Vatikan Papst Benedikt XVI. nach Totenmesse in Rom beigesetzt
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05. Januar 2023, 14:10 Uhr
Auf dem Petersplatz in Rom ist der verstorbene Papst Benedikt XVI. mit einer Trauerfeier gewürdigt worden. Nach Angaben des Vatikan nahmen rund 50.000 Menschen daran teil. Weil seit Jahrhunderten kein emeritierter Papst gestorben war, war die Zeremonie auch für die katholische Kirche etwas Besonderes. Im Anschluss wurde Benedikt im Petersdom beigesetzt.
- Im Vatikan hat ein Requiem für den verstorbenen Papst Benedikt stattgefunden.
- Nach Angaben des Vatikan waren 50.000 Menschen vor Ort.
- Auch deutsche Spitzenpolitiker nahmen an der Trauerfeier teil, in deren Anschluss Benedikt im Petersdom beigesetzt werden soll.
Die katholische Kirche hat mit einer Totenmesse auf dem Petersplatz in Rom vom verstorbenen deutschen Papst Benedikt XVI. Abschied genommen. Die Trauerfeier im Vatikan am Vormittag wurde von Papst Franziskus geleitet.
Segen und Verneigung von Papst Franziskus
Franziskus sprach während der Totenmsesse vor allem über die Hingabe für Gott und das Vertrauen auf den Herrn. Am Schluss sagte der Argentinier vor dem Holzsarg des emeritierten Papstes: "Benedikt, du treuer Freund des Bräutigams, möge deine Freude vollkommen sein, wenn du seine Stimme endgültig und für immer hörst!" Jesus wird in der katholischen Kirche oft als Bräutigam bezeichnet. Bevor der Sarg im Petersdom verschwand, segnete Papst Franziskus ihn, berührte ihn mit der Hand und verneigte sich.
Die Totenmesse war für die katholische Kirche in dieser Form etwas Neues, weil mit ihm erstmals seit Jahrhunderten ein emeritierter Papst gestorben war und deshalb kein Nachfolger gewählt werden musste. Die Liturgie wurde im Vergleich zu herkömmlichen Trauergottesdiensten für einen Papst leicht verändert. Das Requiem wurde überwiegend auf Latein gehalten, die Fürbitten wurden jedoch in mehreren Sprachen – darunter auch auf Deutsch – gesprochen.
50.000 Menschen vor Ort
Nach Angaben des Vatikans nahmen 50.000 Menschen an der Trauerfeier teil. Ursprünglich waren bis zu 130.000 Menschen vor Ort erwartet worden. Zu dem Requiem für den ersten deutschen Papst seit 500 Jahren reihten sich auch 130 Kardinäle aus aller Welt in ihren Gewändern auf dem Petersplatz ein.
Aus Deutschland nahmen unter anderen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz teil. Auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher und CDU-Chef Friedrich Merz waren vor Ort.
Beisetzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte Benedikt XVI. als herausragenden Theologen von großer Bescheidenheit. "Er hat den reichen Schatz der katholischen Kirche mit Vernunft und mit Seele an die Gläubigen weitergetragen", sagte Steinmeier.
Im Anschluss an die Totenmesse wurde Benedikt nach Angaben des Vatikan in der ursprünglichen Grabstätte von Papst Johannes Paul II. in der Krypta unter dem Petersdom beigesetzt. In dem dreischichtigen Sarg aus Holz und Zink sind Grabbeigaben wie etwa ein Text über sein Leben und Pontifikat beigelegt. Die Öffentlichkeit war von diesem Teil der Trauerfeierlichkeiten ausgeschlossen.
dpa, AFP, MDR (fef)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 05. Januar 2023 | 10:00 Uhr