Fernsehturm Kiew
Archivbild: Der Fernsehturm in Kiew Bildrechte: imago images/Shotshop

Russischer Angriff auf Ukraine Ticker vom Dienstag: Kiewer Fernsehturm unter Beschuss

01. März 2022, 23:38 Uhr

In Kiew ist der Fernsehturm unter Beschuss geraten. Die russische Armee hat nach eigenen Angaben eine Landverbindung von Russland zur Krim geschaffen. Der ukrainische Präsident bittet erneut um Aufnahme in die EU. Die stellt weitere 500 Millionen Euro in Aussicht. In Deutschland wird wieder über die Wehrpflicht debattiert.

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist derzeit schwierig, da wegen der Kämpfe kaum noch unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum unabhängig verifiziert werden können.

23:38 Uhr | Europäische Sberbank-Tochter wird abgewickelt

Die europäische Tochtergesellschaft der russischen Bank Sberbank wird abgewickelt. Die in Österreich ansässige Sberbank Europe soll laut EU-Bankenaufsicht ein normales Insolvenzverfahren durchlaufen. Die Tochtergesellschaften in Kroatien und Slowenien würden hingegen an lokale Banken verkauft. Die Bankenaufsicht betonte, dass die Vermögen der Kunden bis 100.000 Euro abgesichert seien.

Zuvor war ein Zahlungsmoratorium der österreichischen Finanzmarktaufsicht ausgelaufen. Es war am Montag verhängt worden, nachdem die Europäische Zentralbank mitgeteilt hatte, dass Sberbank Europe wahrscheinlich zahlungsunfähig wird. Die Sberbank wird mehrheitlich vom russischen Staat kontrolliert. Sie war eines der ersten Ziele der Finanzsanktionen wegen des Ukraine-Krieges. Daraufhin kam es zu Massenabhebungen, die die Bank in Liquiditätsprobleme brachten.

23:20 Uhr | EU-Rat beschließt Swift-Sanktionen gegen einige russische Banken

Die EU-Mitgliedstaaten haben sich als Strafmaßnahme für den Angriff Russlands auf die Ukraine auf den Ausschluss "einiger russischer Banken" aus dem internationalen Zahlungssystem Swift verständigt. Das gab die französische EU-Ratspräsidentschaft bekannt. Außerdem gaben die Mitgliedstaaten grünes Licht für ein Verbot der russischen Staatsmedien RT und Sputnik in der Europäischen Union (EU).

23:12 Uhr | Belgien schließt Botschaft in Kiew

Wegen des Kriegs in der Ukraine schließt Belgien seine Botschaft in der Hauptstadt Kiew. Die Entscheidung sei aufgrund der veränderten Sicherheitslage getroffen worden, teilte das belgische Außenministerium auf Twitter mit.

Das Personal habe das Land bereits verlassen, berichtete die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf das Ministerium. Die konsularische Unterstützung für Belgier werde weiter geleistet, etwa an der Grenze zu Nachbarländern. Die belgische Botschaft sei erst kürzlich wegen des Kriegs in die französische Botschaft verlegt worden. Auch andere Länder wie die USA und Italien haben ihren Botschaftsbetrieb in Kiew bereits eingestellt.

22:45 Uhr | Baerbock ruft Weltgemeinschaft zur Ächtung Russlands auf

New York: Bundesaußenministerin Baerbock hat die Staaten der Welt mit einem emotionalen Appell dazu aufgerufen, den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine scharf zu verurteilen. Heute müsse man zwischen Frieden und Aggression, zwischen Gerechtigkeit und dem Willen des Stärkeren, zwischen Handeln und Wegschauen entscheiden, sagte die Grünen-Politikerin bei der Dringlichkeitssitzung der Vollversammlung der Vereinten Nationen.

Dem russischen Außenminister Sergej Lawrow warf sie vor, Russlands Macht als Ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat zu missbrauchen. Baerbock sprach von dreisten Lügen Moskaus.

Westliche Staaten hoffen, dass bei der Dringlichkeitssitzung der Vollversammlung möglichst viele der 193 Mitgliedsländer den Angriffskrieg Russlands verurteilen und damit die weltweite Isolation der russischen Führung sichtbar machen.

22:35 Uhr | Apple und Nike stoppen Verkauf in Russland

Der US-Technologie-Riese Apple stoppt bis auf Weiteres den Verkauf seiner Produkte in Russland. Das gab der Konzern in einer von US-Medien verbreiteten Mitteilung bekannt. Auch der Adidas-Konkurrenten Nike stoppte den Verkauf seiner Produkte in Russland. Westliche Staaten haben wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine massive Sanktionen gegen Russland verhängt.

22:08 Uhr | Kretschmer: Mit Russland im Gespräch bleiben und zusammenzuarbeiten

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer plädiert dafür, mit Russland weiter im Gespräch zu bleiben und auch zusammenzuarbeiten. Kretschmer sagte MDR AKTUELL: "Ein vernünftiges Verhältnis zu Russland ist wichtig. Wir haben jetzt eine Krise, wir werden alles dafür tun, die Souveränität der Ukraine, den Schutz der Menschen zu gewährleisten. Aber es geht hier auch darum, insgesamt eine Möglichkeit für eine Zukunft zu haben, in der man zusammen arbeiten und leben kann."

