
Ukraine-News | 31. März Putin lässt 160.000 Wehrdienstpflichtige einziehen
Hauptinhalt
31. März 2025, 22:57 Uhr
Diese Ukraine-News vom Montag, 31. März 2025 sind beendet.
Ukraine-News von Montag, 31. März 2025
- Putin beruft Rekordzahl an Rekruten ein
- Russische Armee: Saporischschja angeblich erobert
- Trump droht Selenskyj wegen des geplanten Rohstoff-Deals
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
22:57 Uhr | Selenskyj erinnert an die Kriegsverbrechen von Butscha
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Jahrestag der Befreiung Butschas eine Bestrafung Russlands für die Kriegsverbrechen gefordert. "Für all das müssen russische Verbrecher unbedingt zur Verantwortung gezogen werden", forderte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Die europäischen Diplomaten hätten mit ihrer Beteiligung an einer Gedenkveranstaltung in Butscha gezeigt, dass sie die moralischen Lehren aus dem Krieg nicht vergessen habe.
Die Kleinstadt Butscha nahe Kiews war in den ersten Kriegstagen von russischen Truppen besetzt worden. Nach ihrer Befreiung durch die ukrainischen Streitkräfte wurden in den Straßen getötete Zivilisten gefunden - manche mit gefesselten Händen. Die Stadt wurde damit zum Symbol für russische Kriegsverbrechen. Die Vereinten Nationen bestätigten später in einem Bericht den Tod von Dutzenden Zivilisten. Russische Offizielle weisen den Vorwurf eines Kriegsverbrechens bis heute zurück und sprechen von einer Inszenierung. (dpa)
20:34 Uhr | EU-Chefdiplomaten bekräftigen Unterstützung der Ukraine
Zahlreiche Außenminister der EU haben bei einem Treffen in der spanischen Hauptstadt Madrid die "unerschütterliche Unterstützung für die Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine" bekräftigt.
Die Ukraine habe ihren Willen zum Frieden unter Beweis gestellt, indem sie einen vollständigen Waffenstillstand ohne Vorbedingungen akzeptiert habe, betonten die Vertreter Spaniens, Frankreichs, Polens, Großbritanniens, Deutschlands, Italiens und der Ukraine in einer gemeinsamen Erklärung. Russland müsse seine Verzögerungstaktik aufgeben und einer bedingungslosen Waffenruhe zustimmen. (Quelle: dpa)
17:42 Uhr | Polen vor Milliarden-Abkommen mit den USA
Polen wird nach eigenen Angaben mit den USA ein Abkommen zur Unterstützung für das Patriot-Raketensystem zur Verteidigung des Luftraums im Wert von etwa zwei Milliarden Dollar unterzeichnen. Das Abkommen umfasst logistische und technische Unterstützung sowie Ausbildung.
Polen baut derzeit seine Verteidigungskapazitäten aus und positioniert sich angesichts des russischen Vorgehens und auch der Schwenks der US-Regierung unter Donald Trump, der Europa in Sicherheitsfragen scharf kritisiert hat, als wichtiger Akteur an der Ostflanke der Nato. (Quelle: Reuters)
17:33 Uhr | Putin beruft Rekordzahl an Rekruten ein
Vor dem Hintergrund seines Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin 160.000 junge Männer zum Wehrdienst einberufen. Bis Mitte Juli sollen die Russen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren eingezogen werden, heißt es in dem entsprechenden Präsidentendekret. Das ist die höchste Zahl an Wehrpflichtigen, seitdem der Kreml im Zuge der Armeereform seit 2012 verstärkt auf professionelle Vertrags- und Zeitsoldaten setzt.
