Bildung Weiterhin Sorge um Lehrermangel in Zeulenroda-Triebes

Die Eltern der Friedrich-Solle-Regelschüler in Zeulenroda-Triebes (Landkreis Greiz) sorgen sich trotz neu eingestellter Lehrer um die Bildung ihrer Kinder. Etwa 30 Mütter, Väter und Lehrerinnen hatten am Montagabend mit Bildungsminister Helmut Holter (Linke) diskutiert.

Nach Stundenausfällen wegen Coronapandemie und Lehrermangel fürchten die Eltern, dass ihre Kinder im kommenden Schuljahr den Abschluss nicht bestehen, wenn die vereinfachten Regeln für Prüfungen entfallen. Laut Holter wird jedoch nur Stoff geprüft, der im Unterricht tatsächlich vermittelt wurde.

Holter verwies auf diverse Programme zur Lehrergewinnung sowie auf finanzielle Unterstützung für Nachhilfestunden, die an der Solle-Schule rege genutzt wurde. Außerdem gebe es Gespräche mit Gewerkschaften, einen Antrag auf vorzeitigen Ruhestand mit neuen Angeboten an die Lehrer zu verschieben und somit einen späteren Beginn der Pension attraktiver zu gestalten.

Die Eltern kritisierten, dass die neu gewonnenen Lehrer den akuten Mangel nicht beheben würden. Holter stellte daraufhin klar, dass man in den nächsten Jahren weiter gegen den Lehrermangel kämpfen werde. Jährlich gehen demnach bis zu 1.000 Lehrer in den Ruhestand, dazu kommen steigende Schülerzahlen.

Besonders im ersten Schulhalbjahr waren an der Solle-Schule über Monate bis zu 50 Wochenstunden Unterricht ausgefallen, weil bis zu acht Lehrer fehlten. Zuletzt waren drei neue Lehrer eingestellt worden, zwei Stellen sind laut Schulleiterin Katrin Wenzel noch offen. Zwei Lehrer seien nach langer Erkrankung in der Wiedereingliederung.

Schulleiterin Wenzel bezeichnete die Situation als derzeit entspannt, "wenn kein Lehrer ausfällt". Problematisch ist, dass mit den nächsten Winterferien wieder einige Lehrer die Schule verlassen werden. Wenzel hofft darum erneut auf Seiteneinsteiger, mit denen sie bisher gute Erfahrungen gemacht hat. Die Solle-Schule besuchen derzeit gut 370 Schülerinnen und Schüler.