Von Gera über Greiz bis ins tschechische Cheb, von Bad Lobenstein über Zeulenroda-Triebes bis ins sächsische Zwickau erstreckt sich die Region. Historisch hat das Vogtland seinen Ursprung im zwölften Jahrhundert. Stammsitz der ersten Vögte war die Osterburg-Stadt Weida, die deshalb auch als "Wiege des Vogtlands" gilt.

Das Thüringer Vogtland haben Urlauber wohl oft nicht auf dem Schirm. Nicht mal 300.000 Übernachtungen gab es dort laut Landesamt für Statistik im vergangenen Jahr. Damit ist die Region Schlusslicht in Thüringen. Im Schnitt bleiben Gäste knapp zwei Nächte. Eingerechnet werden jedoch nur Unterkünfte mit mehr als zehn Betten. Dabei lohnt es sich angesichts zahlreicher Freizeitmöglichkeiten durchaus, länger zu bleiben.

Schwarze Kulleraugen, lange Wimpern, wuscheliges Fell - Tierliebhaber kommen auf dem Kleinreinsdorfer Alpakahof auf ihre Kosten. 31 Alpakas und Lamas leben dort - Tendenz steigend. Alpaka-Chefin Sindy Scholz bietet ihren Gästen Spaziergänge mit Alpakas und Lamas an.

"Grundschüler können schon problemlos allein mit einem Tier laufen. Und am Ende sind meine Gäste immer tiefenentspannt", erzählt Alpaka-Mama Sindy. Ab dem Spätsommer will sie auch eine Ferienwohnung anbieten - dann bleibt viel Zeit, die sanften Tiere zu füttern und zu pflegen.

Mit Mama und Papa oder den Großeltern ins Museum? Laaaangweilig! Oder doch nicht? Das Vogtland mit seinen zahlreichen Burgen und Schlössern bietet auch kleinen Entdeckern einige Möglichkeiten wie beispielsweise die Osterburg zu Weida, das Obere Schloss in Greiz oder Schloss Burgk.

Mit dem "Museums-Entdeckerpass" schafft der Verband Vogtland-Tourismus einen Anreiz für Fünf- bis Zwölfjährige, wenigstens einige davon zu besuchen. Denn: Wer drei Stempel gesammelt hat, bekommt eine Überraschung. Und vielleicht findet sich ja auch ein Schlossgespenst.

Wie lebten und arbeiteten die Bauern des Vogtlandes im 18. und 19. Jahrhundert? In dem zauberhaften Dreiseitenhof in Nitschareuth kann man genau das erkunden und schauen, wie die Bauern gekleidet waren und welches Werkzeug sie nutzten.

Im Museumsgarten blühen mehr als 80 verschiedene Heil- und Küchenkräuter. Im Schäferwagen können Neugierige übernachten.

Etwa zehn Kilometer schlängelt sich die Weiße Elster von Berga nach Wünschendorf - direkt begleitet von einem Weg für Wanderer und Radfahrer und einigen "sagenhaften" Infotafeln.

Wer den Fluss hautnah erkunden möchte, kann sich ein Kanu oder Schlauchboot mieten und in etwa vier Stunden von Berga nach Wünschendorf paddeln. Nervenkitzel und Wasserspritzer inklusive - denn an der Clodramühle wartet eine Bootsrutsche.

Am Ziel in Wünschendorf können kleine Entdecker im Märchenwald mit seinen zauberhaften Wasserspielen nach Feen und Elfen, Frau Holle, dem gestiefelten Kater oder Schneewittchen Ausschau halten.

Bei zwei Kilometern Kletterstrecke ist wohl für jeden etwas dabei, der sich hoch hinauswagt. 15 Parcours in bis zu 14 Metern Höhe warten im nach Unternehmensangaben größten Kletterpark Thüringens darauf, erklommen zu werden.

Die Kleinsten können schon im Alter von zwei Jahren loslegen und - gesichert von den Eltern - mit dem Bobby Car über die Seile rutschen. Für Kinder gibt es sechs Parcours, auf Jugendliche und Erwachsene ab 1,50 Meter warten sechs Parcours mit rutschenden Stühlen, wackeligen Baumstämmen und flotten Seilbahnen.

Und wer nicht weiterkommt, der ruft laut das Codewort "Pizza" und ein Helfer aus dem Koala-Team hilft mit Tipps und motivierenden Worten weiter - oder eilt zur Rettung. Neu ist ein 3D-Bogenparcours.

Packen Sie Kind und Kegel, ein zünftiges Picknick, Kescher, Fernglas und Lupe ein und gehen Sie auf Entdeckungstour. Vögel zwitschern, die Schmetterlinge flattern umher und die Schafe schauen kurz neugierig, bevor sie davonflitzen und sich im Gebüsch verstecken.

Auf einem ehemaligen Sprengmittellager der Wismut wurde die Erlebnisinsel Natur in Rückersdorf geschaffen. Auf sechs Hektar gibt es 21 Biotope mit unterschiedlicher Flora und Fauna zu entdecken.

Und wer genau wissen möchte, was alles kreucht und fleucht, kann kleine Naturmuffel vielleicht mit Smartphone-Apps zur Bestimmung von Pflanzen und Tieren ins Freie locken.

Nachtschwärmer aufgepasst. Im Fledermaus-Erlebnisgarten dreht sich alles um die Mini-Vampire. Mit einer Horchbox werden die Ultraschalllaute der Fledermäuse hörbar gemacht und in einem Kletterbereich können sich kleine Urlauber vor dem Zubettgehen nochmal austoben. Aber pssst, nicht zu laut toben - denn wir wollen ja auch noch Fledermäuse entdecken.

Im Ort starten außerdem drei kurze Rundwanderwege, die auch für Familien mit kleinen Kindern geeignet sind.

Nach einer Schlössertour in Greiz geht's ab in die Natur. Der einst militärisch genutzte Pöllwitzer Wald ist heute eine Naturerbefläche und einer der wenigen Orte, an denen man noch Moorlandschaft entdecken kann.

Ein 650 Meter langer Moorerlebnispfad informiert über das Leben im Moor - und wer gut aufpasst, kann am Ende Moosi Moosbeere aus den Fängen des Moorkönigs befreien.

Die rund 22 Kilometer lange Tour von Greiz nach Zeulenroda durch den Pöllwitzer Wald eignet sich gut für Radfahrer - und am Ende wartet mit dem Zeulenrodaer Meer der große Badespaß.