Krim-Brücke über die Straße von Kertsch
Die Meerenge von Kertsch wird durch die Krim-Brücke überspannt (Archivbild). Bildrechte: IMAGO/SNA

Ukraine-News Russischer Tanker bei Drohnenangriff in Straße von Kertsch beschädigt

05. August 2023, 22:43 Uhr

22:43 Uhr Update | Russische Raketenangriffe - Bluttransfusions-Zentrum getroffen - es soll Tote geben

Russland hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj das Land erneut mit Raketenangriffen überzogen. In Kupjansk im Gebiet Charkiw im Osten der Ukraine sei ein Zentrum für Bluttransfusionen bombardiert worden, teilte Selenskyj auf Telegram mit. Es gebe Berichte über Tote und Verletzte. Russland zerstöre schlicht lebensnotwendige Einrichtungen. Einsatzkräfte seien dabei, das Feuer am Angriffsort zu löschen.

In Saporischschja sei ein Schlag gegen das Werk Motor Sich verübt worden, berichtete Selenskyj zuvor schon in seiner abendlichen Videobotschaft. Motor Sich gilt als wichtigster Hersteller des Landes von Triebwerken für Flugzeuge und Hubschrauber sowie für Gasturbinen. Nach Darstellung Selenskyjs wurde auch die Region Chmelnyzkyj getroffen.

21:09 Uhr | Friedenskonferenz in Saudi-Arabien angelaufen

In Saudi-Arabien haben Friedensgespräche zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine begonnen. Wie das saudische Staatsfernsehen berichtete, versammelten sich die Berater zahlreicher Staats- und Regierungschefs in Dschidda. Erwartet wurden Teilnehmer aus mehr als 30 Ländern, darunter aus der Ukraine, der USA und der EU. Auch Deutschland, China, Indonesien, Ägypten und die Türkei haben Diplomaten entsandt. Russland nimmt nicht teil. Vor allem die Teilnahme Chinas werteten Beobachter als Erfolg. Beim Vorgängertreffen in Kopenhagen war China noch nicht vertreten.

20:52 Uhr | Ukraine will Drohnenangriffe ausweiten

Die Ukraine will nach Angaben ihres nationalen Sicherheitssekretärs Olexij Danilow nach mehreren erfolgreichen Treffern ihre Drohnenangriffe auf russische Ziele ausweiten. Russische Ziele seien das beste Übungsgelände für ukrainische Waffen und Reklame auf dem weltweiten Rüstungsmarkt, schrieb der Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung auf Twitter, das nun X heißt. Der August sei bisher ein erfolgreicher Monat, meinte er mit Blick auf Treffer gegen russische Schiffe.

Russische Ziele sind das beste Übungsgelände für ukrainische Waffen und Reklame auf dem weltweiten Rüstungsmarkt.

Olexij Danilow Nationaler Rat für Sicherheit und Verteidigung

17:23 Uhr | Russland: Haben US-Drohne abgewehrt

Russland hat nach eigenen Angaben ein Kampfflugzeug zur Abwehr einer Aufklärungsdrohne der USA über dem Schwarzen Meer aufsteigen lassen. Die Drohne sei von der Besatzung des Jets als Typ MQ-9A Reaper der US-Luftwaffe identifiziert worden. Sie habe sich beim Herannahen des Flugzeugs von der russischen Grenze entfernt, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

14:25 Uhr | Ukraine erklärt russische Schwarzmeerhäfen zu Kriegsrisikogebiet

Die Ukraine hat sechs Häfen an der gesamten russischen Schwarzmeerküste als Teil eines Gebiets mit Kriegsrisiken bezeichnet. Es handle sich um die Häfen Taman, Anapa, Noworossijsk, Gelendschik, Tuapse und Sotschi, teilte die ukrainische Schifffahrtsbehörde mit.

12:48 Uhr | Ukrainischer Geheimdienst bezeichnet Drohnenattacken als "rechtmäßig"

Der ukrainische Geheimdienstchef Wassyl Maljuk hat die jüngsten Drohnenattacken gegen russische Schiffe und die Krim-Brücke als rechtmäßig bezeichnet. Maljuk schrieb auf Telegram, solche Spezialoperationen würden in den territorialen Gewässern der Ukraine ausgeführt. Es handle sich um einen absolut logischen und effektiven Schritt gegen den Feind.

11:59 Uhr | London: Angriff auf russisches Landungsschiff schwerer Schlag

Das britische Verteidigungsministerium wertet den Seedrohnenangriff auf das russische Marineschiff "Olenegorski gornjak" am Freitag als schweren Schlag für die Russische Schwarzmeerflotte. Wie die Behörde in ihrem neusten Geheimdienstbericht vermeldet, wurde das Landungsschiff bei der Attacke im Seekriegshafen Noworossijsk mit großer Wahrscheinlichkeit schwer beschädigt. Bilder deuteten darauf hin, dass mehrere wasserdichte Abteilungen beschädigt oder die Bemühungen der Crew, Schäden einzudämmen, wirkungslos gewesen seien. Das Schiff sei das größte russische Marineschiff, das seit dem Untergang des Raketenkreuzers "Moskwa" im April 2022 schwer beschädigt oder zerstört worden sei, schrieb das Ministerium in London.

