Ukraine-News Großbritannien erwägt Entsendung von Militärausbildern in die Ukraine
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01. Oktober 2023, 21:55 Uhr
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Ukraine-News vom Sonntag, 1. Oktober 2023
- Slowakei: Pro-russischer Wahlsieger Fico bekräftigt Ankündigung, die Waffenhilfe für die Ukraine zu stoppen.
- Großbritannien will möglicherweise eigenes Militär in die Ukraine schicken, um ukrainische Soldaten auszubilden.
- In den USA wurde der "Shutdown" abgewendet – der in letzter Minute beschlossene Übergangshaushalt sieht aber keine weiteren Gelder für die Ukraine vor.
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
21:55 Uhr | Ukraine rechnet weiter mit Unterstützung der USA
Die Ukraine erwartet nach Angaben von Verteidigungsminister Rustem Umerow ungeachtet des Haushaltsstreits in Washington weiterhin militärische Hilfe aus den USA. Er habe dazu mit seinem US-Kollegen Lloyd Austin telefoniert, schreibt Umerow auf der Nachrichtenplatform X. Dieser habe weitere Untersützung zugesichert. Die ukrainischen "Krieger werden weiter einen starken Rückhalt auf dem Schlachtfeld haben".
20:05 Uhr | Biden bittet Republikaner um Zustimmung zu weiterer Militärhilfe
US-Präsident Joe Biden hat die oppositionellen Republikaner im Kongress aufgerufen, weitere Hilfen für die Ukraine zu bewilligen. Unter keinen Umständen dürfe Amerikas Unterstützung für die Regierung in Kiew unterbrochen werden, sagt der Demokrat. Die am Samstag vereinbarte Übergangsfinanzierung im Haushaltstreit beinhaltet jedoch vorerst keine Hilfe für die Ukraine. US-Außenminister Antony Blinken hatte der Ukraine bei seinem Besuch vor vier Wochen weitere Unterstützung in Aussicht gestellt, mehr dazu im Audio.
16:39 Uhr | Ukraine meldet Drohnenangriff auf Flughafen der russischen Hafenstadt Sotschi
Die Ukraine hat nach inoffiziellen Angaben den russischen Flughafen Sotschi am Schwarzen Meer mit Kampfdrohnen angegriffen. Ziel sei ein Abstellplatz für Hubschrauber gewesen, berichteten ukrainische Medien am Sonntag unter Berufung auf Geheimdienstquellen. Der Angriff sei eine Aktion des Militärgeheimdienstes gewesen. Russlands wichtigster Badeort Sotschi, von dem aus Präsident Wladimir Putin oft seine Amtsgeschäfte führt, liegt etwa 800 Kilometer von ukrainisch kontrolliertem Gebiet entfernt. Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge wurde über der Region eine feindliche Drohne abgeschossen.
14:49 Uhr | Slowakei: Pro-russischer Wahlsieger Fico stellt Militärhilfe in Frage
Der slowakische Wahlsieger Robert Fico hat ein Ende der Militärhilfen seines Landes für die Ukraine angedeutet. Der Spitzenkandidat der linksnationalen und pro-russischen Partei Smer sagte am Sonntag, man werde der Ukraine weiter auf humanitäre Weise helfen und beim Wiederaufbau, "aber Sie kennen unsere Meinung zur Bewaffnung der Ukraine". Fico zufolge wird seine Regierung alles tun, damit es zu Friedensgesprächen kommt. Das Nato-Land Slowakei habe wichtigere Probleme als die Ukraine. Smer hat die Parlamentswahl gewonnen, braucht aber einen Koalitionspartner. Nach Auszählung fast aller Wahlbezirke lag Ficos Partei mit fast 23 Prozent vorn.
12:26 Uhr | Großbritannien prüft Ausbildungsmission in der Ukraine
Großbritannien zieht in Betracht, die Militärausbildung für ukrainische Soldaten direkt in die Ukraine verlegen. Das kündigte Verteidigungsminister Grant Shapps in einem Interview mit dem "Sunday Telegraph" an. Einen Zeitplan für die Verlegung der Ausbildungsmissionen nannte Shapps nicht. Großbritannien hat eigenen Angaben zufolge seit Anfang 2022 bereits mehr als 20.000 ukrainische Soldaten auf britischem Boden ausgebildet.
