Kommunalpolitik Städte beharren weiter auf Vierer-Oberzentrum in Südthüringen
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12. Juni 2024, 18:22 Uhr
Nach sechs Jahren soll am Dienstag eine Entscheidung zum geplanten Oberzentrum in Südthüringen fallen. Allerdings gibt es weiter keinen Kompromiss. Die Städte Suhl, Zella-Mehlis, Oberhof und Schleusingen beharren weiter auf einem Vierer-Bündnis.
In Südthüringen gibt es weiter keinen Kompromiss zum geplanten Oberzentrum. Kurz vor der Entscheidung der Landesregierung beharren die Städte Suhl, Zella-Mehlis, Oberhof und Schleusingen auf einem Vierer-Bündnis. Sollte das die Landesregierung anders sehen, stünde das Konstrukt wohl vor dem Aus.
Zum Aufklappen: Was ist ein Oberzentrum?
Oberzentren sind zentrale Orte innerhalb einer Region, die vom Land festgelegt werden. Sie haben bestimmte Funktionen innerhalb ihrer Region und stellen damit auch mehr Infrastruktur zur Verfügung als andere Orte. In der Regel beheimaten Oberzentren Hochschulen, Veranstaltungshallen oder bedeutende Einrichtungen und Behörden. Als Richtschnur galt einst die Zahl von 100.000 Einwohnern.
Bisher haben in Thüringen nur Erfurt, Jena und Gera den Status eines Oberzentrums. Auch Eisenach hatte sich für ein Oberzentrum in Stellung gebracht und wurde bereits im ersten Entwurf des Landesentwicklungsprogramms als Oberzentrum genannt. Neben Südthüringen soll laut den Plänen des Landes auch Nordhausen in Nordthüringen noch Oberzentrum werden.
Kabinett will am Dienstag Entscheidung treffen
Nach sechs Jahren Anlauf soll am Dienstag eine Entscheidung fallen und das Kabinett will den neuen Landesentwicklungsplan beschließen. Darin soll auch das Südthüringer Oberzentrum stehen. Die Konstellation bleibt aber weiterhin offen.
Meiningen und Schmalkalden wollen auch Teil des kommunalen Gebildes werden. Wenn das so kommt, dann wäre das Südthüringer Oberzentrum gestorben, sagte Oberhofs Bürgermeister Thomas Schulz am Mittwoch. Er wolle weiterhin nur mit den bisherigen Partnern Suhl, Schleusingen und Zella-Mehlis weiterarbeiten.
Streit um Oberzentrum
Im Januar hatte das Kabinett überraschend beschlossen, dass zu dem Oberzentrum Südthüringen auch die Städte Schmalkalden und Meiningen gehören sollen. Zuvor hatten die Bürgermeister der beiden Städte stark dafür geworben.
Suhl, Zella-Mehlis, Oberhof und Schleusingen lehnen das jedoch ab, weil Schmalkalden und Meiningen vom Städteverbund zu weit abgelegen seien. Ein dezentrales Oberzentrum in Form eines losen Städteverbundes war zuvor auch vom Infrastrukturministerium abgelehnt worden.
Städte erhoffen sich mehr Fördergelder
Der Status Oberzentrum wirkt sich unter anderem auf die Förderung durch das Land aus. Alle Betroffenen erhoffen sich durch den Titel bessere Zugänge zu Fördermitteln. Es wird auch darauf spekuliert, dass sich Institutionen ansiedeln.
MDR (tig/jn)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 12. Juni 2024 | 17:30 Uhr
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