Nicole Deitelhoff
Die Friedens- und Konfliktforscherin Nicole Deitelhoff Bildrechte: picture alliance/dpa/Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung/Uwe Dettmar

Gespräche zwischen USA und Russland Friedensforscherin zu Ukraine: Keine Lösung ohne US-Militär

18. Februar 2025, 14:08 Uhr

Die Friedens- und Konfliktforscherin Nicole Deitelhoff hält eine Lösung im Ukraine-Krieg nur mit Beteiligung des US-Militärs für denkbar. Demnach müssten sich die Amerikaner an der Sicherung eines Waffenstillstands beteiligen, weil sie über unverzichtbare Fähigkeiten verfügten. Die Europäer rief Deitelhoff auf, Stärke zu zeigen und klar gegenüber den USA aufzutreten.

Die Absicherung eines möglichen Waffenstillstands in der Ukraine ist nach Ansicht von Friedens- und Konfliktforscherin Nicole Deitelhoff ohne die USA nicht möglich. Sie sagte MDR AKTUELL, natürlich müssten auch EU-Staaten Soldaten zur Verfügung stellen. Das gehe aber nur, wenn sich die USA beteiligten. Sie verfügten über militärische Fähigkeiten, welche die Europäer nicht hätten. Außerdem würden sie als Backup gebraucht, erklärte Deitelhoff. Das müsse die EU den USA klar machen.

Deitelhoff sprach bei der Beteiligung der USA von einer Vorbedingung, ohne die beispielsweise auch Großbritanniens Premierminister Keir Starmer keine Soldaten in die Ukraine schicken werde. Starmer habe gesagt, er könne sich prinzipiell die Entsendung von Friedenstruppen vorstellen. Dies gelte aber nicht unter allen Umständen.

Forscherin Deitelhoff: Europa muss Stärke zeigen

Deitelhoff betonte derweil, Europa könne sich jetzt nicht leisten, langsam zu sein. Für mögliche Friedensverhandlungen gehe es darum, Stärke zu zeigen. Man müsse deutlich machen, wie man sich militärisch beteiligen könne und welche Kompetenzen man etwa auch für den Wiederaufbau der Ukraine leisten könne, damit der Staat dauerhaft tragfähig ist.

Zu den Gesprächen zwischen den USA und Russland in Saudi-Arabien sagte die Forscherin, es gehe vor allem darum, die amerikanisch-russischen Beziehungen zu normalisieren. Dabei werde abgepasst, was auf den Tisch gelegt werden kann oder welche Grenzen es möglicherweise gebe.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 18. Februar 2025 | 07:48 Uhr

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