Rauch über dem Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte nach einem ukrainischen Raketenangriff.
Nach einem ukrainischen Raketenangriff steigt Rauch über dem Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der Krim auf. Bildrechte: IMAGO / ITAR-TASS

Ukraine-News Ukrainischer Raketenangriff auf Hauptquartier der Schwarzmeerflotte

22. September 2023, 22:04 Uhr

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Ukraine-News vom Freitag, 22. September 2023

22:04 Uhr | Morawiecki: Selenskyj hat Polen vor den UN beleidigt

Polen hat scharf auf die jüngsten Äußerungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj reagiert, der dem Nachbarn "politisches Theater" im Zusammenhang mit dem Verbot von Getreideexporten vorgeworfen hatte. "Ich möchte Präsident Selenskyj sagen, dass er die Polen nie wieder beleidigen soll, wie er es kürzlich in seiner Rede vor den Vereinten Nationen getan hat", zitierte die Nachrichtenagentur PAP am Freitagabend den polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki.

Polen hatte in der vergangenen Woche beschlossen, das Einfuhrverbot für ukrainisches Getreide zu verlängern. Das hat die Beziehungen zwischen den Nachbarn stark belastet.

21:20 Uhr | Selenskyj bedankt sich bei Kanada für Hilfe und bekommt weitere

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich bei seinem Besuch in Kanada für die kanadische Hilfe für sein Land bedankt. In einer Rede vor dem Parlament in der Hauptstadt Ottawa sagte er, Kanadas Unterstützung der Ukraine mit Waffen und Ausrüstung habe es ermöglicht, Tausende von Leben zu retten. Selenskyj wiederholte zudem, die russische Aggression müsse mit einem ukrainischen Sieg enden. Die kanadischen Abgeordneten feierten Selenyskyj mit Applaus im Stehen und Jubel. Kanadas Premierminister Justin Trudeau sagte ihm langfristige Hilfe zu. Dazu gehörten unter anderem 50 gepanzerte Fahrzeuge in den kommenden drei Jahren oder auch Geld zur Unterstützung psychischer Seelsorge. Kanada hat der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs nach eigenen Angaben umgerechnet rund 6,2 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.

19:30 Uhr | SPD-Politiker Hellmich: Keine Risse in Militärallianz für die Ukraine

Der SPD-Verteidigungsexperte Wolfgang Hellmich sieht keine Risse in der Militärallianz für die Ukraine. Der Bundestagsabgeordnete erklärte die jüngsten Verstimmungen zwischen Warschau und Kiew mit der Wahlkampfsituation in Polen. Hellmich sagte MDR AKTUELL, die Unterstützung für die Ukraine gehe ungebrochen weiter. Der Ton auf polnischer Seite sei manchmal sehr schroff, das müsse man gelegentlich einfach aushalten. Der SPD-Politiker ergänzte, nun sei es Aufgabe der Diplomatie, dass wieder Ruhe einkehre. Die polnische Regierung hatte gestern angekündigt, nur noch bereits zugesagte Waffen an die Ukraine zu liefern und sich künftig auf die eigene Rüstung zu konzentrieren. Hintergrund ist ein Streit mit Kiew über den Getreideexport in Richtung Europa.

19:15 Uhr | Ein Toter und 31 Verletzte bei Angriff auf ukrainische Stadt Krementschuk

Bei einem russischen Luftangriff auf die zentralukrainische Stadt Krementschuk ist nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens ein Mensch getötet worden. 31 weitere Menschen seien verletzt worden, darunter auch drei Kinder. Bei dem Beschuss sei zivile Infrastruktur getroffen worden. Die Region Poltawa war bereits in der Nacht auf Mittwoch den Behörden zufolge wiederholt angegriffen worden. Dabei sei eine Ölraffinerie getroffen worden, bei der ein Feuer ausbrach.

