US-Präsident Joe Biden trifft sich in Tel Aviv mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu, um den Krieg zwischen Israel und der Hamas zu besprechen.
US-Präsident Joe Biden hat eine Unterbrechung des Krieges vorgeschlagen. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO/UPI Photo

Krieg in Nahost US-Präsident Biden fordert "Pause"

02. November 2023, 14:14 Uhr

US-Präsident Joe Biden hat eine "Pause" der Kämpfe im Gazastreifen ins Gespräch gebracht, damit die dorthin verschleppten Geiseln befreit werden können. Seit der Öffnung der Grenze in Rafah sind Hunderte Ausländer und Palästinenser mit doppelter Staatsangehörigkeit nach Ägypten ausgereist. In der Nacht auf Donnerstag hat Israel erneut den Gazastreifen bombardiert und sich heftige Gefechte mit Hamas-Kämpfern geliefert.

US-Präsident Joe Biden hat sich mit Blick auf die Kämpfe im Gazastreifen für eine "Pause" ausgesprochen, damit die "Gefangenen" den Gazastreifen verlassen könnten. Später erklärte das Weiße Haus, dass Biden mit den "Gefangenen" die von der islamistischen Hamas verschleppten Geiseln meinte.

Das Weiße Haus hatte sich bislang geweigert, von einer Waffenruhe zu sprechen, da eine solche nur der Hamas in die Hände spielen würde. Stattdessen forderte es "humanitäre Pausen", um Hilfslieferungen oder Evakuierungen zu ermöglichen. 

Hunderte Menschen verlassen Gazastreifen über Rafah

Rund 400 Ausländer und Palästinenser mit doppelter Staatsangehörigkeit haben den Gazastreifen in Richtung Ägypten verlassen. Auf einer Liste standen unter anderem US-Amerikaner sowie Menschen aus Deutschland, der Schweiz, Italien, Griechenland, den Niederlanden, Belgien, Ungarn, Kroatien, Mexiko und Südkorea. Sie kamen nach Angaben des ägyptischen Roten Halbmonds am Donnerstag im ägyptischen Teil des Grenzübergangs Rafah an. Demnach ist die Ausreise weiterer 200 Menschen mit ausländischen Pässen geplant.

Ägypten hatte den Grenzübergang in Rafah am Mittwoch erstmals geöffnet. Es ist der einzige nicht von Israel kontrollierte Grenzübergang zum Gazastreifen.

Im Gazastreifen warten nach Angaben Ägyptens insgesamt rund 7.000 ausländische Staatsangehörige aus 60 Ländern auf die Ausreise. Das ägyptische Außenministerium lud deshalb Vertreter ausländischer Botschaften zu einem Treffen in Kairo ein, um über die benötigten Dokumente für die Einreise nach Ägypten sowie die Logistik zu informieren. Offen blieb, ob sich darüber hinaus weitere Ausländer in Gaza aufhalten, die nicht ausreisen wollen.

Heftige Kämpfe in der Nacht auf Donnerstag

Die israelischen Streitkräfte haben in der Nacht erneut den Gazastreifen bombardiert und sich heftige Gefechte mit Hamas-Kämpfern geliefert. Die israelische Armee erklärte am Donnerstag, sie habe im Norden des Palästinensergebiets "dutzende" feindliche Kämpfer getötet, als "terroristische Zellen im nördlichen Gazastreifen Panzerabwehrraketen abfeuerten, Sprengsätze zündeten und Granaten warfen". 

Die Soldaten hätten "die Terroristen mit Hilfe von Artilleriefeuer und Panzern" bekämpft, hieß es weiter. Gleichzeitig habe es einen Luftangriff und einen Raketenangriff gegeben.

Was seit dem Hamas-Angriff am 7. Oktober passiert ist Die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestufte Hamas hatte am 7. Oktober einen beispiellosen Großangriff auf Israel begonnen. Dabei wurden nach israelischen Angaben etwa 1.400 Menschen getötet und 240 Menschen als Geiseln verschleppt. Die Hamas feuerte seitdem tausende Raketen auf Israel ab. 

Als Reaktion auf den Hamas-Angriff hatte Israel den Gazastreifen abgeriegelt, massive Luftangriffe auf das Palästinensergebiet gestartet und eine Bodenoffensive begonnen. Erklärte Ziele der Offensive sind die Zerstörung der Hamas und die Befreiung der Geiseln.

Seit Beginn des Krieges vor knapp vier Wochen sind nach israelischen Angaben insgesamt 332 israelische Soldaten getötet worden. Durch die israelischen Angriffe wurden im Gazastreifen nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben der Hamas mehr als 8.700 Palästinenser getötet.

AFP/dpa(akq)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 02. November 2023 | 06:00 Uhr

Mehr aus Politik

Serbische Studenten nach ihrer Rad-Protesttour 1 min
Bildrechte: mdr
1 min 16.04.2025 | 11:03 Uhr

Aus Protest gegen ihre Regierung sind serbische Studenten rund 1.300 Kilometer durch Europa gefahren. Sie kamen am Dienstagabend in Straßburg an. Hier wollen sie sich mit Vertretern der EU treffen.

MDR FERNSEHEN Mi 16.04.2025 08:13Uhr 00:36 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/politik/video-radtour-protest-serbien-europa100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Ein beschädigtes Haus in der russischen Stadt Kursk 1 min
Bildrechte: mdr
1 min 15.04.2025 | 13:05 Uhr

Ukrainischen Kampfdrohnen haben in der Nacht zum Dienstag die westrussische Stadt Kursk angegriffen. Nach russischen Angaben kam dabei ein Mensch ums Leben. Neun Personen seien verletzt worden.

MDR FERNSEHEN Di 15.04.2025 10:10Uhr 00:35 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/politik/video-angriff-kursk-tote-verletzte-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Mehr aus der Welt

Aktuell_Papst 2 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Die Kardinäle ziehen am 12.03.2013 im Petersdom im Vatikan zur Wahl-Messe "Pro Eligendo Romano Pontifice" ein. 1 min
Bildrechte: picture alliance / dpa | Michael Kappeler
1 min 21.04.2025 | 14:56 Uhr

Spätestens 20 Tag nach dem Tod des Papstes beginnt das Konklave – die Wahl eines neuen Papstes durch die Kardinäle. Wie die Wahl genau abläuft, sehen Sie im Video.

MDR FERNSEHEN Mo 21.04.2025 12:45Uhr 01:00 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/panorama/video-grafik-konklave-papst-wahl-ablauf-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video