Kretschmer erklärte, neben den Bemühungen um ein Ende der "Krise in der Ukraine" müsse man auch beachten, den Konflikt nicht weiter anzuheizen. Das beziehe sich sowohl auf die Wortwahl als auch auf die Wahl der Mittel. Kretschmer sagte, es sei richtig, weiter mit Russland zusammenzuarbeiten, vor allem angesichts der Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen.

Zudem betonte er: "Wir werden nur in Frieden leben, wenn wir mit Russland in Frieden leben."

21:44 Uhr | Russische Truppen offenbar in Cherson

Russische Truppen sind nach ukrainischen Angaben in die südukrainische Stadt Cherson vorgedrungen. Das ukrainische Innenministerium gab am Abend bekannt, man kontrolliere aber noch das Zentrum mit dem Gebäude der Stadtverwaltung.

20:50 Uhr | Debatte um Wiedereinführung der Wehrpflicht

Der Krieg in der Ukraine hat eine Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht bzw. einer Dienstpflicht für alle jungen Menschen entfacht. MDR AKTUELL hat Stimmen dazu gesammelt.

20:46 Uhr | MDR-Reporter an slowakisch-ukrainischer Grenze

Hunderttausende Menschen sind bereits vor dem Krieg in der Ukraine geflohen. Die UNO rechnet mit bis zu vier Millionen Menschen. MDR-Reporter Danko Handrik beobachtet die Ankunft an der Grenze zur Slowakei in Mali Selmentsi.

20:40 Uhr | Platzeck tritt als Chef des Deutsch-Russischen Forums zurück

Der frühere Brandenburger Ministerpräsident Matthias Platzeck tritt vom Vorsitz des Deutsch-Russischen Forums zurück. Platzeck erklärte, er habe den "Völkerrechts- und Kulturbruch, den der russische Präsident mit dem Überfall auf das Nachbarland, auf die Ukraine, befohlen hat", nicht für möglich gehalten: "Für meine Fehleinschätzung übernehme ich die Verantwortung. Ich hätte es klarer sehen können, klarer sehen müssen."

Platzeck, der dem Forum seit 2014 vorstand, sagte, ihn habe die Überzeugung geleitet, dass eine enge Vernetzung das Verständnis füreinander fördere, Vertrauen erzeuge und den Frieden sicherer mache. Deshalb habe er "bei vielen Gelegenheiten um mehr Verständnis für russische Sichtweisen, für dortige Sicherheitsbedürfnisse geworben".

Platzeck betonte, auch in Russland seien viele Menschen mit dem Überfall auf ihr Nachbarland nicht einverstanden. Diesen Menschen künftig weiterhin "Plattformen zu geben", werde zu den "Aufgaben der nächsten Jahre auch für das Deutsch-Russische Forum gehören".

20:28 Uhr | Pariser Wachsfigurenkabinett mottet Putin ein

Das Pariser Wachsfigurenkabinett Musée Grévin hat aus Protest gegen den russischen Angriff auf die Ukraine die Figur des russischen Präsidenten Wladimir Putin abgebaut. Museumsleiter Yves Delhommeau packte den Kopf der Statue am Dienstag eigenhändig in eine Holzkiste, die vorerst in der Reserve bleiben soll.

20:12 Uhr | Russische Behörden sperren unabhängige Sender

Die russischen Behörden haben zwei der bekanntesten unabhängigen Medien wegen ihrer Berichterstattung über den russischen Einmarsch in der Ukraine gesperrt. Wie der Fernsehsender Doschd und der Radiosender "Echo Moskwy" bestätigten, hat der Generalstaatsanwalt die russische Medienaufsicht angewiesen, den Zugang zu beiden Sendern zu blockieren. Als Grund habe er angegeben, die Sender verbreiteten "absichtlich falsche Informationen" über den russischen Einmarsch. Die Webseiten beider Sender waren den Angaben zufolge am Abend  in Russland nicht aufrufbar.

Der Chefredakteur von "Echo Moskwy", Alexej Wenediktow, erklärte im Messengerdienst Telegram, die Redaktion wolle gerichtlich dagegen vorgehen. "Echo Moskwy" ist noch in der Glasnost-Ära gegründet worden und gilt als letzter landesweiter unabhängiger Radiosender. Doschd wurde 2010 gegründet und wurde landesweit bekannt mit der Berichterstattung über die Proteste gegen die erneute Kandidatur und Wahl Wladimir Putins zum Präsidenten im Jahr 2011. Seit 2014 ist der Sender praktisch ausschließlich im Netz zu empfangen.

