Mönchpfiffel-Nikolausrieth Deich-Durchbruch an Helme wegen steigenden Hochwassers vertieft
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04. Januar 2024, 21:26 Uhr
Die andauernden Regenfälle lassen die Flusspegel in Thüringen weiter steigen. Nördlich von Mönchpfiffel-Nikolausrieth im Kyffhäuserkreis ist daher die Deichöffnung vertieft worden. Wie das Landratsamt mitteilte, wurde der Deich an der Öffnung ausgebaggert, so dass mehr Wasser auf benachbarte Felder abfließen kann.
Der Deich-Durchbruch an der Helme nördlich von Mönchpfiffel-Nikolausrieth ist am Donnerstag wegen des steigenden Hochwassers vertieft worden.
Wie das Landratsamt mitteilte, wurde der Deich an der Öffnung ausgebaggert, so dass mehr Wasser abfließen kann, um den Ort vor Überschwemmungen zu schützen. Der Deich sei zudem an anderer Stelle zum Schutz von Mönchpfiffel-Nikolausrieth und Heygendorf verstärkt worden. Den Angaben nach hat sich die Lage seit Mittwochabend stabilisiert. Dennoch bleibe die Hochwasserlage entlang der Helme weiter angespannt, sagte Martin Pollack vom Landratsamt.
Kanzler Scholz besucht Hochwassergebiet
Die andauernden Regenfälle lassen die Flusspegel in Thüringen weiter steigen. Das Helme-Hochwassergebiet an der Grenze zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt war am Donnerstag Ziel eines Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz. Er begutachtete am Vormittag den Deich an der Helmebrücke in Sangerhausen. Die Helme, die durch Sachsen-Anhalt und Thüringen fließt, entwässert den südlichen Teil des Unterharzes.
Nach Angaben der Hochwassernachrichtenzentrale des Landes vom Donnerstagmittag liegen folgende Pegelpunkte über der Meldestufe 1:
- Meinigen/Werra
- Ebenhards/Werra
- Rappelsdorf/Schleuse
- Hinternah/Nahe
- Gräfinau-Angstedt/Ilm
- Katzhütte/Schwarza
- Rudolstadt/Saale
- Rothenstein/Saale
Land diskutiert mögliche Hochwasserhilfen
Wie mögliche Hochwasserhilfen der Thüringer Landesregierung aussehen könnten, ist noch unklar. Eine Regierungssprecherin sagte MDR THÜRINGEN, dazu befinde man sich aktuell in der Abstimmung zwischen den Ministerien und Behörden. Anfang kommender Woche trifft sich das Kabinett, dann seien vermutlich genauere Auskünfte möglich.
Kraniche verlassen Talsperre Kelbra
Wegen des Hochwassers haben bis zu 2.000 Kraniche die Talsperre Kelbra an der Landesgrenze zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt verlassen.
Wie Geschäftsführerin Astrid Koschorreck vom Landschaftspflegeverband Südharz/Kyffhäuser sagte, können die Vögel im komplett gefüllten Stausee nicht mehr stehen. Sie sind daher zu überfluteten Wiesen in der Nähe und zu den Fischteichen von Auleben im Landkreis Nordhausen gewechselt.
Zur Zeit rasten laut Koschorreck noch 1.000 bis 2.000 Kraniche in der Region. Sie fliegen oft erst nach einem Kälteeinbruch im Januar in den Süden. Durch höhere Temperaturen bleiben immer mehr Zugvögel im Land.
Die sogenannte Goldene Aue zwischen Nordhausen und Sangerhausen ist Deutschlands drittgrößter Binnenrastplatz für Zugvögel auf dem Weg in Richtung Südwesten. Tagsüber halten sich die Kraniche auf den umliegenden Äckern auf und fressen Getreidereste oder andere Ernterückstände. In der Dämmerung kehren die Kraniche dann wieder zum Stausee Kelbra zurück.
MDR (lou/beu/mm)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 04. Januar 2024 | 10:00 Uhr