
Prozess Feuer im Geraer "Trash": Mutmaßlichem Brandstifter werden 30 weitere Straftaten vorgeworfen
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14. April 2025, 18:04 Uhr
Ein 39-Jähriger muss sich wegen mutmaßlicher Brandstiftung an der ehemaligen Disco "Trash" am Landgericht Gera verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann rund 30 Straftaten vor. Die Disco schloss kurz darauf.
Ein mutmaßlicher Brandstifter muss sich seit Montag vor dem Landgericht Gera unter anderem wegen des Feuers in der ehemaligen Diskothek "Trash" verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 39-Jährigen vor, den Brand in dem Club am Hauptbahnhof im Juli 2024 gelegt zu haben.
Er soll zunächst einen Bürocontainer an mehreren Stellen angezündet haben. Das Feuer griff dann auf das Hauptgebäude des Clubs über und beschädigte es schwer. Zum Zeitpunkt des Brandes war der Party-Club leer. Es lief keine Veranstaltung. Verletzt wurde niemand. Die Polizei schätzte den Schaden damals auf 20.000 Euro.
Körperverletzung bis Exhibitionismus: 30 Straftaten vorgeworfen
Zum Prozessauftakt wurde 30 Minuten lang die Anklageschrift verlesen. Neben der Brandstiftung werden dem Angeklagten mehr als 30 weitere Straftaten vorgeworfen. So soll er mehrere Diebstähle begangen haben. Außerdem muss er sich wegen Körperverletzung und mehrerer exhibitionistischer Handlungen und Beleidigungen verantworten. Zudem soll er mit einem Feuerzeug die Matratze in seiner Zelle in der Untersuchungshaft angezündet haben. Seitdem befindet er sich in einer psychiatrischen Klinik.
Für den Prozess sind insgesamt 13 Verhandlungstage angesetzt. Die mutmaßliche Brandstiftung im "Trash" soll beim nächsten Hauptverhandlungstermin am 30. April näher erörtert werden. Welches Strafmaß den Angeklagten erwartet, ist noch unklar.
Überwachungskamera soll Mann überführt haben
Nach Angaben des ehemaligen "Trash"-Besitzers Tobias Meißner war der Brand damals im Einlasscontainer entstanden. Dort waren unter anderem auch Büromaterial und Plakate untergebracht. Auf den Bildern einer Überwachungskamera ist laut Meißner zu erkennen, wie der Tatverdächtige sich Zutritt zum Container verschafft und an mehreren Stellen Feuer legt. Mithilfe der Aufnahmen sei der Angeklagte drei Tage nach dem Brand von der Polizei gefasst worden.
Nach dem Feuer konnten laut Meißner zwei Wochen lang keine Veranstaltungen stattfinden. Er sei aber froh, dass niemand verletzt worden war. Zu dem Zeitpunkt des Brandes befand sich niemand im Club. Die Kosten für die Aufräumarbeiten nach dem Brand musste Meißner selber tragen. Das "Trash" wurde nach 25 Jahren Ende Oktober geschlossen. Nach Angaben des Besitzers war der auslaufende Mietvertrag der Grund dafür.
MDR (rom)
Dieses Thema im Programm: Nachrichten | 14. April 2025 | 17:00 Uhr