19:16 Uhr | Ukraine verlangt Feuerpause vor neuen Verhandlungen

Die Ukraine macht eine Feuerpause zumindest in den Städten zur Bedingung für weitere Verhandlungen mit Russland. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, Russland müsse die Bombardierung ukrainischer Städte einstellen, bevor sinnvolle Gespräche über einen Waffenstillstand beginnen könnten. Beide Seiten hatten am Montag ein erstes Mal verhandelt, ohne dass es zu Ergebnissen gekommen war. Nach einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Tass soll es am Mittwoch ein zweites Treffen geben.

Selenskyj forderte die Nato-Mitglieder noch einmal auf, eine Flugverbotszone zu verhängen, um die russische Luftwaffe zu stoppen. Das sei eine Präventivmaßnahme und solle nicht dazu dienen, die Nato in einen Krieg mit Russland hineinzuziehen.

18:59 Uhr | Betreibergesellschaft der Nord Stream 2 pleite

Die Betreibergesellschaft der Gaspipeline Nord Stream 2 ist nach Angaben aus der Schweiz pleite. Die Regierungsrätin des Kantons Zug, Silvia Thalmann-Gut, sagte, die Nord Stream 2 AG sei "wegen der Sanktionen aus den USA" in der vergangenen Woche "zahlungsunfähig" geworden. Vor einer Woche hatten die USA das in Zug ansässige Unternehmen wegen des Konfliktes mit Russland mit Sanktionen belegt. Die Nord Stream 2 AG ist der Transportnetzbetreiber der Pipeline. Noch vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine war das umstrittene Projekt auf Eis gelegt worden.

18:53 Uhr | EU-Parlament fordert Aufnahme der Ukraine

Das EU-Parlament fordert, der Ukraine den Status eines EU-Beitrittskandidaten zu verleihen. Auf einer Sondersitzung in Brüssel stimmte eine Mehrheit der Abgeordneten für eine entsprechende Entschließung. Darin werden die EU-Institutionen aufgefordert, darauf hinzuarbeiten. Die Entschließung ist nicht bindend. Für die Anerkennung als Beitrittskandidat ist ein einstimmiger Beschluss der 27 Mitgliedsstaaten nötig.

18:18 Uhr | IWH: Inflationsrate hängt von Kriegsverlauf ab

Der Krieg in der Ukraine wird sich nach Ansicht des Ökonomen Oliver Holtemöller auch auf die Inflation in Deutschland auswirken. Der Vizepräsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle sagte MDR AKTUELL, der Krieg belaste die Wirtschaft. Sollte bei einer weiteren Eskalation Russland kein Gas und Öl mehr an die EU liefern, könnte die Inflationsrate weiter steigen.

Holtemöller erklärte außerdem, Russland und die Ukraine seien wichtige Nahrungsmittel-Exporteure. Bei den Lebensmittelpreisen werde man das über kurz oder lang zu spüren bekommen. Nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes ist die die Inflationsrate im Februar weiter gestiegen – und zwar auf 5,1 Prozent.

18:01 Uhr | Sachsen bereitet Aufnahme von Kriegsflüchtlingen vor

Sachsen hat Hilfsprojekte für Flüchtlinge aus der Ukraine beschlossen. Ministerpräsident Michael Kretschmer sagte nach einer Kabinettssitzung, die Landesregierung habe einen Ukraine-Ausschuss gegründet, um die Maßnahmen abzustimmen. Außerdem werde noch in dieser Woche ein Hilfsportal freigeschaltet, um private Angebote zu koordinieren.

Innenminister Roland Wöller sagte MDR AKTUELL, einzelne Menschen und Kommunen hätten schon Flüchtlinge aus ukrainischen Partnerstädten aufgenommen. Die Hilfsbereitschaft der Sachsen sei überwältigend.

17:30 Uhr | Moskau-Korrespondent: Putin hat sich sehr verändert

Der frühere Leiter des Moskauer ARD-Studios Udo Lielischkies hat das Agieren des russischen Präsidenten Wladimir Putin über viele Jahre verfolgt. Im Gespräch mit MDR AKTUELL beschreibt er, was Putin seiner Meinung nach antreibt.

17:18 Uhr | Schröder verliert seinen Büro-Mitarbeiter

Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder verliert alle Mitarbeiter in seinem Bundestagsbüro. Das bestätigte sein Büroleiter Albrecht Funk. Er und die drei anderen Mitarbeiter würden nun in anderen Funktionen arbeiten. Die vier sind formal beim Kanzleramt angestellt. Zu den Gründen wollte sich Funk nicht äußern. Berichten zufolge hatte es zwischen Funk und Schröder Differenzen wegen des Ukraine-Krieges gegeben.

Schröder hat im russischen Energiesektor mehrere Posten. Unter anderem ist er Aufsichtsratschef von Rosneft. Als früherer Bundeskanzler hat Schröder auch Anspruch auf ein eigenes Büro samt Mitarbeiter und Chauffeur.

