MEDINOS-Geschäftsführer René Klinger und Sonnebergs Landrat Robert Sesselmann (AfD) bei einer Pressekonferenz.
Medinos-Geschäftsführer René Klinger (2.v.r.) und Sonnebergs Landrat Robert Sesselmann (AfD) haben fünf Monate nach der Klinikeröffnung ein erstes Fazit gezogen. Bildrechte: MDR/Lisa Wudy

Gesundheitsversorgung "Umbau auch mit viel Unsicherheit": Fünf Monate MVZ in Neuhaus am Rennweg

10. April 2025, 21:06 Uhr

Fünf Monate nach der Schließung des Krankenhauses in Neuhaus am Rennweg und der Neueröffnung des MVZ ist ein erstes Fazit gezogen worden. Der strukturelle Umbau geht zwar voran, kostete aber einigen Mitarbeitern den Job.

Gut ein halbes Jahr nach der Klinik-Übernahme haben der Landkreis Sonneberg und die MEDINOS-Geschäftsführung ein erstes Fazit gezogen. Nach der schwierigen Ausgangslage durch die Regiomed-Insolvenz sind wir auf einem guten Weg, Arbeitsplätze und somit auch die Patientenversorgung der Menschen im Landkreis zu sichern, sagte Landrat Robert Sesselmann (AfD). Von positiven Signalen sprach auch Geschäftsführer René Klinger. So sind etwa die Fallzahlen am Klinik-Standort Sonneberg im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 150 auf rund 2.560 gestiegen.

Positive wirtschaftliche Entwicklung

Auch wirtschaftlich gebe es mit einem Kontostand von vier Millionen Euro eine positive Entwicklung - Geld, das das Land im vergangenen Jahr für die Übernahme des Klinikums bereitgestellt hatte. Mit rund 800.000 Euro Umsatz habe sich auch in der MVZ GmbH im ersten Quartal eine positive Entwicklung abgezeichnet.

Dort seien - mit dem Aufbau des neuen Standortes in Neuhaus am Rennweg - insgesamt 60 Personen beschäftigt. Künftig könnte auch ein weiteres Versorgungszentrum in Schalkau entstehen, etwa im Landambulatorium.

Trotz Abgängen personell gut aufgestellt

Personell seien die Standorte trotz einiger Abgänge gut aufgestellt. Weitere Neuanstellungen, etwa durch Assistenzärzte, sind geplant. Die letzten fünf Monate seien für die Beschäftigten laut Klinger eine herausfordernde Zeit gewesen. Der strukturelle Umbau sei auch mit Unsicherheit verbunden.

Zuletzt wurde bekannt, dass die Chefin der Notaufnahme sowie ein Chefarzt des Gefäßzentrums gemeinsam mit weiteren Mitarbeitenden an den Klinik-Standort Coburg gewechselt sind. Die Leitung der Notaufnahme konnte jedoch nachbesetzt werden, der Betrieb sei somit gesichert. Leistungen im Bereich der Chirurgie sollen weiterhin vollumfänglich angeboten werden, sagt Chefarzt Matthias Schwenk.

Am Standort Coburg wird derzeit eine neue Gefäßklinik aufgebaut. Das werde sich künftig negativ auf das Einzugsgebiet und die Zahl der Patientinnen und Patienten in Sonneberg auswirken. Allerdings könne das abgefedert werden, da man die Mindestfallzahlen weiterhin erreiche.

Ambulantisierung wird weiter ausgebaut

Das Gefäßzentrum Sonneberg ist erst kürzlich von der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie rezertifiziert worden. Das MVZ in Neuhaus am Rennweg werde wie geplant weiter ausgebaut, um die ambulante Versorgung zu stärken. Hinzukommen soll unter anderem demnächst eine gefäßmedizinische Sprechstunde.

Auch der Bereich Orthopädie wird künftig am Standort gesichert. Aktuell sei das MVZ noch nicht ausgelastet. Der Standort biete aber vor allem im Hinblick auf das Konzept "Poliklinik 2.0" enormes Entwicklungspotenzial, sagte Sesselmann. Derzeit werde zudem ein Nachnutzungskonzept für weitere Teile des Gebäudes erarbeitet.

Die Ambulantisierung werde auch am Standort Sonneberg laut Klinger weiter ausgebaut. Unfallchirurgie und Orthopädie werden auch künftig stationär angeboten. Der Standort Sonneberg soll als Grundversorger weiterentwickelt werden - etwa mit einem integrierten Notfallzentrum. Auch im Bereich Digitalisierung gebe es größere Ausbaupläne für die kommenden Jahre.

Insgesamt sehen sich die Geschäftsführung und der Landkreis auch im Hinblick auf die Umsetzung der Krankenhausreform des Bundes gut gewappnet und positiv gestimmt.

MDR (wdy/jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Ramm am Nachmittag | 10. April 2025 | 18:20 Uhr

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