Verfallenes Gebäude
Das Jadschloss Hohe Sonne stand jahrzehntelang leer und verfiel so immer mehr. Bildrechte: MDR/Ruth Breer

Eisenach Landesamt hält Abriss des Jagdschlosses Hohe Sonne für "unabwendbar"

08. Februar 2024, 15:08 Uhr

Es ist in seiner Form nicht mehr zu retten: Das Jagdschloss Hohe Sonne in Eisenach muss abgerissen werden. Das hat jetzt auch das Landesamt für Denkmalpflege dem Eigentümer bescheinigt. Der Befall mit Hauspilz und Schwämmen sei zu stark. Verantwortlich dafür sei auch "mangelndes Durchsetzungsvermögen seitens der Behörden."

Das Landesamt für Denkmalpflege hält den Abriss des Jagdschlosses Hohe Sonne bei Eisenach für "unabwendbar". Dies stelle einen besonders schmerzlichen Verlust für das baukulturelle Erbe des Landes dar, teilt die Behörde auf Anfrage von MDR THÜRINGEN mit.

Ein unabhängiges Gutachten habe jedoch ergeben, dass der Befall mit Hausschwamm und anderen Pilzen so stark sei, dass bei einer Sanierung die Bausubstanz vollständig ausgetauscht werden müsste. Damit würde vom originalen Denkmal nichts mehr übrig bleiben. Die Gründe für den schlechten Zustand seien in keiner Weise dem jetzigen Besitzer anzulasten, so die Behörde. Verantwortlich dafür macht sie "Jahrzehnte langen Leerstand in Verbindung mit einer nichtgeglückten Privatisierung und mangelndes Durchsetzungsvermögen seitens der Behörden".

Investor Dirk Bodes vor dem Jagdschloss Hohe Sonne
Eigentümer Dirk Bodes will den Charakter des Jagdschlosses erhalten. Bildrechte: MDR/Ruth Breer

Eigentümer: Ursprüngliches Erscheinungsbild soll wieder hergestellt werden

Es sei zu hoffen, dass der geplante Ersatzneubau den Baukörper des ehemaligen Schlosses aufgreife und mit dem Hotelbetrieb die frühere Nutzung als Ausflugsziel reaktiviert werde. Der Eigentümer des Schlosses hatte bei der Stadt Eisenach den Abriss beantragt. Dirk Bodes sagte MDR THÜRINGEN, zwei Gutachten hätten bestätigt, dass das marode Gebäude nicht mehr zu halten sei. Er wolle das Jagdschloss im ursprünglichen Erscheinungsbild ohne die späteren Anbauten aus dem 20. Jahrhundert wiederherstellen.

Das markante Türmchen hatte er vor Jahren schon abnehmen und sichern lassen. Derzeit entsteht neben dem maroden Schloss ein Nachbau des einstigen Marstalls. Dort plant Bodes ein Vier-Sterne-Hotel mit 28 Zimmern, einem Wellnessbereich, Gastronomie und Biergarten. Für E-Biker sollen Ladesäulen und Wartungsmöglichkeiten angeboten werden. Die Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich auf rund sechs Millionen Euro. Fertig soll der Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft des einstigen Jagdschlosses Ende 2025 sein, bereits im ersten Halbjahr des kommenden Jahres soll es in Betrieb gehen.

Beliebtes Ausflugsziel am Rennsteig

Das als "Hohe Sonne" bekannte Bauwerk am Rennsteig, etwa sechs Kilometer südlich der Wartburgstadt Eisenach, ist der Nachfolger eines barocken Jagdschlosses aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Das heute noch vorhandene Schloss "Hohe Sonne" wurde ab 1899 als Hotel mit 20 Zimmern errichtet. Bereits in dieser Zeit war die Gegend intensiv als Ausflugsziel und Erholungsort genutzt worden. Nach mehreren Sanierungen und Umbauten wurde die "Hohe Sonne" im Jahr 1985 endgültig geschlossen.

MDR (rub,jml)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 08. Februar 2024 | 11:30 Uhr

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