17:03 Uhr | Kiewer Fernsehturm unter Beschuss

Fernsehturm Kiew
Archivbild: Der Fernsehturm in Kiew Bildrechte: imago images/Shotshop

In Kiew ist der Fernsehturm unter Beschuss geraten. Die ukrainische Agentur Unian veröffentlichte ein Video, das eine dunkle Rauchwolke direkt neben dem Turm zeigt. Der ukrainische Katastrophenschutz teilte mit, bei dem russischen Angriff seien fünf Menschen ums Leben gekommen. Fünf weitere Menschen seien verletzt worden. Das Innenministerium erklärte, die Ausstrahlung von Fernsehprogrammen sei "für eine gewisse Zeit" unterbrochen worden. Der Turm selbst sei aber aber intakt geblieben.

16:25 Uhr | Russland meldet Einnahme der Küste am Asowschen Meer

Die russischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die Ukraine vom Asowschen Meer abgeschnitten. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, Armee-Einheiten seien von der Krim bis zu den Truppen der pro-russischen Separatisten aus Donezk vorgestoßen. Damit hätte Russland eine Landverbindung zwischen seinem Kernland und der 2014 von ihr annektierten ukrainischen Halbinsel Krim geschaffen. Die Angaben waren nicht unmittelbar überprüfbar.

Aus der Hafenstadt Mariupol war zuvor heftiger Beschuss gemeldet worden. Am Montag hatten russische Streitkräfte die Hafenstadt Berdjansk eingenommen, die etwa in der Mitte des Küstenstreifens liegt.

15:50 Uhr | Moskau kündigt Angriffe auf Gebäude ukrainischer Sicherheitsdienste an

Die russische Armee bereitet nach eigenen Angaben Angriffe auf Gebäude der ukrainischen Sicherheitsdienste in Kiew vor. Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, sagte, es gehe um Schläge mit hochpräzisen Waffen gegen die technologische Infrastruktur des ukrainischen Sicherheitsdienstes und das Hauptzentrum der Einheit für psychologische Operationen. Damit wolle man Cyberangriffe aus Kiew abwehren.

15:36 Uhr | Lawrow wirft Ukraine Besitz von Atomwaffen vor

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat der Ukraine den Besitz von Atomwaffen und eine Bedrohung der internationalen Sicherheit vorgeworfen. Bei einer Rede vor der Ständigen Abrüstungskonferenz in Genf sagte der per Video zugeschaltete Lawrow, die Ukraine habe noch sowjetische Nuklearwaffen und die Mittel, sie abzuschießen. Die Internationale Atomenergiebehörde hatte bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass sie keinerlei Belege für die Behauptungen über ein mögliches Atomwaffenprogramm in der Ukraine habe.

15:30 Uhr | Völkerrechtler: Klage der Ukraine gegen Russland wichtig

Der Bonner Völkerrechtler Stefan Talmon hat die Klage der Ukraine vor dem Internationalen Strafgerichtshof als symbolisch aber wichtig eingeordnet. Talmon sagte MDR AKTUELL, die Ukraine versuche im Moment alles, um die Weltöffentlichkeit wachzurütteln. Talmon betonte, dass es sich um eine Feststellungsklage handele. Dabei solle das Gericht feststellen, dass Russland die Ukraine rechtswidrig des Völkermordes bezichtige. Es sei wichtig, dass die Rechtslage klargestellt werde. Russland hatte seinen Angriffskrieg unter anderem damit begründet, dass die Ukraine im Donbass einen Völkermord begangen habe.

15:24 Uhr | Ukraine meldet zehn Tote bei Bombardierung von Charkiw

Bei der Bombardierung der Stadt Charkiw sind nach ukrainischen Angaben mindestens zehn Menschen getötet worden. Rettungskräfte meldeten, mehr als 20 Menschen seien verletzt. Zehn hätten lebend aus den Trümmern geborgen werden können. Der Gouverneur der Region hatte zuvor ein Video mit Bildern einer Explosion veröffentlicht. Dazu schrieb er, dass das Stadtzentrum und Wohnviertel bombardiert würden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von Kriegsverbrechen. Er sagte in einer Videobotschaft, das sei Staatsterrorismus von Seiten Russlands. Die russische Armee rücke auf Charkiw ebenso vor wie auf die Hauptstadt Kiew. Die Verteidigung Kiews habe heute oberste Priorität.

15:09 Uhr | Ukraine bittet China um Vermittlung

Die Ukraine hat China um Vermittlung gebeten. Das ukrainische Außenministerium teilte mit, Minister Dmytro Kuleba habe seinen chinesischen Amtskollegen Wang Yi in einem Telefonat gebeten, dass China seine Beziehungen zu Russland nutze, um die Regierung in Moskau zu einem Stopp der Invasion zu bewegen. Wang habe seine Bereitschaft erklärt, sich dafür einzusetzen, den Krieg auf diplomatischem Weg zu beenden.

14:55 Uhr | DHL liefert nicht mehr nach Russland

Die Post-Tochter DHL befördert keine Sendungen mehr nach Russland. Das teilte das Unternehmen auf seiner Internetseite mit. Transportleistungen in die und aus der Ukraine hatte DHL bereits zuvor vorübergehend eingestellt.

