Ukraine-News UNO: Rund 18 Millionen Ukrainer benötigen angesichts nahenden Winters Hilfe

31. Oktober 2023, 19:46 Uhr

Diese Ausgabe der Ukraine-News vom 31. Oktober 2023 ist beendet.

Die Ukraine-News vom Dienstag, 31. Oktober 2023

19:46 Uhr | UNO: Rund 18 Millionen Ukrainer benötigen angesichts nahenden Winters Hilfe

In der Ukraine benötigen nach UN-Angaben rund 18 Millionen Menschen humanitäre Unterstützung. Es sei angesichts des Kriegs zwischen Israel und der Hamas wichtig, den "enormen" Bedarf an Hilfe in der Ukraine "nicht aus den Augen zu verlieren", sagte der Koordinationschef des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten (OCHA), Ramesh Rajasingham, am Dienstag vor dem UN-Sicherheitsrat. 

Durch die massiven Schäden an der kritischen Infrastruktur im Land sei der Zugang der Zivilbevölkerung zu Strom, Heizung, Wasserversorgung und Kommunikationsdiensten weiterhin beschränkt, erklärte Rajasingham unter Berufung auf UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths. Angesichts des im Winter erwarteten strengen Frosts sei die Lage "außergewöhnlich beunruhigend". Besonders besorgniserregend sei die Lage der rund vier Millionen Menschen in den russisch besetzten Gebieten der ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson.

18:57 Uhr | US-Regierung warnt vor nachlassender Ukraine-Hilfe wegen Unterstützung Israels

Die US-Regierung hat eindringlich davor gewarnt, wegen der Unterstützung Israels im Krieg gegen die radikalislamische Hamas bei den Ukraine-Hilfen nachzulassen. US-Außenminister Antony Blinken sagte am Dienstag bei einer Senatsanhörung, der russische Präsident Wladimir Putin wolle den Hamas-Angriff auf Israel "ausnutzen".

Er hoffe, dass der Nahost-Krieg den Westen "ablenken" werde und dass die USA bei der Unterstützung der Ukraine Abstriche machen würden. Sollten die USA ihre Militärhilfen für Kiew einstellen, würden andere westliche Ländern das Gleiche tun, warnte Blinken. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte bei der selben Anhörung, ohne US-Unterstützung werde die Ukraine bei der Abwehr des russischen Angriffskriegs verlieren.

15:19 Uhr | Medienbericht: Geheimdienst soll Anschlag auf pro-russischen Politiker verübt haben

Der russische Geheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen der mutmaßlichen Attentäter des Anschlags auf einen hochrangigen ukrainischen Überläufer, den einstigen Präsidentschaftskandidaten Oleg Zarjow, festgenommen. Es handelt sich demnach um einen 46-jährigen auf der Krim ansässigen Russen. Der Mann soll – angeblich im Auftrag des ukrainischen Geheimdienstes SBU – die Überwachung von Zarjow organisiert und ein Waffenlager für den Anschlag vorbereitet haben, wie der FSB am Dienstag erklärte.

Der Verdächtige habe seine Tatbeteiligung im Auftrag Kiews gestanden. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben des FSB nicht. Dem mutmaßlichen Anschlagskomplizen drohen nach russischem Recht bis zu 20 Jahre Haft. Der ehemals ranghohe ukrainische Politiker Zarjow war Freitagnacht bei einem Anschlag schwer verletzt worden. Inzwischen soll er nach Angaben des FSB außer Lebensgefahr sein.

13:53 Uhr | UN-Büro bringt Russland mit Raketenangriff auf Café in Verbindung

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat einen Bericht zum Einschlag einer Rakete in einem Café in dem ukrainischen Dorf Hrosa vorgelegt, bei dem am 5. Oktober 59 Menschen getötet wurden. Demnach gibt es "berechtigte Gründe für die Annahme, dass die Rakete von russischen Streitkräften abgefeuert wurde". Zum Zeitpunkt des Angriffs habe es keine Hinweise darauf gegeben, dass sich Militärpersonal oder andere legitime militärische Ziele in oder neben dem Café befunden hätten.

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Der verheerende russische Raketenangriff auf das Dorf Hrosa im ostukrainischen Gebiet Charkiw mit mehr als 50 Toten hat international Entsetzen ausgelöst.

Fr 06.10.2023 13:40Uhr 00:49 min

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Nach ukrainischen Angaben traf die Rakete das Café, als Menschen sich versammelt hatten, um einen gefallenen Soldaten zu betrauern. Russland hat wiederholt dementiert, Zivilisten ins Visier zu nehmen. Es bekräftigte dies auch im Zusammenhang mit dem Raketeneinschlag in Hrosa.

