Wegen eines verdächtigen Briefumschlages hat es am Samstagabend am Hauptbahnhof Gera einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr gegeben. Die Feuerwehrleute waren teils mit Spezialanzügen und schwerem Atemschutz unterwegs. Nach mehreren Stunden und einem hohen Aufwand konnte Entwarnung gegeben werden.

Zuvor hatten Passanten auf einer Toilette den Briefumschlag mit einem aufgemalten Totenkopf gefunden. Zudem hatten Polizisten durch das Sichtfenster des Umschlags festgestellt, dass dieser mit einer "weißen kristallinen Substanz" gefüllt war.

Feuerwehr und Bundespolizei sperrten daraufhin ab 21 Uhr Teile des Bahnhofsvorplatzes und des Bahnhofsgebäudes ab. Der Zugverkehr musste nach Angaben der Bundespolizei nicht eingeschränkt werden.

Nach Angaben der Feuerwehr konnte vor Ort zuerst ausgeschlossen werden, dass das Pulver radioaktiv oder chemisch kontaminiert war. Um zudem auszuschließen, dass sich im Briefumschlag Sprengstoff befand, wurde eine Spezialeinheit der Polizei aus Leipzig angefordert. Nachdem die Spezialisten die Prüfung des Inhaltes abgeschlossen hatten, gaben sie Entwarnung: Den Erkenntnissen von Samstagabend zufolge war der Umschlag wahrscheinlich mit Zucker gefüllt.

Die Feuerwehr übergab den Briefumschlag nach dem Einsatz dem Geraer Gesundheitsamt. Gegen Mitternacht sei laut Bundespolizei der Einsatz beendet gewesen.

Ob es sich bei dem Briefumschlag um einen Streich handelte oder ob jemand bewusst eine scheinbare Gefahr herbeiführen wollte, ist noch unklar. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Bislang besteht laut den Beamten jedoch kein Zusammenhang zwischen dem Briefumschlag und den politischen Veranstaltungen am Samstag in Gera.