Gesundheit Neue Anlaufstelle für Post-Covid-Patienten in Jena

19. März 2025, 20:06 Uhr

Das Jenaer Universitätsklinikum zählte zu den ersten Kliniken bundesweit, die nach dem Beginn der Corona-Pandemie vor fünf Jahren Long-Covid-Ambulanzen aufbaute. Inzwischen werden dort 3.000 Betroffene behandelt. Ein neues interdisziplinäres Zentrum konzentriert sich nun auf die Behandlung von Post-Covid-Patienten.

Das Universitätsklinikum Jena bündelt seine Kapazitäten zur Behandlung und Erforschung von Post-Covid. Zu diesem Zweck wurde ein interdisziplinäres Zentrum für postinfektiöse Langzeitfolgen gebildet.

Zentrum bündelt medizinische Kompetenzen

Etwa 3.000 Patienten werden derzeit in dem Zentrum betreut. Weitere 700 stehen auf der Warteliste. Das Zentrum bündelt internistische, rehabilitationsmedizinische und neuropsychologische Kompetenzen. Es ist die zentrale Anlaufstelle für Menschen, die an den Langzeitfolgen einer Viruserkrankung leiden, sagt der Leiter, Professor Andreas Stallmach.

Die Patienten bleiben drei Tage in Jena und werden in der Tagesklinik ausführlich untersucht. Dazu kommt bei Bedarf sozialmedizinische Beratung und telemedizinische Betreuung.

PK an der Uniklinik Jena
Stellten das Konzept am Mittwoch in Jena vor: Prof. Andreas Stallmach, Prof. Christian Puta, PD Christina Lemhöfer, Prof. Kathrin Finke, Prof. Nils Opel. Bildrechte: MDR/Conny Hartmann

Ein Behandlungskonzept, das in dieser Kombination bundesweit einzigartig ist, so Stallmach. Und ein Konzept, das den ganzen Menschen im Blick habe - und nicht nur einzelne Symptome. So wird zum Beispiel ein individuelles Training angeboten, dass die kognitiven Fähigkeiten verbessere.

Neue App soll Patienten und Praxen besser verknüpfen

Das Training, das die Patienten auch zu Hause machen können, werde gut angenommen, weil es lange Wege erspare. Das sei für Menschen, die an Erschöpfung leiden, sehr wichtig. Zudem ist das Zentrum an Forschungsprojekten beteiligt, die vom Bund mit mehreren Millionen Euro gefördert werden.

Eine Frau reibt mit der Hand an ihrem schmerzenden Kopf 3 min
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Die Forscher wollen die Ursachen für das lange Leiden besser verstehen. Und es soll eine App entwickelt werden, die die Daten der Patienten erfassen und an Praxen und Kliniken weiterleiten kann - damit die Betroffenen schnell eine personalisierte Rückmeldung bekommen, die ihnen hilft.

Aktuell sind in Thüringen noch immer 20.000 Menschen von Post Covid betroffen. Zu Pandemiezeiten waren es bis zu 60.000. Insgesamt gab es in Thüringen etwa 900.000 gesicherte Covid-Infektionen.

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MDR (ch/fno)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 19. März 2025 | 19:00 Uhr

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