14:52 Uhr | Spartak hofft auf Wiedersehen mit Tedesco unter friedlicheren Bedingungen

Der russische Fußballverein Spartak Moskau hat RB Leipzigs Trainer Domenico Tedesco nach der Spielabsage wegen des Ukraine-Krieges viel Erfolg für die weiteren Spiele gewünscht. "Wir wünschen unserem ehemaligen Trainer Domenico Tedesco das Beste in der Europa League", schrieb der Verein am Dienstag auf Twitter: "Wir hoffen, dass sich unsere Wege in Zukunft wieder kreuzen werden, aber unter friedlicheren Bedingungen." Tedesco hatte bis 2021 als Trainer bei Spartak gearbeitet.

14:47 Uhr | Scholz erwartet weitere Eskalation des Krieges

Bundeskanzler Olaf Scholz erwartet eine weitere Eskalation des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Scholz sagte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Luxemburgs Ministerpräsident Xavier Bettel, die Ukraine kämpfe buchstäblich um das Überleben. Die bisherigen Bilder von Opfern und Zerstörungen "werden nur ein Anfang sein von dem, was wahrscheinlich noch kommt",

Scholz forderte Putin erneut auf, "unverzüglich alle Kampfhandlungen einzustellen, die russischen Truppen nach Russland abzuziehen und zum Dialog zurückzukehren". Er zeigte sich überzeugt, dass die von der EU und ihren Partnern verhängten Sanktionen gegen Russland Wirkung zeigen. Auf die bisherigen Sanktionspakete würden "noch sicher weitere" folgen.

14:46 Uhr | EU will Ukraine mit weiteren 500 Millionen helfen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat der Ukraine mindestens 500 Millionen Euro an humanitärer Hilfe in Aussicht gestellt. Von der Leyen sagte, die Mittel aus dem EU-Haushalt sollten sowohl im Land selbst als auch für die Flüchtlinge eingesetzt werden

Das Geld solle jene 500 Millionen Euro ergänzen, welche die EU-Staaten der Ukraine zuvor für die Lieferung von Waffen, Munition und Treibstoff zugesagt hatten

14:45 Uhr | Selenskyj erneuert Bitte um Aufnahme in die EU

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die EU noch einmal aufgefordert, sein Land in die Gemeinschaft aufzunehmen. In einer live ins Europaparlament übertragenen Videoansprache sagte Selenskyj: "Wir kämpfen für unsere Rechte, für unsere Freiheit, für unser Leben. Wir kämpfen auch dafür, dass wir gleichberechtigte Mitglieder Europas werden." Die Ukrainer hätten unter Beweis gestellt, dass sie Europäer seien: "Beweisen Sie, dass Sie auf unserer Seite stehen!" Dann werde das Leben über den Tod siegen und das Licht über die Dunkelheit.

EU-Ratspräsident Charles Michel sagte der Ukraine eine ernsthafte Prüfung des Beitrittsgesuchs zu. Das sei zwar ein schwieriges Thema, und es gebe unterschiedliche Auffassungen der Mitgliedstaaten: "Aber der Rat wird sich da seiner Verantwortung nicht entziehen können."

12:35 Uhr | Bisher 400.000 Flüchtlinge in Polen

Seit Beginn des russischen Angriffs sind rund 400.000 Menschen aus der Ukraine nach Polen geflüchtet. Das sagte der polnische Außenminister Zbigniew Rau heute und äußert die Erwartung, dass die Zahl auf eine Million steigen könne. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock würdigte bei einem Besuch im polnischen Lodz die Hilfe für die Flüchtlinge: "Ich bin zutiefst beeindruckt von diesem privaten und zivilgesellschaftlichen Engagement." Sie war mit ihrem französischen Kollegen Jean-Yves Le Drian in Polen und wollte nach dem Treffen mit Rau zur UN-Vollversammlung nach New York.

12:24 Uhr | Weitere Raketeneinschläge in Charkiw

Bei weiteren Raketeneinschlägen in Charkiw sind nach Angaben eines Beraters des ukrainischen Innenministeriums mindestens zehn Menschen getötet und 35 verletzt worden: "Die Trümmer werden gerade aufgeräumt und es wird noch mehr Opfer und Verletzte geben", hieß es. Neben Mariuopol im Südosten des Landes war die 1,4-Millionen-Einwohner-Stadt Charkiw im Osten der Ukraine heute bisher am stärksten umkämpft.

12:19 Uhr | Nord Stream 2 AG vor der Insolvenz

Nach dem Aus für ihre Ostsee-Pipeline steht die schweizerische Eigentümergesellschaft angeblich vor der Pleite. Die Nord Stream 2 AG könne noch diese Woche in der Schweiz ein Insolvenzverfahren beantragen, meldete Reuters unter Berufung auf nicht näher benannte Quellen. Nach Angaben des Schweizer Wirtschaftsministers Guy Parmelin sind die Arbeitsverträge mit mehr als 140 Nord-Stream-Mitarbeitern am Firmensitz in Zug gekündigt.

