Papst-Beisetzung in Rom Warum in Sachsen die Fahnen auf halbmast hingen
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05. Januar 2023, 16:28 Uhr
Überall in Sachsen hingen die Flaggen vor den Dienstgebäuden am Vormittag auf halbmast. Grund dafür ist die Beisetzung Papst Benedikts XVI. Das ehemalige Kirchenoberhaupt war als konservativer Hardliner bekannt. Sein Umgang mit den Fällen sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche ist umstritten.
- Der in Bayern geborene Papst Benedikt XVI. war ein umstrittener Hardliner.
- Wurzener Pfarrer Christian Hecht lobt ihn für seine bescheidene Art, den Glauben zu verkünden.
- Die Landesregierung ordnete Trauerbeflaggung an.
Mit Glockenläuten und Trauerbeflaggung ist am Donnerstag überall in Deutschland des verstorbenen früheren Papsts Benedikt XVI. gedacht worden. Auch in Sachsen wurde Trauerbeflaggung angeordnet. Der Erlass gilt für alle Dienstgebäude des Landes, teilte das Innenministerium mit. Der frühere Papst war am Vormittag in Rom beigesetzt worden. Benedikt, der 1927 als Joseph Ratzinger in Bayern geboren wurde, war zu Silvester im Alter von 95 Jahren gestorben. In seiner Funktion als Papst der römisch-katholischen Kirche war er auch Staatsoberhaupt von Vatikanstadt.
Umstrittenes Kirchenoberhaupt
Papst Benedikt galt als konservativer Hardliner. Wegen seines Umgangs mit Fällen sexuellen Missbrauchs in der römisch-katholischen Kirche war er umstritten, obwohl er strenge Regeln für den Umgang mit Tätern einführte und allein in der zweiten Hälfte seines Pontifikats mehr als 500 Priester in den Laienstand versetzte. 2013 legte er sein Amt nieder, nach eigenen Angaben aus "Mangel an geistiger und körperlicher Kraft" aufgrund seines fortgeschrittenen Alters.
"Ruhige und bescheidene Art"
Der Wurzener Pfarrer Christian Hecht lobte Benedikts ruhige, bescheidene Art, den Glauben zu verkünden. "Wer heutzutage eine Meinung vertritt und Argumente vorbringt, hat immer auch mit Gegenwind zu rechnen. Das hat er immer wieder erfahren, gerade aus seiner deutschen Heimat." Für Hecht lobt Benedikt für seine Botschaft, die er verkündete. "Ich denke da steckt noch ganz viel drin, was wir noch nicht als gut und hilfreich erfahren haben."
Wer heutzutage eine Meinung vertritt und Argumente vorbringt, hat immer auch mit Gegenwind zu rechnen. Das hat er immer wieder erfahren, gerade aus seiner deutschen Heimat. Das macht aber aus meiner Sicht die Botschaft, die er verkündet hat, umso wertvoller.
Trauerbeflaggungen für hochrangige Amtsinhaber
Üblicherweise ordnet das Land Trauerbeflaggungen nach Todesfällen prominenter Landes- oder Bundespolitiker mit herausragenden Ämtern an. Auch schwere Unglücke sollen auf diese Weise angemessen gewürdigt werden. Schon bei früheren prominenten Todesfällen gab es Trauerbeflaggung, zuletzt bei der verstorbenen britischen Königin Elisabeth II.
MDR (ltt)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 05. Januar 2023 | 07:30 Uhr
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