Shapps sagte der Zeitung außerdem, dass er bei seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vergangene Woche darüber gesprochen habe, wie die britische Marine eine "aktivere Rolle" im Schwarzen Meer spielen könne, um zivile Schiffe dort vor Russland zu schützen.
Beides – die Entsendung von britischen Militärangehörigen in die Ukraine und von Schiffen ins Schwarze Meer – würde das Nato-Land Großbritannien deutlich tiefer in den Konflikt hineinziehen. Nato-Staaten haben bisher offiziell von der Entsendung von Ausbildern in die Ukraine abgesehen, um die Gefahr einer direkten Auseinandersetzung mit Russland zu reduzieren.
Eine Antwort aus Moskau kam sofort. Russland Ex-Präsident Dmitri Medwedew bezeichnete britische Militärausbilder in der Ukraine am Sonntag bei Telegram als legitime Angriffsziele.
11:07 Uhr | Mehrere Verletzte bei nächtlichen russischen Angriffen
Bei nächtlichen russischen Angriffen mit Bomben, Drohnen und Raketen sind in verschiedenen Teilen der Ukraine nach Behördenangaben mindestens fünf Menschen verletzt worden. Beim Beschuss der Ortschaft Stanislaw im Gebiet Cherson mit Fliegerbomben seien vier Menschen verletzt worden, teilte der Sprecher der örtlichen Militärverwaltung, Olexander Tolokonnikow, am Sonntag mit. Wegen der Angriffe sei zudem im Umland der Großstadt Cherson teilweise der Strom ausgefallen.
In der Stadt Uman in der Zentralukraine sei eine Frau nach einem Drohnenangriff verletzt ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte der Militärgouverneur der Region, Ihor Taburez, am Sonntag auf Telegram mit. Er berichtete von "einem Treffer in der Industrieinfrastruktur". So sei ein Großbrand in einem Lager ausgebrochen, in dem vor allem Getreide aufbewahrt wurde.
08:00 Uhr | US-Übergangshaushalt enthält keine neuen Ukraine-Hilfen
Der US-Kongress hat in der Nacht eine drohenden Haushaltssperre, einen sogenannten Shutdown, verhindert. Ein Verlierer der Einigung ist die Ukraine. Denn der verabschiedete Übergangshaushalt enthält keine weitere Unterstützung für Kiew. Geplante Milliardenzahlungen fanden im Kompromisspapier der Republikaner keine Berücksichtigung. US-Präsident Joe Biden mahnte unmittelbar nach Unterzeichnung des Gesetzes: "Wir können unter keinen Umständen zulassen, dass die amerikanische Unterstützung für die Ukraine unterbrochen wird."
Einige ultrarechte Republikaner fordern seit Wochen im Repräsentantenhaus massive Ausgabenkürzungen. Sie stemmen sich gegen die von Biden geforderten neuen Ukraine-Hilfen in Höhe von umgerechnet rund 22,7 Milliarden Euro. Im Verlauf der Woche hatten Senatoren von Republikanern und Demokraten einen Kompromissvorschlag für einen Übergangshaushalt vorgelegt, der rund sechs Milliarden Dollar an Ukraine-Hilfen umfasst hätte. Aber auch diese Summe lehnten die Hardliner auf Seiten der Republikaner ab.
04:48 Uhr | Feuer an ukrainischer Ölpipeline
An einer Ölpipeline im Westen der Ukraine ist ein großflächiges Feuer ausgebrochen. Nach Behördenangaben ereignete sich der Brand am Samstag nahe des Dorfes Strymba in der Region Iwano-Frankiwsk, als ein Rohr an einer Stelle brach. Nach Angaben der örtlichen Gouverneurin wurden bei dem Feuer, das später gelöscht werden konnte, neun Menschen verletzt.
Im Internet geteilte Aufnahmen zeigten dicke schwarze Rauchwolken über einem Dorf. Wie es zu dem Brand kam, war unklar. Örtliche Medien berichteten von einer starken Explosion. Durch den Brand trat Öl auf einer Fläche von 100 Quadratmetern aus. Der Brandort liegt hunderte Kilometer vom Kampfgeschehen entfernt.
00:00 Uhr | Ukraine-News Sonntag, 01. Oktober 2023
Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.
Berichterstattung zum Ukraine-Krieg Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 01. Oktober 2023 | 06:00 Uhr