Adria, Ostsee oder Balaton? Osteuropa öffnet Grenzen: Wo Sie wieder Urlaub machen können

11. Juni 2020, 09:50 Uhr

Das türkisblaue Wasser der Adria sehen, den goldenen Sand an der polnischen Ostsee oder die "1.000 Türme" im malerischen Prag? Bis vor kurzem glaubten viele kaum mehr daran, dass es diesen Sommer noch möglich sein würde. Doch die osteuropäischen Länder haben ihre Grenzen wieder geöffnet. Als letzter EU-Nachbar im Osten folgt nun auch Polen, das am längsten am Einreisestopp festhielt. Nur noch Russland und die Ukraine bleiben weiterhin tabu. Lesen Sie hier nach, wohin die Reise alles gehen kann!

Fischerboot am Ostsee Strand von Miedzyzdroje, Polen.
Ab Sonnabend wieder erreichbar: Die Sandstrände an der polnischen Ostsee Bildrechte: imago images/Peter Schickert

Die letzten Einreisesperren: Russland, Ukraine, Republik Moldau

Die schlechte Nachricht vorneweg: Russland bleibt für deutsche Touristen auf absehbare Zeit noch tabu. Auch wenn auch dort erste Lockerungen von Covid-19-Schutzmaßnahmen in Kraft treten, hat das Riesenreich im Osten die Coronavirus-Pandemie noch nicht im Griff. Die Einreise ist daher nur dann für deutsche Staatsbürger möglich, wenn sie ihren Wohnsitz in Russland haben. Ebenso dürfen nahe Familienangehörige von russischen Bürgern einreisen, also Ehepartner, Eltern und Kinder. Auch für die Beerdigung eines nahen Verwandten erteilen die russischen Behörden ein Visum. Ebenso haben sich die Ukraine und die weniger bekannte Ex-Sowjetrepublik Moldau noch nicht zu einer Grenzöffnung entschlossen.

Polen: Grenze ab Sonnabend wieder geöffnet

Unser großer Nachbar im Osten hielt sehr lange am Einreisestopp fest. Ab Sonnabend, den 13. Juni, ist die Einreise allerdings für EU-Bürger wieder möglich. Ab Dienstag, den 16. Juni, öffnet Polen auch seinen Luftraum für internationale Flugverbindungen. Deutsche Urlauber zieht seit Jahren vor allem die polnische Ostseeküste an. Die dortigen Hotels haben bereits in der zweiten Mai-Hälfte wiedereröffnet, zunächst für polnische Gäste.

Urlauberhochburg Kroatien: Kontaktformular bei Einreise

Wer dem polnischen Ostsestrand das azurblaue Wasser der Adriaküste vorzieht, muss ebenfalls nicht verzagen. Die Einreise nach Kroatien ist inzwischen wieder erlaubt, unter einer kleinen Bedingung allerdings: Vor der Einreise muss ein Formular mit Kontaktdaten ausgefüllt werden, damit man eventuelle Infektionswege nachverfolgen kann. Außerdem sind ein paar Fragen enthalten, die auf eine mögliche Covid-19-Erkrankung abzielen. Das Formular kann bequem von Zuhause online abgeschickt oder spätestens an der Grenze abgegeben werden.

Baltikum: Freie Einreise bis auf Widerruf

Die drei baltischen Republiken punkten nicht nur mit ihrer Ostseeküste, sondern auch mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten, vor allem in den Hauptstädten Vilnius, Riga und Tallinn. Die Einreise dorthin ist inzwischen ebenfalls wieder möglich. Die dortigen Behörden überprüfen wöchentlich, wie sich die Pandemie in verschiedenen europäischen Ländern entwickelt. Solange die Zahl der Neuinfektionen in den zurückliegenden zwei Wochen unter 15 auf 100.000 Einwohner bleibt, ist das Land auf der "grünen" Liste. Sie wird jeden Montag neu erstellt. Deutschland lag zuletzt bei 7,23 (Stand am 5. Juni 2020).

Tschechien, Slowakei, Ungarn, Bulgarien und Slowenien

Tschechien, Slowakei, Ungarn, Bulgarien und Slowenien geben inzwischen gar keine Bedingungen mehr vor: Die Einreise ist für Deutsche wieder wie vor der Corona-Pandemie erlaubt. Tschechien hat die geplante Grenzöffnung sogar um zehn Tage vorgezogen, obwohl das Land davor einen sehr restriktiven Einreisestopp verhängt hatte. Damit steht einem Städte-Trip in die wunderschöne tschechische Hauptstadt nichts mehr im Weg. Auch die Slowakei, Ungarn, Bulgarien und Slowenien haben ihre Grenzen in den vergangenen Tagen für deutsche Touristen wieder geöffnet.

Diesen Sonnenaufgang können keine Touristen erleben.
Die berühmte Karlsbrücke präsentierte sich wochenlang menschenleer. Seit kurzem darf sie wieder von Touristen in Besitz genommen werden. Bildrechte: MDR, honorarfrei

Rumänien schickt Ankömmlinge in Quarantäne

Nur noch eines der osteuropäischen EU-Länder hält sich mit einer völligen Grenzöffnung für deutsche Touristen zurück: Rumänien. Die Einreise dorthin ist zwar grundsätzlich möglich, allerdings müssen die Ankömmlinge dann für zwei Wochen in Quarantäne. Schade eigentlich, denn das Land hat touristisch ebenfalls eine Menge zu bieten und zählt zu den relativ preiswerten Reisezielen!

Was es ebenfalls noch zu bedenken gilt: Momentan ist noch die weltweite Reisewarnung des Auswärtigen Amtes in Kraft. Sie soll für die meisten europäischen Länder am 15. Juni entfallen. Fast überall gelten aber noch Abstandsregelungen, vereinzelt auch Maskenpflicht.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Aktuell | 12. Juni 2020 | 17:45 Uhr

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