In Mödlareuth (Saale-Orla-Kreis) haben am Mittwoch die Arbeiten am Dach des Neubaus für das Deutsch-Deutsche Museum begonnen. Mit einem Kran wurden zwei 15 und 21 Meter lange Träger montiert. Sie bilden den First des neuen Daches.

Laut Landratsamt in Hof sollen die Zimmererarbeiten im ersten Gebäudeabschnitt bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Der Neubau bietet auf einer Fläche von insgesamt 500 Quadratmetern Platz für die Dauerausstellung des Museums. Insgesamt werden für das fünfzackige Gebäude mit unregelmäßigem Grundriss rund 600 Kubikmeter Holz verarbeitet.

Das neue Museum soll 22 Millionen Euro kosten. Der Bund und der Freistaat Bayern zahlen davon jeweils 5,6 Millionen Euro. Außerdem beteiligen sich die Oberfrankenstiftung, die Landkreise Hof und Saale-Orla sowie das Land Thüringen an den Kosten.

Seit dem Frühjahr 2022 wird das Deutsch-Deutsche Museum umfangreich saniert, modernisiert und erweitert. Die Neugestaltung der Außenanlagen wurde bereits Anfang des Jahres fertiggestellt. Der Neubau soll bis 2025 fertig sein.

Das Dorf Mödlareuth liegt direkt an der Grenze zwischen Bayern und Thüringen - zu Zeiten der deutschen Teilung war auch der Ort getrennt. Das Museum besuchen jedes Jahr etwa 80.000 bis 90.000 Besucher aus der gesamten Welt.

Herzstück ist der originale, etwa 90 Meter lange Abschnitt der Mauer in dem ehemals geteilten Dorf an der früheren innerdeutschen Grenze. Aus diesem Grund erlangte Mödlareuth als "Little Berlin" internationale Bekanntheit. Das Museum wurde 1990 nur kurz nach dem Teilabriss der Mauer gegründet.