Zeitgeschichte DDR-Grenzturm in Heinersgrün wird Außenstelle des Deutsch-Deutschen Museums
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01. September 2023, 15:04 Uhr
Wer aus Leipzig, Chemnitz oder Dresden mit dem Auto in Richtung Bayern unterwegs ist, dem ist ein Bauwerk kurz vor der Landesgrenze bestimmt schon einmal aufgefallen: der ehemalige Grenzturm in der Nähe von Heinersgrün im Vogtland. Bis 1989 wurde von dort aus der Todesstreifen bewacht und ausgeleuchtet. Jetzt ist der Turm ein Gedenkort.
Der ehemalige Grenzturm Heinersgrün im Vogtland ist jetzt erlebbare Geschichte. Das Relikt aus den Zeiten der deutschen Teilung ist am Freitag an das Deutsch-Deutsche Museum Mödlareuth übergeben worden. Der Turm soll als Außenstelle des Museums künftig von Besuchern besichtigt werden können.
Man brauche diese authentischen Orte, um zu begreifen, wie es damals gewesen ist, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bei der offiziellen Übergabe. "Der Blick vom Turm auf die Autobahn, die Stelle, wo ein junger Mann durch eine Splitterbombe ums Leben gekommen ist, das macht es verständlich für junge Menschen." Kretschmer dankte den Menschen in der Region, die das Bewusstsein haben, auch den schmerzvollen Teil der Geschichte zu erhalten.
Relikt der DDR-Grenzsicherung zwischen Sachsen und Bayern
Der Turm war 1978 als sogenannte Führungsstelle der DDR-Grenztruppen in Betrieb gegangen. Nach Expertenangaben lief dort etwa die Technik für die Grenzsignalzäune ebenso zusammen wie die Kommunikation der Grenzposten mit dem diensthabenden Kommandeur. Der Turm ist eines der letzten Relikte der DDR-Grenzsicherung zwischen Sachsen und Bayern. Die Sanierung des Turmes kostete rund 278.000 Euro.
MDR (ama)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Chemnitz | 01. September 2023 | 16:30 Uhr