18:40 Uhr | Medien: USA liefern wohl doch ATACMS-Raketen an die Ukraine

Die Ukraine erhält US-Medienberichten zufolge doch ATACMS-Kurzstreckenraketen von den USA. Der US-Sender NBC News berichtete, Präsident Joe Biden habe dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zugesagt, dass die USA eine kleine Anzahl ATACMS liefern würden. Die "Washington Post" berichtet, dass es sich um eine ATACMS-Variante handelt, die mit Streumunition bestückt werden kann. Das US-Verteidigungsministerium hatte nach dem Besuch von Selenskyj die militärischen Güter aufgelistet, die es der Ukraine im Rahmen eines neuen Hilfspakets liefert. Darin waren ATACMS-Raketen nicht enthalten. Die Ukraine fordert seit längerem Waffensysteme mit größerer Reichweite wie die ATACMS-Kurzstreckenraketen oder Taurus-Marschflugkörper aus Deutschland. Bei beiden Waffensystemen gibt es die Sorge, dass damit auch Ziele in Russland angegriffen werden könnten. Kiew weist diese aber als unbegründet zurück.

16:25 Uhr | Ukraine bekommt weiteres EU-Geld aus Infrastruktur-Programm

Die Europäische Union unterstützt die Ukraine mit weiteren 1,5 Milliarden Euro. Wie die EU-Kommission mitteilte, sollen mit dem Geld Straßen oder Brücken wieder aufgebaut werden, die durch den russischen Angriffskrieg zerstört wurden. Zudem sollen wichtige öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser oder Schulen unterhalten werden. Das Geld ist Teil eines bis zu 18 Milliarden Euro umfassenden Darlehensprogramms, das die EU-Mitglieder für dieses Jahr vereinbart hatten. Mit den neuen Hilfszahlungen hat die Ukraine bislang insgesamt 13,5 Milliarden Euro aus dem EU-Paket erhalten.

Update 15:44 Uhr | Ukrainische Armee bekennt sich zu Angriff auf Krim

Die ukrainische Armee hat den Angriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim für sich reklamiert. Die Armee teilte im Onlinedienst Telegram mit, die ukrainischen Verteidigungskräfte hätten einen erfolgreichen Angriff auf das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte Russlands ausgeführt. Der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Hafenstadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, teilte mit, das Gebäude sei getroffen worden und brenne. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, bei dem Angriff sei ein Soldat getötet worden. Angaben zu Schäden wurden nicht gemacht.

14:50 Uhr | Russland meldet Cyberattacke gegen die Krim

Die Behörden der von Russland annektierten Halbinsel Krim melden einen "beispiellosen Cyberangriff". Ein Berater des Gouverneurs der Krim teilte im Onlinedienst Telegram mit, der Cyberangriff richte sich gegen die Internetdienstleister auf der Krim. Einen Zusammenhang mit dem ukrainischen Raketenangriff auf das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte stellte er nicht her.

14:25 Uhr | Bundesregierung leistete bislang Militärhilfe für 5,2 Milliarden Euro

Die bislang geleistete Militärhilfe für die Ukraine hat Deutschland 5,2 Milliarden Euro gekostet. Das geht aus der schriftlichen Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Frage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen hervor. Demnach gab das Verteidigungsministerium im Haushaltsjahr 2022 für die Unterstützung der Ukraine "mit Wehrmaterial im Rahmen von Materialabgaben oder Lieferungen aus der Industrie" rund 1,63 Milliarden Euro aus.

Im Haushaltsjahr 2023 wurden rund 2,886 Milliarden Euro verausgabt. Darin sind auch Kosten enthalten, um abgegebenes Material wieder zu beschaffen. Hinzu kommt "Militärmaterial" im Wert von etwa 620 Millionen Euro sowie "allgemeine Unterstützungsleistungen wie Amtshilfe, Verwundetentransporte, Ausbildungen oder ähnliches" für rund 55 Millionen Euro. Der Ukraine werden die Hilfsleistungen zur Unterstützung gegen den russischen Angriffskrieg nicht in Rechnung gestellt.

14:12 Uhr | Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf Krim getroffen

Mindestens eine ukrainische Rakete ist nach russischen Angaben in das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte im Hafen von Sewastopol auf der Krim eingeschlagen. Ein Brand sei ausgebrochen, teilte der von Russland auf der annektierten Halbinsel einsetzte Gouverneur Michail Raswoschajew auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, bei dem Angriff sei ein Soldat getötet worden. Der Beschuss soll vorläufigen Angaben zufolge mit den vom Westen gelieferten Marschflugkörpern des Typs Storm Shadow erfolgt sein.