12:39 Uhr | Russische Behörden versteigern Selenskyjs Wohnung auf der Krim

Russlands Behörden haben eine Wohnung der Familie des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim enteignet und verkauft. Bei einer Auktion sei die Immobilie für 44,3 Millionen Rubel, umgerechnet 440.000 Euro, versteigert worden, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Das liegt rund 200.000 Euro über dem Startpreis. Insgesamt habe es nur zwei Bieter gegeben.

Die etwa 120 Quadratmeter große Wohnung befindet sich in einem Apartmentkomplex im Kurort Jalta. Sie war in diesem Jahr von den russischen Behörden verstaatlicht worden. Offiziell gehörte die Wohnung der Ehefrau Selenskyjs, Olena Selenska.

12:25 Uhr | Kreml: Russland muss sich gegen Manipulationen von außen wappnen

Als Reaktion auf antisemitische Ausschreitungen im Nordkaukasus will Russland sich stärker gegen eine vermeintliche Einmischung von außen wappnen. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau, nachdem sich Präsident Wladimir Putin am Montagabend mit seinem Sicherheitsrat und den Leitern der Sicherheitsbehörden beraten hatte. Am Kreis der Teilnehmer lasse sich ablesen, dass es um "verstärkte Maßnahmen zur Abwehr einer Einmischung von außen" gegangen sei, sagte Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Details könne er nicht nennen.

In Dagestan im muslimisch geprägten Nordkaukasus hatte eine Menschenmenge am Sonntag den Flughafen von Machatschkala gestürmt und jüdische Passagiere eines Fluges aus Tel Aviv angegriffen. Es gab mehr als 20 Verletzte, 83 Personen wurden festgenommen. Aus Sicht der russischen Führung sind diese Unruhen über soziale Medien aus dem Ausland provoziert worden, um Stimmung gegen Russland zu machen. Beweise dafür legte Moskau nicht vor.

11:41 Uhr | Russen in der Region Cherson unter Druck

Die russischen Invasionstruppen in der Ukraine sind nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten in der südlichen Region Cherson am Fluss Dnipro verstärkt unter Druck geraten. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London hervor. Demnach hat der Vizekommandeur der russischen Truppen in der Ukraine, Generaloberst Michail Teplinski, die Führung der Gruppe am Fluss Dnipro persönlich übernommen. Für die russischen Streitkräfte habe weiterhin hohe Priorität, ukrainische Angriffe über den Dnipro abzuwehren und besetztes Gebiet zu halten.

10:55 Uhr | Russische Soldaten wegen Tötung von Zivilisten festgenommen

In dem von Russland kontrollierten Teil der Ostukraine sind nach Angaben der Behörden zwei russische Soldaten festgenommen worden. Sie stehen im Verdacht, eine neunköpfige Familie getötet zu haben. In der Erklärung der russischen Ermittler heißt es, die Soldaten stammten aus einer Region im Osten Russlands und der Grund für die Morde scheine eine Art persönlicher Konflikt zu sein. Die Morde ereigneten sich den Angaben zufolge in Wolnowacha, einer Industriestadt zwischen Donezk und Melitopol. Russische Medien berichteten, die Täter hätten Maschinengewehre mit Schalldämpfern benutzt, um die Familie nachts zu töten. Unter den Opfern sollen auch zwei Kinder sein. Die ukrainische Staatsanwaltschaft teilte mit, dass sie ebenfalls Ermittlungen aufgenommen habe.

10:51 Uhr | Russischer Oligarch in Frankreich festgenommen

Der russische Oligarch Alexej Kusmitschew ist in Frankreich wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung und Geldwäsche sowie des Verstoßes gegen internationale Sanktionen festgenommen worden. Das teilte die französische Finanzstaatsanwaltschaft mit. Am Montag seien im Rahmen der Ermittlungen Kusmitschews Wohnung in Paris und in der Mittelmeerregion Var durchsucht worden, erklärte die Behörde weiter und bestätigte damit einen Bericht der Zeitung "Le Monde". Eine Anklage wurde bislang nicht erhoben.

Kusmitschew war einst Großaktionär der russischen Alfa Bank. Die EU hat ihn wegen seiner engen Beziehungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin auf ihre Sanktionsliste gesetzt.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Dienstag, 31. Oktober 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 31. Oktober 2023 | 06:00 Uhr

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