Die AG gehört dem staatlichen russischen Gaskonzern Gazprom. Das elf Milliarden Dollar Euro teure Pipeline-Projekt war aber zur Hälfte von den Energie- und Ölriesen Shell, OMV, Engie, sowie Uniper und Wintershall DEA finanziert worden. Russland wollte damit seine Erdgas-Lieferungen nach Deutschland verdoppeln. Die Leitung ist fertig, Berlin hat ihre Genehmigung nach dem russischen Überfall auf die Ukraine aber auf Eis gelegt. Reuters zufolge waren die Unternehmen für Stellungnahmen nicht erreichbar.

12:15 Uhr | Ex-General lobt ukrainische Taktik

Der frühere Nato-General Hans-Lothar Domröse hat sich überrascht vom langsamen Vormarsch der russischen Armee in der Ukraine gezeigt. Er sagte MDR AKTUELL, die ukrainischen Soldaten machten taktisch das Richtige, sich der Übermacht nicht einfach so entgegenzustellen, sondern in einer Art von "Hit-and-Run"-Taktik immer wieder aufzutauchen und zu verschwinden.

12:08 Uhr | Ungarn für rasche EU-Aufnahme der Ukraine

Ungarn setzt sich für eine zügige Aufnahme der Ukraine in die EU ein. "Wir fordern die Brüsseler Institutionen dringlichst dazu auf, das Thema auf die Tagesordnung zu setzen", erklärte Außenminister Péter Szijjártó. Die Ukraine solle den EU-Kandidatenstatus bekommen und die EU die Verhandlungen über den Beitritt des von Russland angegriffenen Landes beginnen.

12:00 Uhr | UN-Bericht über zivile Opfer in der Ukraine

Seit dem russischen Militär-Einmarsch in die Ukraine vor etwa einer Woche sind dort nach Angaben der UNO mindestens 136 Zivilisten getötet worden, darunter 13 Kinder. Eine Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros (OHCHR) sagte heute aber: "Die tatsächliche Zahl ist wahrscheinlich viel höher."

11:53 Uhr | Italien und Israel holen Bürger aus Kiew

Italien hat seine Botschaft in Kiew evakuiert. Das Personal sei mit einer Gruppe anderer Italiener in die Residenz des Botschafters gebracht worden, sagte Ministerpräsident Mario Draghi heute im Senat. Unter insgesamt 87 Personen seien auch Kinder und Kleinkinder. Sie sollten noch heute zur ukrainisch-polnischen Grenze aufbrechen. Alle in Kiew und Umgebung noch verbliebenen Italiener sollten die Stadt mit Autos oder Zügen verlassen.

Israel hat alle seine Bürger bereits aus dem Land geholt. Laut AFP traf heute in Tel Aviv ein Evakuierungsflug aus Rumänien ein. Wegen der Sperrung des ukrainischen Luftraums ist die Ausreise derzeit nur über Land möglich.

11:30 Uhr | Ukraine bietet Deserteuren 40.000 Euro

Die Ukraine hat russischen Soldaten neben einer Straffreiheit auch umgerechnet mehr als 40.000 Euro pro Kopf angeboten, wenn sie sich ergeben. Nach Angaben von Verteidigungsminister Olexij Resnikow auf Facebook wird das von internationalen IT-Unternehmen finanziert.

11:15 Uhr | RT sendet weiter nach Deutschland

Der deutsche Ableger RT DE des Senders "Russia Today" sendet trotz des seit Wochen bestehenden Verbots weiter. Deutsche Medienwächter lassen ihn laut "Spiegel"-Bericht gewähren. Demnach fordern Politiker nun aber, "die Kremlpropaganda endlich zu unterbinden". Auf Internet-Plattformen inzwischen blockiert, läuft RT DE per Satellit und Internet-Stream weiter. Auch der Verfassungsschutz habe das im Blick, schreibt "Der Spiegel".

10:55 Uhr | Zentrum von Charkiw bombardiert

Das Zentrum von Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, ist von der russischen Armee bombardiert worden. "Heute Morgen wurde der zentrale Platz unserer Stadt und der Sitz der Verwaltung von Charkiw angegriffen", teilte der Gouverneur der Region, Oleg Sinegubow, mit. Schwere Waffen würden auch gegen die Zivilbevölkerung und Wohnviertel eingesetzt.

Die rund 1,4 Millionen Einwohner der Stadt nahe der östlichen Grenze zu Russland sind mehrheitlich russischsprachig. In der Nacht hatten ukrainische Behörden von einer großen Explosion und mindestens elf Toten berichtet. Russische Panzer und gepanzerte Fahrzeuge seien "überall" in der Stadt, sagte Bürgermeister Ihor Terechow, zitiert von ukrainischen Medien.

09:40 Uhr | Selenskyj spricht zum EU-Parlament

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll heute zu Beginn der Sondersitzung des EU-Parlaments per Video aus Kiew zu den Abgeordneten sprechen. Eine Abstimmung über einen Entschließungsentwurf zu der gestern von Selenskyj beantragten EU-Beitrittskandidatur folgt am Nachmittag.

Rumäniens Staatspräsident Klaus Iohannis sprach sich für einen EU-Beitritt der Ukraine, der Republik Moldau und Georgiens aus. Ähnlich äußerte sich heute auch der designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai bei RTL/n-tv, um "ein Zeichen zu setzen gegenüber den Menschen in der Ukraine".

