hersteller. Dazu kommen noch die Kosten für die Installation. Sie können je nach Gebäude sehr unterschiedlich ausfallen.
Lautstärke im Test
Häufiger Kritikpunkt bei Wärmepumpen ist ihr Geräuschpegel. In den Geräten arbeiten Motoren und Gebläse. Im Test schnitten die Modelle von Viessmann und Mitsubishi besser ab als das von Wolf. Sie erreichten die Wertung "gut", da sie Lärm vermeiden würden, so gut es technisch möglich sei. Trotzdem könnten die Geräusche laut Stiftung Warentest die Nachbarn stören, vor allem nachts.
Umweltfreundlich oder nicht?
In allen Wärmepumpen sind immer auch Kältemittel enthalten, die im Inneren zirkulieren. Einige dieser Mittel haben eine hohe Treibhauswirkung. Vorbildlich waren die getesteten Geräte von Viessmann und Wolf – sie setzten bereits auf umweltfreundliches Propangas. Bei der Wärmepumpe von Mitsubishi war beispielsweise noch das ältere, klimaschädigende R32 im Einsatz. Meist seien mehr als zwei Kilogramm in einer Wärmepumpe enthalten. "Würde es auf einen Schlag entweichen, hätten Sie so viel CO2 freigesetzt, wie Sie in einem Jahr zum Heizen verbrauchen", so Daniel Kastner von der Stiftung Warentest.
Fazit der Stiftung Warentest
Auch wegen des Kältemittels gab es im Test Abzug für das Modell von Mitsubishi Electric. Die Wärmepumpe landete insgesamt auf dem letzten Platz der sechs getesteten Luft-Wasser-Wärmepumpen – mit dem Ergebnis "befriedigend". Die Modelle von Viessmann und Wolf schnitten gut ab – Viessmann mit 2,1 und Wolf mit 2,3. Doch sie kosten auch rund 10.000 Euro mehr als das Schlusslicht des Tests. Das Fazit: Gute Wärmepumpen sind recht leise und energieeffizient, doch gleichzeitig auch teuer.
MDR (lk)
Dieses Thema im Programm: MDR UM 4 | 28. September 2023 | 17:00 Uhr