Ukraine-News Ukraine durchbricht russische Linien im Süden des Landes

23. September 2023, 21:10 Uhr

Diese Ukraine-News von Samstag, 23. September sind beendet.

Ukraine-News vom Samstag, 23. September 2023

21:10 Uhr | Ex-Roskosmos-Chef als Senator für Saporischschja eingesetzt

Dmitri Rogosin
Dmitri Rogosin Bildrechte: IMAGO / ITAR-TASS

Der ehemalige Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, wird künftig für die besetzte ukrainische Region Saporischschja im russischen Oberhaus sitzen. Der Gouverneur der Region, Jewgeni Balitski, teilte mit, er habe Rogosin zum Senator der Region ernannt. Russland hatte Anfang September Kommunal- und Regionalwahlen in den vier ukrainischen Regionen abgehalten, deren Annexion es im September 2022 verkündet hatte, und anschließend den Sieg der Kreml-Partei Geeintes Russland verkündet.

Rogosin war im Juli 2022 von Roskosmos entlassen worden. Danach leitete er eine Gruppe von Militärberatern, die pro-russische Separatisten in der Ukraine unterstützen. Im Dezember vergangenen Jahres wurde er bei einem ukrainischen Luftangriff in der prorussischen Bastion Donezk im Osten der Ukraine verletzt. Rogosin ist ein Kritiker des Westens und bekannt für seine Schmähreden gegen Feinde Russlands.

20:05 Uhr | Russland lehnt UN-Vorschlag für Getreidedeal ab

Russland lehnt nach Angaben von Außenminister Sergej Lawrow Vorschläge der UN zur Wiederbelebung des Getreideabkommens mit der Ukraine ab. Lawrow sagte bei einer Pressekonferenz am UN-Hauptsitz in New York, der Vorschlag sei nicht realistisch. Er betonte dabei erneut, dass Russland nicht wie im Abkommen vereinbart eigenes Getreide sowie Düngemittel habe ausführen können.

UN-Generalsekretär António Guterres hatte Vorschläge zur Bezahlung russischer Getreidelieferungen, zur Versicherung russischer Schiffe bei der Getreide-Ausfuhr, zu ihrem Einlaufen in europäische Häfen und zu den eingefrorenen Vermögen von russischen Düngemittel-Firmen in Europa gemacht. Im Gegenzug sollte Russland das ausgesetzte Getreideabkommen wieder in Kraft setzen.

14:42 Uhr | Morawiecki verwahrt sich gegen Äußerungen von Selenskyj

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat Äußerungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der UN-Generaldebatte scharf zurückgewiesen. Morawiecki sagte, Selenskyj solle Polen nie wieder derart beleidigen. Das werde man nicht zulassen. Hintergrund ist der Streit um Getreidelieferungen aus der Ukraine. Polen weigert sich ebenso wie andere osteuropäische Länder, das Importverbot aufzuheben, um die eigenen Bauern zu schützen. Selenskyj hatte daraufhin in New York erklärt, es sei alarmierend zu sehen, wie einige in Europa ein politisches Theater der Solidarität spielten. Sie würden dafür die Bühne für den Schauspieler aus Moskau vorbereiten.

13:28 Uhr | General: Ukraine durchbricht russische Linien im Süden des Landes

Die ukrainische Armee hat nach Angaben ihres verantwortlichen Generals die russischen Verteidigungslinien im Süden der Ukraine durchbrochen. "An der linken Flanke" in der Nähe des Dorfes Werbowe in der Region Saporischschja rücke man weiter vor, sagte General Oleksandr Tarnawskiji dem US-Fernsehsender CNN in einem am Samstag ausgestrahlten Interview. Er räumte zugleich ein, dass der Fortschritt sich langsamer einstelle als erhofft. Es sei aber wichtig, "diese Initiative nicht zu verlieren".

13:02 Uhr | Nach Norwegen geflohener Ex-Wagner-Kommandeur festgenommen

Ein nach Norwegen geflohener Ex-Kommandeur der Söldner-Truppe Wagner ist nach Angaben seines Anwalts unter dem Vorwurf des illegalen Grenzübertritts nach Russland festgenommen worden. Es handele sich um ein Missverständnis, erklärte der norwegische Anwalt Brynjulf Risnes. Sein Mandant Andrej Medwedew habe nicht die Absicht gehabt, die Grenze zu überqueren. Er habe lediglich die Stelle der Grenze finden wollen, über die er im Januar nach Norwegen geflohen sei. Medwedew sei nicht einmal in der Nähe der Grenze gewesen, sondern sei im Taxi von der Polizei angehalten worden.

Die Ausreise aus Norwegen nach Russland ist nur an dafür vorgesehenen Grenzposten erlaubt. Medwedew hatte erklärt, er wolle in Norwegen Asyl beantragen, weil er in Russland um sein Leben fürchten müsse. Im Mai sagte er allerdings, er wolle nach Russland zurückkehren. Medwedew hatte weltweit Schlagzeilen gemacht, als er nach seiner Ankunft in Norwegen von Einsätzen bei der Söldner-Truppe Wagner berichtete.