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen warb vorgestern dafür geworben, wie seither auch Staatsoberhäupter vor allem osteuropäischer EU-Mitgliedsstaaten. Außenministerin Annalena Baerbock hatte sich skeptischer geäußert, und auch ein Sprecher der EU-Kommission dämpfte Erwartungen auf eine rasche Entscheidung.

09:25 Uhr | Auch Youtube blockiert russische Kanäle

Die zu Google gehörende Video-Plattform Youtube blockiert ab sofort Kanäle in Europa, die in Zusammenhang mit den russischen Sendern RT und Sputnik stehen. Youtube verweist als Grund auf die Lage in der Ukraine. Zuvor gab es ähnliche Blockaden russischer Staatsmedien etwa durch Microsoft.

09:22 Uhr | Belarus: Keine militärische Beteiligung

Belarus hat nach Aussagen von Präsident Alexander Lukaschenko keine Pläne, sich an der russischen Militäroperation in der Ukraine zu beteiligen. Vorwürfe, russische Truppen griffen die Ukraine von seinem Land aus an, wies er nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zurück. Tatsächlich kann der russische Aufmarsch vor Kiew, von Norden kommend, keinen anderen Weg genommen haben als den über Belarus.

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Die russische Armee bringt neue Kampfeinheiten vor Kiew in Stellung. Neue Satellitenbilder zeigen hunderte russische Militärfahrzeuge nördlich der Hauptstadt sowie im Süden von Belarus.

Di 01.03.2022 09:39Uhr 00:40 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/politik/video-krieg-russland-ukraine-konvoi-kiew-100.html

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08:45 Uhr | Sturm auf Kiew erwartet

Einen Tag nach Gesprächen über ein Ende des Krieges rechnet der Militärexperte Franz-Stefan Gady mit einem Sturm auf Kiew. Darauf weise der russische Militärkonvoi vor der ukrainischen Hauptstadt hin, erklärte der Forscher des britischen "International Institute for Strategic Studies" heute Morgen im Deutschlandfunk. Demnach könnten sich die Kämpfe auf und in die Städte verlagern. Russische Operationen würden koordinierter und es sei unter anderem mit verstärktem Artilleriebeschuss und Bombardements zu rechnen. Gady sagte, dies sei der Anfang des Kriegs, in dem die ukrainische Armee zwar noch standhalte, letztlich aber klar unterlegen sei.

07:50 Uhr | Auch andere Städte umkämpft

Auch auf andere Städte neben Kiew gehen die russischen Angriffe weiter. Nach Aussagen des Bürgermeisters von Charkiw im Osten, der zweitgrößten Stadt des Landes, sprenge das russische Militär dort Umspannwerke. Wie die Nachrichtenagentur Ukrinform berichtet, soll es dadurch zu Problemen bei der Strom- und Wasserversorgung kommen. Die Nachrichtenagentur Unian berichtete, die oberen Stockwerke zweier Hochhäuser seien zerstört.

Auch in der südlichen Stadt Cherson hat nach Angaben des staatlichen Informationsdiensts der Ukraine ein Angriff begonnen.

Die Luftwaffe der Ukraine berichtete heute vom Abschuss russischer Kampfflugzeuge, eines Hubschraubers und auch eines Marschflugkörpers bei russischen Angriffen auf Wassylkiw und Browary im Umland von Kiew. Auch diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen. Gestern hatte das Verteidigungsministerium in Moskau einmal mehr erklärt, die russische Luftwaffe habe die Lufthoheit über der Ukraine.

07:25 Uhr | Rubel-Kurs aufgefangen

Nach dem Absturz des Rubels zu Wochenbeginn hat sich die russische Währung zunächst gefangen. Nach einer Notzinserhebung und anderen Sofortmaßnahmen der russischen Zentralbank lag der US-Dollar heute Morgen unverändert bei 101 Rubel, gestern bei zeitweise 120 Rubel.

07:23 Uhr | Opfer der ukrainischen Armee

Mehr als 70 ukrainische Soldaten sollen gestern auf einer Militärbasis in der nordöstlichen Stadt Ochtyrka durch russischen Beschuss getötet worden sein. Das teilte der Gouverneur der Oblast Sumy auf Facebook mit und zeigte per Telegram auch Bilder eines zerstörten Gebäudes.

07:22 Uhr | Russland liefert weiter Erdgas

Russland liefert nach eigenen Angaben weiter Erdgas durch die Transitleitungen in der Ukraine nach Europa. Deren Auslastung bleibe auf hohem Niveau, meldete die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf den russischen Staatskonzerns Gazprom.

06:21 Uhr | Russland holt Truppen aus dem Osten

Russland verlegt laut einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Interfax weitere Truppen aus dem äußeren Osten des Landes näher an Europa. Sie würden Übungen bei Astrachan im Südwesten abhalten, zitiert die Agentur das Militär, vor allem die Verlegung über große Entfernungen.

