Noch frisch und unberührt wirken die Wiesen um das Festivalgelände, auf dem am kommenden Wochenende 36.000 Partypeople erwartet werden. Kurz vor der Eröffnung des "SonneMondSterne"-Festivals an der Bleilochtalsperre schrauben Aufbauteams an Boxentürmen, Gabelstapler tanzen Ballett, um alles mögliche an den richtigen Platz zu bringen. Die Stagehands - also Bühnenhelfer - sind gut gelaunt. Es kann bald losgehen.

DJ-Größen aus der ganzen Welt wollen das Festival zu einer großen Party machen. Bis zum Sonntag sind nach Veranstalterangaben 150 Auftritte geplant. Bei der 25. Auflage des auf elektronische Musik spezialisierten Festivals wollen an diesem Wochenende Zehntausende feiern.

Erstmals gibt es auch Tagestickets; dann darf man aber nicht campen. Dazu müssen sich vorher die wichtigen Organisationen intensiv absprechen: Feuerwehr, Polizei, Landratsamt, Sanitätsdienste. Das Rote Kreuz, das die medizinische Versorgung übernimmt, wünscht sich, dass die Besucher auf sich achten.

Geraved werden soll nicht nur auf vier Open-Air-Bühnen und in drei Zelten, sondern auch auf einem Boot auf dem Stausee. Um auf Gefahren schnell reagiern zu können, sollen auf dem Bleilochstausee mehrere Polizeiboote unterwegs sein.

Die Polizei ist bereits seit Mittwoch mit Beamtinnen und Beamten aus ganz Thüringen in und um Saalburg im Einsatz, um für Sicherheit und einen störungsfreien Verlauf zu sorgen. Die bisherigen Veranstaltungen waren trotz hoher Besucherzahlen ausgesprochen friedlich. Trotzdem will die Polizei neben Verkehrskontrollen auf und und um das Gelände auch Personenkontrollen durch Uniformierte und Zivilpolizisten durchführen.

Das Landratsamt hat eine Organisation mit Drohnenüberwachung beauftragt; vorgesehen sei die, um mögliche Gefahren zu erkennen, vielleicht aber auch um zu dokumentieren. In unmittelbarer Nähe zum Gelände gibt es außerdem wieder eine mobile Polizeiwache, die rund um die Uhr besetzt sein soll. Der zuständige Polizist vor Ort machte klar, dass die Beamten trotz Festivalstimmung kein Auge zudrücken wollen.

Das gilt vor allem für das Thema Alkohol und andere Drogen. Ein Drogenscreeningmobil ist nicht vor Ort, aber am Abreisetag könnten Menschen sich testen lassen. Kostenlos und anonym, sagt das Landratsamt. Allerdings wird der Test auf dem Gelände der Polizeiwache durchgeführt. Ob da viel Andrang herrschen wird, erscheint zumindest fraglich.

Seit Mittwochmorgen rollt die Anreisewelle zum Musikfestival. Zahlreiche Festivalbesucher sind nach Angaben der Polizei bereits in den frühen Morgenstunden angereist. Mindestens 40 Minuten beträgt die Wartezeiten vor den Einfahrten zu den Campingsplätzen.

Zudem ist die Anschlussstelle Schleiz auf der A9 gesperrt. Wegen der Anreisestaus zum Festival mussten einige Schüler aus der Region Saalburg am Mittwoch nicht zum Unterricht. Die Polizei bittet alle Besucher der Veranstaltung, den entsprechenden Beschilderungen zu den Park- und Campingplätzen zu folgen und den Anweisungen der Ordnungskräfte und Polizisten nachzukommen. Sonst geht es für alle langsamer, denn viele werden kommen - das SMS ist ausverkauft.