10:55 Uhr | Ukraine: Hochrangige russische Marineoffiziere bei Angriff in Sewastopol am Freitag getötet

Bei dem ukrainischen Angriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte am Freitag auf der Krim sind nach Angaben der ukrainischen Armee auch hochrangige Marineoffiziere getötet worden. Das ukrainische Militär kündigte an, bald weitere Details zu enthüllen. Der Raketenbeschuss habe sich während eines Treffens der russischen Marineführung ereignet. Dutzende "Besatzer" seien getötet und verletzt worden, hieß es weiter.

Nach Angaben der Behörden der von Russland annektierten Halbinsel brach durch den Raketenangriff am Freitag ein Feuer aus. Die ukrainische Armee sprach von einem "erfolgreichen Angriff". Neuen russischen Angaben zufolge galt ein russischer Soldat als vermisst. Das Verteidigungsministerium hatte zunächst gemeldet, ein Soldat sei getötet worden.

09:31 Uhr | Erneut Explosionen in Sewastopol

Einen Tag nach dem erfolgreichen Angriff der Ukrainer auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte hat es auf der annektierten Halbinsel Krim erneut Explosionen gegeben. Der russische Besatzungschef des Gebiets, Michail Raswoschajew, schrieb am Samstagvormittag auf Telegram: "Vorläufigen Informationen zufolge war in Sewastopol die Luftverteidigung im Einsatz". In einem Bezirk nördlich der Stadt, in der die Schwarzmeerflotte ihren Hauptstützpunkt hat, seien Raketentrümmer herabgefallen. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht. In sozialen Netzwerken wurden Fotos von einer Rauchwolke am Himmel geteilt und darauf hingewiesen, dass es in dem betroffenen Bereich ein russisches Munitionslager geben soll.

Auch am Freitag hatte die russische Seite zunächst nur von herabfallenden Raketentrümmern gesprochen – letztendlich jedoch stellte sich die ukrainische Attacke als weitaus erfolgreicher heraus: Die Geschosse beschädigten das wichtige und symbolträchtige russische Flottengebäude schwer. Wie viele Militärangehörige bei dem Angriff am Freitag getötet oder verletzt wurden, ist weiter unklar.

00:45 Uhr | Ein Toter und zahlreiche Verletzte durch russischen Luftangriff auf Krementschuk

In der zentralukrainischen Stadt Krementschuk ist offiziellen Angaben zufolge bei einem russischen Luftangriff mindestens ein Mensch getötet worden. 31 weitere seien verletzt worden, darunter drei Kinder, teilte der Militärgouverneur der Region Poltawa mit. Das ukrainische Militär hatte zuvor das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim attackiert. Die örtlichen Behörden in Sewastopol bestätigten den Raketenangriff, machten aber keine Angaben zu den Schäden. Ein Soldat gilt als vermisst.

00:35 Uhr | Kiesewetter: Taurus-Zusage für Ukraine wäre auch Zeichen an USA

Der CDU-Verteidigungspolitiker Roderich Kiesewetter hat seine Forderung nach einer Lieferung deutscher Marschflugkörper an die Ukraine erneuert. Dem Nachrichtenportal "t-online" sagte Kiesewetter: "Eine Lieferung von Taurus aus Deutschland wäre ein so wichtiges Zeichen für transatlantische Lastenteilung und würde Präsident Biden helfen, seiner eigenen Bevölkerung zu sagen: Die Europäer haben verstanden, sie leisten mehr für ihre eigene Sicherheit."

00:05 Uhr | USA sollen zur Lieferung von ATACMS-Raketen bereit sein

Die USA könnten der Ukraine übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge bald ATACMS-Raketen mit höherer Reichweite zur Verfügung stellen. Die US-Regierung werde das von Kiew geforderte Waffensystem zur Verteidigung im russischen Angriffskrieg in Kürze bereitstellen, berichteten die "Washington Post" und der US-Sender NBC News unter Berufung auf mehrere mit der Sache vertraute Quellen. US-Präsident Joe Biden habe dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj die Bereitstellung "einer kleinen Zahl" an ATACMS bereits bei seinem Besuch in Washington am Donnerstag in Aussicht gestellt.

Die Ukraine fordert die ATACMS-Raketen des Herstellers Lockheed Martin mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern seit Längerem. Sie werden vom Boden zu Zielen am Boden abgefeuert und treffen sehr präzise. Neuere Modelle sind lenkungsfähig, ältere nicht. Sie werden wegen ihrer Reichweite oft mit den deutschen Taurus-Marschkörpern verglichen, die Kiew ebenfalls haben will.

00:00 Uhr | Ukraine-News Samstag, 23. September 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 22. September 2023 | 06:00 Uhr

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