05:50 Uhr | Blockierung russischer Staatsmedien

Einige Internetkonzerne schränken den Zugang zu russischen Staatsmedien ein. Microsoft erklärte, den russischen Sender RT aus seinem App-Store zu entfernen und den Algorithmus seiner Suchmaschine Bing zu ändern, um Inhalte von RT und dem russischen Portal Sputnik in den Ergebnissen nach unten zu verschieben. Die Facebook-Muttergesellschaft Meta kündigte an, den Zugang zu RT und Sputnik in der EU zu beschränken.

Zuvor hatte Twitter erklärt, Nachrichten mit Verbindungen zu russischen, dem Staat nahestehenden Medien mit Warnhinweisen zu versehen. Die Video-App Tiktok teilte der Nachrichtenagentur AFP mit, sie habe den Zugang russischer Staatsmedien zu ihrer Plattform in der EU ebenfalls eingeschränkt.

04:00 Uhr | Debatte um Dienstpflicht in Deutschland

Bundestagsabgeordneten debattieren angesichts des Kriegs in der Ukraine über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht. Der Sicherheitsexperte der SPD-Bundestagsfraktion, Wolfgang Hellmich, sagte der "Rheinischen Post": "Die Debatte über eine allgemeine Dienstpflicht müssen wir dringend führen." CDU-Vizechef Carsten Linnemann sagte der "Bild"-Zeitung, er setze sich "seit Jahren für die Einführung eines Gesellschaftsjahrs ein", verpflichtend für junge Männer und Frauen nach Ende ihrer Schulzeit und nicht auf die Bundeswehr beschränkt. Das stärke die "Krisenresilienz unserer Gesellschaft".

Der verteidigungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Marcus Faber, sagte der Zeitung "Die Welt", er das für "das falsche Signal". Auch CSU-Verteidigungsexperte Florian Hahn ist gegen eine Reaktivierung der im Jahr 2011 ausgesetzten Wehrpflicht. Ihn zitiert die "Bild"-Zeitung mit den Worten: "Wir brauchen Technologie und Waffensystem und keine Köpfe."

03:30 Uhr | Mariupol wegen Luftangriff fast ohne Strom

Die südukrainische Hafenstadt Mariupol ist nach staatlichen Angaben vom frühen Dienstagmorgen weiter unter der Kontrolle der ukrainischen Armee. Aufgrund eines Luftangriffs sei die Stadt in der Region Donezk jedoch fast ohne Stromversorgung, meldete der staatliche Informationsdienst der Ukraine unter Berufung auf den Bürgermeister der Stadt. Es gebe auch Internet- und Mobilfunkausfälle. Nach Aussagen des Bürgermeisters von Charkiw sprengte das russische Militär dort Umspannwerke.

02:35 Uhr | Satelliten: Militärkonvoi nördlich von Kiew

Neu aufgenommene Satellitenbilder sollen einen etwa 64 Kilometer langen russischen Militärkonvoi nördlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew zeigen. Das erklärte der US-Satellitenhersteller Maxar Technologies. Der Konvoi reiche vom Flughafen Hostomel im Nordwesten bis zum Dorf Prybirsk, zwischen Kiew und Tschernobyl. Das Unternehmen habe auch zusätzliche Bodentruppen und Kampfhubschrauber-Einheiten im südlichen Belarus weniger als 32 Kilometer nördlich der ukrainischen Grenze gesichtet.

00:02 Uhr | USA lehnen Bitte um Flugverbotszone ab

Die USA lehnen eine Flugverbotszone über der Ukraine ab. Präsident Joe Biden habe sehr deutlich gemacht, dass er nicht die Absicht habe, US-Truppen in einen Krieg mit Russland zu schicken, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. Eine Flugverbotszone wäre ein Schritt in diese Richtung. "Sie würde die Entsendung von US-Militär erfordern, um sie durchzusetzen, was einen potenziellen Krieg mit Russland bedeuten würde, an dem wir uns nicht beteiligen wollen", sagte Psaki.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Montag eine Flugverbotszone für russische Raketen, Flugzeuge und Hubschrauber über sein Land ins Gespräch gebracht. In einer Video-Ansprache verwies er dabei auf die jüngsten Angriffe auf die ostukrainische Stadt Charkiw, machte aber keine Angaben, wie eine Flugverbotszone umzusetzen sei.

00:00 Uhr | Ticker am Dienstag, 01. März 2022

Guten Morgen, in unserem Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem Laufenden. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Lauf des Tages hier.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 28. Februar 2022 | 06:00 Uhr

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Der rechtsextreme Kandidat Calin Georgescu umgeben von Mikrofonen. 1 min
Der rechtsextreme Kandidat Calin Georgescu sei von Russland unterstützt worden. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min 06.12.2024 | 21:15 Uhr

In Rumänien muss die Präsidentschaftswahl vollständig wiederholt werden. Hintergrund sind Enthüllungen des Geheimdienstes. Demnach war die Wahl Ziel eines russischen hybriden Angriffs.

MDR FERNSEHEN Fr 06.12.2024 20:08Uhr 00:30 min

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