
Kreis Gotha 220 Millionen Riechzellen für die Deutsche Bahn: Artenspürhunde werden in Haina ausgebildet
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04. April 2025, 13:19 Uhr
Artenspürhunde können mit ihren feinen Nasen Eidechsen oder Mäuse erschnüffeln. Die Deutsche Bahn setzt sie deshalb bei Bauprojekten ein. Trainiert werden die Hunde künftig in Haina im Kreis Gotha.
In Haina im Landkreis Gotha will die Deutsche Bahn ein Ausbildungszentrum für Artenspürhunde eröffnen. Wie eine Bahnsprecherin MDR THÜRINGEN sagte, wurden dafür ein Gebäude und eine Grünfläche angemietet. Bei dem Grundstück in der Nessetal-Gemeinde handelt es sich um eine Wiese neben dem Dorfgemeinschaftshaus.
Bislang ist von dem neuen Ausbildungszentrum nur ein eingezäuntes Areal zu sehen. Angaben, wie viele Hunde es gibt und von wem sie dort ausgebildet werden, machte die Bahn nicht. Auch zu den Investitionskosten gibt es noch keine Informationen. Diese würden später bei der Eröffnung bekannt gegeben.
Bürgermeisterin: Voraussetzungen ideal
Nach Angaben der Bürgermeisterin der Nessetal-Gemeinde Eva-Maria Schuchardt (Freie Wähler) hat die Bahn die Wiese auf eigene Kosten baulich so instandgesetzt, dass mit dem Training der Hunde bald begonnen werden kann.
Für die Zeit der theoretischen Schulungen seien von der DB Räume im Dorfgemeinschaftshaus gepachtet worden. Die Bedingungen am Ortsrand von Haina ohne Durchgangsverkehr und mitten in der Natur seien ideal für die Hundeführer, so die Rathauschefin.
220 Millionen Riechzellen
Der Bahnsprecherin zufolge bildet die DB seit 2021Artenspürhunde aus. Wird eine Baustelle oder ein Bauprojekt geplant, überprüfen Mitarbeitende zunächst, ob und - wenn ja welche - geschützten Tierarten es vor Ort gibt. Dies erfolge im Rahmen einer sogenannten Artenkartierung, bei der die geschützte Tierart erfasst wird.
Und dabei kommen die speziell ausgebildeten Hunde zum Einsatz. Mit ihren 220 Millionen Riechzellen würden sie auf Gerüche zum Beispiel von Zaun- und Mauereidechse, Schlingnatter, Gelbbauch-Unke, Haselmaus oder die gesamte heimische Gruppe der Fledermäuse trainiert, so die Sprecherin weiter. In Haina und Umgebung lernen die Hunde außerdem, auf dem Schotter der Gleise zu laufen und bei vorbeifahrenden Zügen keine Angst zu bekommen.
Zum Vergleich: Erwachsene Menschen haben im Schnitt "nur" etwa 20 bis 20 Millionen Riechzellen.
Einjährige Ausbildung
Laut Deutscher Bahn dauert die Ausbildung von Mensch und Hund rund ein Jahr und endet mit einer theoretischen und praktischen Prüfung. Bislang seien zehn solche Hunde ausgebildet worden.
Zum Einsatz kamen sie unter anderem schon beim geplanten Bau einer S-Bahn-Strecke in München, eines ICE-Werks in Dortmund und beim viergleisigen Ausbau der Strecken in der Nähe von Frankfurt am Main.
MDR (adi/dst)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 04. April 2025 | 12:00 Uhr
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