Geleakte Geheimdokumente FBI nimmt nach Datenleck Mitarbeiter des US-Militärs fest
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14. April 2023, 09:09 Uhr
Zwei Tage nach der Veröffentlichung brisanter US-Geheimdienstinformationen im Internet hat das FBI im Bundesstaat Massachusetts einen Verdächtigen festgenommen. Es handelt sich um einen Mitarbeiter des US-Militärs.
Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung brisanter US-Geheimdienstinformationen im Internet hat die Bundespolizei FBI im Bundesstaat Massachusetts einen Verdächtigen festgenommen. Das bestätigte US-Justizminister Merrick Garland. Nach seinen Worten handelt es sich um einen Mitarbeiter des US-Militärs.
Der Mann sei in Verbindung mit der "unbefugten Entfernung, Aufbewahrung und Übermittlung von Verschlusssachen" ohne Zwischenfall in Gewahrsam genommen worden. Er sei Angehöriger der Nationalgarde und heiße Jack T., sagte Garland. Weitere Details nannte er nicht.
Details noch nicht bestätigt
Der Mann wurde am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) in North Dighton im US-Bundesstaat Massachusetts festgenommen. Der US-Sender "CNN" zeigte im Fernsehen Videoaufnahmen der Festnahme.
US-Medien hatten zuvor erste Details zu den Ermittlungen und über den mutmaßlichen Maulwurf in Umlauf gebracht. Der Mann soll eine Chat-Gruppe auf der bei Videospielern beliebten Plattform Discord geleitet haben. Medien zufolge ist er 21 Jahre alt. Diese Details wurden von offizieller Seite zunächst nicht bestätigt.
Erste Kopien tauchten in Chat-Gruppe auf
Die "Washington Post" hatte zuvor unter Berufung auf Mitglieder der Chat-Gruppe ausführlich über den jungen Mann berichtet, den manche "OG" genannt hätten. Er habe die brisanten Unterlagen zunächst als Abschriften mit der Chat-Gruppe geteilt und später dort Fotos von ausgedruckten Dokumenten hochgeladen. Der "New York Times" zufolge ist auf den Fotos im Hintergrund die Inneneinrichtung des Elternhauses des 21-Jährigen zu erkennen. Familienfotos, die in den sozialen Medien veröffentlicht seien, zeigten die Übereinstimmung.
Die Chat-Gruppe hatte sich der "Washington Post" zufolge 2020 gegründet. "OG" wurde dort beschrieben als charismatischer Waffennarr mit düsteren Ansichten über die US-Regierung, die Geheimdienste und die Strafverfolgungsbehörden. Über die Motivation von "OG" gibt es dem Bericht zufolge kein klares Bild. Feindselig gegenüber der US-Regierung sei er trotz seiner düsteren Ansichten nicht gewesen, hieß es. Er sei nach Überzeugung der Chat-Nutzer auch kein russischer oder ukrainischer Agent gewesen.
Im März waren Dutzende mutmaßliche US-Dokumente in sozialen Medien aufgetaucht, deren Echtheit bislang nicht komplett bestätigt ist. Sie sollen Geheimdienstinformationen insbesondere zum Ukraine-Krieg enthalten. Das US-Verteidigungsministerium erklärte, offenbar seien einige der Informationen manipuliert. Dennoch sprach die US-Regierung von einer sehr großen Bedrohung für die nationale Sicherheit. Russland und die Ukraine bezweifelten den Wahrheitsgehalt der Dokumente.
AFP,dpa(amu)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 13. April 2023 | 21:00 Uhr