Zweimal im Jahr - im Frühjahr und Herbst - beruft Russland jeweils mehr als 100.000 Männer für den einjährigen Wehrdienst ein. (Quellen: dpa/AFP)
15:45 Uhr | EU-Außenbeauftragte appelliert an Russland
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas ruft Russland dazu auf, guten Willen zu zeigen. Das Land solle einer Waffenruhe in der Ukraine zustimmen, sagt Kallas vor einem Treffen der EU-Außenminister in Madrid. Die USA rief sie auf, Druck auf Russland auszuüben, den inzwischen seit über drei Jahren währenden Krieg zu beenden. Frankreichs Außenminister Jean-Noel Barrot erklärt, Russland schulde den USA eine klare Aussage, ob es den Weg hin zu Frieden überhaupt einschlagen wolle. (Quelle: Reuters)
15:35 Uhr | Russland will weiter Kooperation mit den USA
Russland setzt nach eigenen Angaben weiter auf eine Kooperation mit den USA für einen Frieden in der Ukraine. Das Präsidialamt erklärt, es werde an einer Reihe von Vorschlägen für eine mögliche Vereinbarung gearbeitet. Welche das sind, bleibt unklar. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump wörtlich gesagt, er sei "angepisst" von den Bemerkungen des russischen Staatschefs Wladimir Putin über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Trump sagte dem Sender NBC in einem Telefoninterview, er sei sehr wütend geworden, als Putin Selenskyjs Glaubwürdigkeit infrage gestellt habe. (Quelle: Reuters)
10:00 Uhr | Selenskyj veröffentlicht Steuererklärung
Laut seiner Steuererklärung hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj 2024 insgesamt 335.000 Euro eingenommen. Die Höhe seines Privatvermögens geht aus dem Bericht des Präsidialamts nicht hervor.
Nach der jetzt veröffentlichten Steuererklärung hatte die Familie Selenskyj 2024 insgesamt 15,2 Millionen Griwna eingenommen, knapp die Hälfte aus dem Verkauf von Staatsanleihen, aber auch aus dem Präsidentengehalt und Einnahmen aus der Vermietung von Immobilien.
Vor seiner Wahl zum Präsidenten im Frühjahr 2019 war Selenskyj als Schauspieler, Filmproduzent und Drehbuchautor erfolgreich. Unterschiedliche Quellen schätzen das Vermögen der Selenskyjs auf mehrere Millionen US-Dollar. Die Agentur Unian berichtete, dass sich Selenskyjs Kinder in der Ukraine aufhalten und der Präsident nach eigener Darstellung ein "5+5-Programm" für seine Familie habe: Fünf Minuten am Morgen und weitere fünf am Abend. (Quelle: tagesschau.de)
09:53 Uhr | Russland will Saporischschja erobert haben
Das russische Verteidigungsministerium hat gestern mitgeteilt, dass die russische Armee die Kontrolle über die Stadt Saporischschja im Westen der ukrainischen Region Donetsk übernommen habe. Eine Bestätigung dafür lag zunächst nicht vor. Das Atomkraftwerk Saporischschja war schon zu Beginn der russischen Invasion der gesamten Ukraine vor drei Jahren eingenommen worden. Nach Äußerungen von US-Präsident Donald Trump in der jüngeren Vergangenheit sollte es auch Teil einer Vereinbarung mit Russland und der Ukraine über Waffenstillstand und Frieden werden. (Quelle: CCTV)
Bereits vorgestern hatte die Ukraine vor weiteren russischen Offensiven im Osten und Süden gewarnt, die dem russischen Präsidenten Wladimir Putin als Anlass dienten, eine Waffenruhe hinauszuzögern. (Quelle: tagesschau.de)
09:00 Uhr | Wehrbeauftragte Högl für "Freiheitsdienst"
Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl, unterstützt eine Idee der Grünen aus Bayern für einen verpflichtenden "Freiheitsdienst". Sie finde den Vorschlag "sehr, sehr gut", sagte die SPD-Politikerin im Deutschlandfunk. Demnach sollen alle Frauen und Männer im Land zwischen 18 und 67 Jahren sechs Monate Dienst tun, irgendwann – als Wehrdienst, im Zivilschutz, bei Feuerwehr oder Hilfsorganisationen. Das Thema Wehrpflicht spielt auch in den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD eine Rolle. Die SPD pocht unverändert auf Freiwilligkeit und will eine gesellschaftliche Debatte daüber. Die Union will die Aussetzung der Wehrpflicht beenden. (DLF)
08:45 Uhr | Russische Raketen über der Ukraine
Die ukrainische Luftwaffe hat in der vergangenen Nacht nach eigenen Angaben mit 131 Drohnen und zwei Iskander-M-Raketen angegriffen. Dabei seien 57 Drohnen zerstört, 45 vermutlich abgelenkt worden. Was mit den übrigen und den Raketen passiert ist, blieb offen. (Quelle: Reuters)
07:50 Uhr | Ukrainische Drohnen über Russland
Russland hat vergangene Nacht nach eigenen Angaben 66 ukrainische Drohnen abgefangen. Laut Verteidigungsministerium in Moskau seien 41 Drohnen an der Grenze über der Oblast Brjansk zerstört worden, 24 über der Region Kaluga und eine über der um Kursk. Schäden habe es keine gegeben, teilten die regionalen russischen Gouverneure mit. (Quelle: Reuters)
06:45 Uhr | Angriffe auf Charkiw gehen weiter
Russland hat nach ukrainischen Angaben die zweite Nacht in Folge die Großstadt Charkiw angegriffen. Dabei seien zwei Menschen verletzt worden, teilte Bürgermeister Ihor Terechow mit. Die Angriffe hätten praktisch die ganze Nacht gedauert. In einem Kindergarten und in Wohnhäusern seien Brände ausgebrochen. Die zweitgrößte Stadt der Ukraine im Nordosten des Landes war schon am Sonntag das Ziel russischen Bombardements. Nach ukrainischen Angaben starben in Charkiw am Wochenende zwei Menschen, während 35 durch die Angriffe verletzt worden seien. (Quelle: Reuters)
01:50 Uhr | Trump: Selenskyj darf Abkommen nicht kippen
US-Präsident Donald Trump hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gedroht, sollte dieser aus einem Rohstoff-Abkommen aussteigen. Das Abkommen sei ein Schritt zur Beendigung des Krieges, sagte Trump vor Journalisten. Sollte Selenskyj sich zurückziehen, drohten ihm "große, große Probleme". Trump hatte Ende März angekündigt, das Abkommen "bald" zu unterzeichnen. Es sieht gemeinsame Rohstoff-Förderung auf ukrainischem Gebiet vor, deren Einnahmen in einen gemeinsamen Fonds fließen sollen. Selenskyj kritisierte, dass es keine Sicherheitsgarantien enthalte.
Nach russischen Medienangaben laufen zwischen den USA und Russland ebenfalls Gespräche über Rohstoff-Projekte. Der russische Sonderbeauftragte Kirill Dmitrijew bestätigte das, aber ohne Details. (Quellen: Reuters, AFP)
Ende der vergangenen Woche hatte sich die Ukraine skeptisch zu einem neuen US-Entwurf für den Rohstoffdeal geäußert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einem "vollkommen anderen Dokument". Der noch nicht veröffentlichte Vorschlag wurde in ukrainischen Medien als "inakzeptabel" bezeichnnet, da er das Land "eines Teils ihrer Souveränität" beraube und es zwinge, "alle erhaltenen US-Hilfen zurückzuzahlen". Selenskyj hatte dazu erklärt, zuvor genehmigte US-Militärhilfe im Nachhinein nicht als Kredite anzuerkennen. Auch werde sein Land kein Abkommen akzeptieren, das seine Integration in die EU bedrohe. (Quelle: tagesschau.de)
00:00 Uhr | Ukraine-News von Montag, 31. März 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 31. März 2025 | 06:00 Uhr