Russisches Landungsschiff Olenegorski gornjak während Parade zum Tag der Russischen Seekriegsflotte 2023 im Kriegshafen Noworossijsk
Das russisches Landungsschiff "Olenegorski gornjak" während einer Parade im Hafen von Noworossijsk am 30. Juli 2023. Bildrechte: IMAGO/SNA

Nach Angaben der Ukraine hatte eine Seedrohne des ukrainischen Militärgeheimdienstes SBU das Schiff beschädigt. Spätere Bilder zeigten die "Olenegorski gornjak" in geneigter Lage. Nach offiziellen russischen Angaben gab es keine Schäden. Doch selbst russische Militärblogger veröffentlichten Fotos und Videos des tief im Wasser liegenden Schiffes und schrieben von Beschädigungen. Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des Ukraine-Krieges täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

Update 10:57 Uhr | Russischer Tanker bei Seedrohnenangriff in Straße von Kertsch beschädigt

In der Straße von Kertsch ist ein russischer Tanker bei einer ukrainischen Seedrohnenattacke beschädigt worden. Wie die russische Behörde für See- und Flusstransport mitteilte, entstand ein Loch im Maschinenraum des Tankers "Sig". Das Loch befinde sich in der Nähe der Wasserlinie. Verletzte habe es nicht gegeben. Nach Angaben der russischen Seenotrettungsbehörde Morspassluschba wird das eingedrungene Wasser abgepumpt. Der Tanker schwimme trotz der Schäden im Maschinenraum weiter frei auf dem Wasser zwischen der Schwarzmeer-Halbinsel Krim und dem russischen Festland. Treibstoff sei nicht ausgelaufen.

Der Tanker war in der Nacht von einem mit Sprengstoff beladenen Drohnenboot in der Kertsch-Straße getroffen worden. Das staatliche ukrainische Auslandsfernsehen Freedom veröffentlichte ein Video, das den Einschlag der Drohne zeigen soll. Dem Sender zufolge sollen die Attacken mit ukrainischen Seedrohnen gegen russische Schiffe fortgesetzt werden. Die Straße von Kertsch verbindet das Schwarze und das Asowsche Meer und trennt die Taman-Halbinsel der Krim vom russischen Festland. Überbrückt wird die Meerenge von der bereits zweimal angegriffenen Krim-Brücke.

10:09 Uhr | Internationale Ukraine-Friedenskonferenz in Saudi-Arabien beginnt

Im saudi-arabischen Dschiddah beginnt heute eine zweitägige Ukraine-Friedenskonferenz. Saudi-Arabien hat dafür die Ukraine, ihre westlichen Verbündeten sowie Entwicklungs- und Schwellenländer aus dem Globalen Süden eingeladen. Russland ist nicht dabei.

Das Treffen findet auf der Ebene der nationalen Sicherheitsberater statt. Für die Bundesregierung ist der außenpolitische Berater von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Jens Plötner, in Dschiddah dabei. Ziel des Treffens soll es offiziellen Angaben zufolge sein, die "Konsolidierung verschiedener Friedenspläne", etwa aus China, Afrika und Brasilien mit dem von der Ukraine aufgestellten Zehn-Punkte-Plan abzugleichen.

06:30 Uhr | Bundesregierung liefert weiteres Militärgerät an Ukraine

Deutschland hat weiteres militärisches Gerät und Waffen an die Ukraine geliefert. Wie aus einer Übersicht auf der Internetseite der Bundesregierung hervorgeht, wurden dem Land Minenräumpanzer, Grenzschutzfahrzeuge und Aufklärungsdrohnen übergeben. Auch die Liste der geplanten Militärhilfen wurde aktualisiert. Demnach umfassen neue Pläne die Lieferung von 40 zusätzlichen Schützenpanzern vom Typ Marder und weitere Aufklärungssysteme. Nach Angaben der Bundesregierung belaufen sich die Mittel zur Unterstützung der Ukraine in diesem Jahr auf rund 5,4 Milliarden Euro.

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler 57 min
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler

04:32 Uhr | Star-Sopranistin Netrebko verklagt New York Met Opera

Die russisch-österreichische Star-Sopranistin Anna Netrebko hat die New Yorker Metropolitan Opera verklagt. Hintergrund ist die Entscheidung des Opernhauses, seit dem Einmarsch russischer Streitkräfte in die Ukraine nicht mehr mit ihr zusammenzuarbeiten. Netrebko hat ihre Klage beim US-Bezirksgericht Manhattan eingereicht. Die Sängerin verlangt 360.000 Dollar Schadenersatz für entgangene Einnahmen und wirft der Met unter anderem Verleumdung und Vertragsbruch vor.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 05. August 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 05. August 2023 | 06:00 Uhr

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