Die russische Schwarzmeerflotte ist im Hafen von Sewastopol stationiert. Dort befindet sich eines der Kommandozentren der russischen Militäroperation gegen die Ukraine.

12:03 Uhr | Russland hält an Benzin-Exportverbot fest

Russland will an seinem Exportverbot für Benzin und Diesel vorerst festhalten. Die Maßnahme werde so lange wie nötig gelten, sagt ein Kreml-Sprecher. Ziel sei es, Marktstabilität zu gewährleisten.

Russland hatte am Donnerstag mit sofortiger Wirkung den vorübergehenden Export von Treibstoffen verboten, um den heimischen Markt zu stabilisieren und einer Knappheit entgegenzuwirken. Ausgenommen davon sind lediglich vier ehemalige Sowjetstaaten. Analysten gehen davon aus, dass die Einschränkungen noch einige Wochen andauern werden.

11:57 Uhr | Manöver mit russischen Truppen in Belarus gestartet

In Belarus hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums ein Manöver mit russischen Truppen begonnen. Das Training werde fünf Tage andauern. Das an Russland und die Ukraine angrenzende Belarus ist ein enger Verbündeter Russlands.

11:54 Uhr | EU-Kommission: Mehrheit ausländischer Firmen noch in Russland tätig

Trotz des Ukraine-Krieges machen internationale Firmen in Russland noch Geschäfte. Das geht aus einer Antwort der EU-Kommission auf eine Anfrage des Europa-Abgeordneten Moritz Körner hervor. Demnach haben sich nur rund 40 Prozent der internationalen Investoren entschlossen, das Land zu verlassen oder haben das bereits getan. Den Angaben zufolge sind etwa das Pharma-Unternehmen Stada und der Gesundheitskonzern Fresenius noch in Russland tätig. Die Unternehmen hatten das mit der medizinischen Versorgung der Menschen vor Ort begründet.

10:53 Uhr | Ukrainische Drohnen und Raketen nahe Krim abgewehrt

Das russische Militär hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau einen ukrainischen Angriff auf die besetzte Halbinsel Krim abgewehrt. Eine Rakete und zwei Drohnen seien zerstört worden, meldete das Ministerium. Aus der Ukraine gab es dazu zunächst keine Stellungnahme.

10:01 Uhr | US-Militärexperten beobachten Fortschritte ukrainischer Armee

Die ukrainische Armee macht nach Einschätzung von US-Militärexperten weiter Fortschritte bei ihrer Offensive im Süden des Landes. Am Frontabschnitt bei Robotyne im Gebiet Saporischschja seien erstmals ukrainische Panzerfahrzeuge jenseits der letzten russischen Abwehrlinie gesichtet worden, schrieb das Institut für Kriegsstudien ISW. Es sei aber noch zu früh, um sicher zu sagen, dass diese russische Verteidigungslinie durchbrochen sei.

09:30 Uhr | Zweiter Getreidefrachter verlässt Ukraine

Der zweite am Samstag in der Ukraine angekommene Getreidefrachter hat den Hafen Tschornomorsk wieder verlassen. Die "Aroyat" habe 17.600 Tonnen Weizen für Ägypten geladen, teilt der ukrainische Vize-Ministerpräsident Olexandr Kubrakow auf dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) mit. Bereits am Dienstag war die "Resilient Africa" abgefahren, die 3.000 Tonnen Weizen nach Asien bringen soll. Die beiden Frachter sind die ersten, die nach der Aussetzung des Getreideabkommens durch Russland wieder ukrainische Häfen am Schwarzen Meer angesteuert haben.

Drei weitere Frachter würden zudem die Schwarzmeerhäfen der Ukraine ansteuern, um unter anderem Agrarprodukte auszuführen, so Kubrakow. Die "Azara", die "Ying Hao 01" und die "Eneida" nutzten den vorübergehenden Korridor, den die ukrainische Marine eingerichtet habe. Die drei Schiffe würden insgesamt 127.000 Tonnen an Agrarprodukten und Eisenerz nach China, Ägypten und Spanien bringen.

