Der Deutsche Wetterdienst hat am Mittwoch in Regionen oberhalb von 1.000 Metern vor extremen Orkanböen gewarnt. Teilweise seien Orkanböen mit Geschwindigkeiten zwischen 130 und 160 km/h möglich gewesen. Doch auch in anderen Regionen Thüringens hatten starke Windböen diverse Verkehrsbehinderungen und Schließungen zur Folge. Bis zum Donnerstagmorgen soll der Wind nachlassen.

Das stürmische Wetter behinderte zusätzlich zum aktuellen Bahnstreik den Zugverkehr in Thüringen. Bei der Erfurter Bahn und der Süd-Thüringen-Bahn gab es Beeinträchtigungen. Wie eine Sprecherin MDR THÜRINGEN sagte, blockierten umgestürzte Bäume viele Gleise. Deshalb mussten Fahrgäste auf allen Linien der Erfurter Bahn mit verspäteten Zügen rechnen. Teilweise fielen Züge auch komplett aus.

Bei der Süd-Thüringen-Bahn war die Strecke zwischen Steinbach-Hallenberg und Zella-Mehlis im Kreis Schmalkalden-Meiningen gesperrt. Bei Benshausen waren am Mittwochvormittag zwei Bäume auf die Gleise gestürzt. Im betroffenen Streckenabschnitt werden Ersatzbusse eingesetzt.

Die Zugfahrten auf den Brocken im Harz wurden eingestellt. Alle Züge fahren ab und bis Schierke. 

Auf einer Bundesstraße bei Eisenach fiel ein Baum auf ein Auto. Der 36-jährige Fahrer wurde laut Polizeiangaben nicht verletzt. Am Wagen entstand hoher Sachschaden, das Auto musste abgeschleppt werden.

Wegen der Windböen war die A71 an der Talbrücke Reichenbach zwischen Ilmenau-West und Gräfenroda am Mittwochmorgen vorübergehend für Kleintransporter, Lastwagen und andere Fahrzeuge mit höheren Aufbauten gesperrt worden. Zur Mittagszeit wurden die entsprechenden Hinweisschilder laut Informationen von MDR THÜRINGEN wieder entfernt.

Aufgrund der Witterung waren zudem der Egapark und die Friedhöfe in Erfurt geschlossen. Durch den Sturm bestand die Gefahr, dass Äste oder Baumkronen abbrechen und Personen dadurch zu Schaden kommen. Auch in Mühlhausen öffneten die Friedhöfe am Mittwoch nicht.

Ebenfalls geschlossen blieb der Baumkronenpfad im Hainich. Wie die stellvertretende Leiterin Diana Ludwig sagte, war auch der Weg zum Pfad nicht passierbar. Die dort umgestürzten Bäume mussten erst beiseite geräumt werden.

Auch die Klassik-Stiftung Weimar mahnte zur Vorsicht beim Betreten ihrer Park- und Gartenanlagen, da Äste von Bäumen abbrechen könnten.

Die Wasserstände der Flüsse Helme bei Sundhausen und der Bere bei Ilfeld (Landkreis Nordhausen) sind wieder angestiegen. Nach Angaben der Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale war der Pegel der Bere bei 130 Zentimeter und der Pegel der Helme bei 166. Demnach erreichten die Flüsse den Meldebeginn.

Im Thüringer Wald hat das Tauwetter die Bedingungen für Skilanglauf deutlich verschlechtert. Wie der Regionalverbund am Mittwoch mitteilte, können die Langlaufstrecken aktuell nicht mehr frisch geloipt werden. Zudem seien viele Winterwanderwege vereist.

Zusätzlich drohe Gefahr wegen starker Sturmböen. Die Liftanlagen in Steinach, Schmiedefeld am Rennsteig, Heubach und Oberhof waren jedoch geöffnet.

Die vergangenen zwei Wochen seien kalt genug gewesen, sagte Axel Müller von Thüringen Alpin. Somit seien die Verhältnisse für das kommende Wochenende weiterhin gut. Wer am Freitag oder Samstag nach der Arbeit noch mal raus möchte, könne das beim Nachtski bis 21 Uhr in Steinach und Schmiedefeld tun.