Geplantes Ferien-Resort Standort für umstrittenes Hotel im Schwarzatal wird geprüft
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25. September 2021, 15:49 Uhr
Im malerischen Schwarzatal soll ein Hotel-Resort für Familien, Wanderer, Fahrrad- und Motorradreisende entstehen. Die Gemeinde Schwarzburg unterstützt das Projekt, weil sie den Tourismus in der Region ankurbeln möchte. Bei einer Einwohnerversammlung am Freitagabend ging um den aktuellen Stand des Vorhabens - und um Bedenken der Beteiligten.
Der Standort für den Bau eines Ferienhotels in Schwarzburg wird zurzeit geprüft. Wie die Projektentwicklerin Krista Blassy am Freitagabend bei einer Einwohnerversammlung sagte, werden bis Ende Oktober eine Standortanalyse und eine Machbarkeitsstudie erstellt. Damit soll laut Blassy geklärt werden, wo ein Hotel-Resort dieser Art und Größe am besten ins Schwarzatal passt. Ende Oktober werde es zudem einen Termin mit den zuständigen Behörden geben, bei dem offene Fragen des Natur-, Wald- und Hochwasserschutzes geklärt werden sollen.
Gemeinde bereitet Bebauungsplan für Hotelprojekt vor
Das Bauvorhaben befindet sich nach Angaben der Gemeinde aktuell noch in der ersten Planungsphase. Zurzeit werde ein möglicher Bebauungsplan vorbereitet. Die Gemeinde sieht das Hotelprojekt als wichtigen Impuls für den Tourismus in Schwarzburg und im gesamten Schwarzatal.
Bisher noch kein Investor
Die Architektin Krista Blassy aus Erfurt hatte im Mai im Gemeinderat die Pläne für den Bau auf dem Gelände der einstigen Jugendherberge in Schwarzburg vorgestellt. Die Idee: eine Ferien-Hotelanlage mit rund 400 Betten, Chalets und Hostel. Dazu zwei Swimmingpools und ein Wellnessbereich, alles im Wald an der Schwarza gelegen. Baukosten: rund 30 Millionen Euro. Einen Investor gibt es laut Blassy noch nicht, aber Interessenten.
Das Grundstück gehört der Gemeinde. Diese hatte für die Jugendherberge erfolglos nach einem neuen Betreiber gesucht, wie Bürgermeisterin Heike Printz (parteilos) sagte. Zurzeit stehe das in die Jahre gekommene Gebäude leer. Die Hoffnung der Gemeinde: das Hotel als Chance, das Gelände wieder zu beleben.
Probleme mit Umwelt- und Hochwasserschutz befürchtet
Anwohner und Umweltschützer kritisieren jedoch, dass durch den Hotelbau ein Biotop und ein Waldstück beeinträchtigt würden. Außerdem würden Teile des Hotels im Überschwemmungsgebiet des Flusses Schwarza liegen. Die Bürger forderten, die Infrastruktur für Touristen in der Region zu verbessern. So fehle es zum Beispiel an Gaststätten und Cafés. Leerstehende Gebäude müssten wieder belebt werden.
Familien, Wanderer, Fahrrad- und Motorradfahrer als Zielgruppe
Bei der Einwohnerversammlung am Freitagabend sagte die Projektentwicklerin, das Hotel solle vor allem Familien mit Kindern nach Schwarzburg locken. Außer den Ferienhäusern werde es auch ein Hostel und ein Tipi-Dorf für Gäste mit kleinem Budget geben. Zielgruppe seien Wanderer, Fahrrad- und Motorradfahrer. Der Sport-, Spa- und Wellnessbereich werde für die Menschen aus Schwarzburg öffentlich zugänglich sein.
Im Hauptgebäude des Ferienhotels ist demnach ein Informations- und Bildungszentrum für Wasserstofftechnologie vorgesehen. Der Hintergrund: Das Schwarzatal soll nach Plänen des Thüringer Umweltministerium zur Wasserstoff-Modellregion werden. Auf der Strecke der Schwarzatalbahn sollen einmal Wasserstoffzüge fahren. Laut Krista Blassy plant das Land Thüringen ein regionales Entwicklungskonzept für das Schwarzatal. Teil davon sei auch der Tourismus. Auch die LEG Thüringen habe ihre Unterstützung zugesagt. Der Tourismus war nach der Wende im Schwarzatal eingebrochen.
Quelle: MDR THÜRINGEN
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Morgen | 25. September 2021 | 08:40 Uhr
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