07:45 Uhr | Ukraine meldet Opfer bei russischen Angriffen

Die Ukraine meldet Opfer russischer Angriffe im Osten und Süden des Landes. In der Ortschaft Kurachowe in der Nähe von Donezk seien 13 Menschen verletzt worden, sagte der zuständige Verwaltungschef Roman Padun dem Sender Suspilne. Durch den Angriff sei ein Feuer ausgebrochen.

In der Region Cherson wurde eine Frau tot aus den Trümmern ihres Hauses geborgen, wie Gouverneur Olexander Prokudin auf Telegram mitteilt. Der russische Angriff habe der Stadt Seleniwka gegolten. Das ukrainische Militärkommando Süd meldet zudem einen Raketenangriff auf Freizeiteinrichtungen südwestlich des Schwarzmeerhafens Odessa. Berichte über Opfer gab es hier nicht.

02:42 Uhr | Trudeau empfängt Selenskyj heute in Kanada

Der ukrainische Präsident Wolodomyr Selenskyj wird nach Kanada reisen und dort heute vom kanadischen Ministerpräsidenten Justin Trudeau empfangen. Dies teilte das Büro von Trudeau mit. Selenskyj wird sich der Erklärung zufolge auch mit kanadischen Unternehmern treffen, um über Investitionen aus dem Privatsektor "in die Zukunft der Ukraine" zu sprechen. Auch sei eine Rede Selenskyjs vor dem Parlament geplant.

01:43 Uhr | China für Friedensgespräche zwischen Ukraine und Russland

Chinas Regierung hat erneut zu einem Ende der Kampfhandlungen in der Ukraine aufgerufen. Vize-Präsident Han Zheng sagte während der UN-Generaldebatte in New York, die Einstellung der Feindseligkeiten und die Wiederaufnahme der Friedensgespräche seien die einzige Möglichkeit, die Ukraine-Krise zu lösen. China unterstütze alle Bemühungen, die einer friedlichen Lösung zuträglich seien. China stellt sich im Ukraine-Krieg offiziell als neutral dar, hat Russland bislang aber Rückendeckung gegeben.

00:37 Uhr | USA kündigen weiteres millionenschweres Hilfspaket für Ukraine an

US-Präsident Joe Biden hat ein neues Paket mit Militärhilfen für Kiew angekündigt. Laut Pentagon hat es einen Gesamtwert von rund 325 Millionen Dollar und umfasst Waffen und Ausrüstung. Die von Selenskyj erhofften Raketen vom Typ ATACMS mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometer seien jedoch nicht dabei. Laut Biden werden die Vereinigten Staaten zudem erste Abram Panzer in der kommenden Woche in die Ukraine liefern. Die US-Regierung hatte im Januar angekündigt, der Ukraine 31 Abrams-Panzer zu liefern. Seit Kriegsbeginn beläuft sich die US-Militärhilfe für die Ukraine nach Regierungsangaben auf 43,9 Milliarden Dollar.

00:08 Uhr | Biden empfängt Selenskyj im Weißen Haus

US-Präsident Joe Biden hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus empfangen. Biden sicherte Selenskyj weitere Unterstützung zu. Die USA würden sicherstellen, dass die "Welt an der Seite der Ukraine" stehe, so Biden. Selenskyj dankte den USA für ihre Unterstützung im Kampf gegen den "russischen Terror".

Der ukrainische Präsident sagte, er habe seinen Tag in Washington im US-Kongress begonnen, um den Abgeordneten und Senatoren und den Menschen in Amerika für ihre riesige Unterstützung zu danken. Er wollte außerdem bei seinem Besuch im Kongress auch für weitere Unterstützung werben. Denn insbesondere unter republikanischen Abgeordneten bröckelt der Rückhalt für weitere Ukraine-Hilfen.

00:00 Uhr | Ukraine-News Freitag, 22. September 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 22. September 2023 | 06:00 Uhr

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