Tierschutz Luchs im Eichsfeld offenbar illegal geschossen

Ein vor zwei Wochen im Eichsfeld gefundener Luchs ist offenbar illegal geschossen worden. Das teilte das Umweltministerium am Mittwoch mit. Damit stehe eine Straftat im Raum. Luchse sind streng geschützt und dürfen nicht getötet werden.

Das Tier war tot bei Jützenbach gefunden worden, es war stark abgemagert, zudem fehlte ein Vorderlauf. Der Luchs wurde nach Berlin gebracht und am dortigen Leibniz-Institut für Zoologie und Wildtierforschung untersucht. Die Ergebnisse ließen darauf schließen, dass der Luchs erschossen wurde, hieß es.

Umweltminister Bernhard Stengele sprach von einem Rückschlag bei den Artenschutzbemühungen und forderte, dass die Straftat streng verfolgt werden solle. Bereits im vergangenen Jahr war ein toter Luchs bei Buttstädt im Kreis Sömmerda gefunden worden. Ermittlungen zum möglichen Täter blieben bislang erfolglos.

Vor diesem Hintergrund fordert der Nabu Thüringen erneut die "unverzüglich Einrichtung" der schon seit langem geforderten Stabsstelle zur Bekämpfung von Umweltstraftaten. "Wir können nicht einerseits alles dafür tun, dass Luchse wieder durch Menschenhand in Thüringens Wälder entlassen werden und andererseits dabei zusehen, wie diese durch uneinsichtige und kriminelle Menschen wieder abgeschossen werden" so Silvester Tamás vom Nabu-Luchsprojekt im Freistaat.

Laut der Naturschützer müssen zur Verfolgung von Umweltstraftaten die nötigen Stellen und Strukturen geschaffen werden, um bessere Aufklärungsraten zu erzielen. Bis jetzt gibt es diesbezüglich keine Erfolge.

Auch der Landesjagdverband äußerte sich zum Fund des geschützten Tieres. "Als Dachorganisation der organisierten Jägerschaft des Freistaats verurteilen wir eine illegale Tötung eines Luchses auf das Schärfste", so Präsident Ludwig Guntsheimer. Er hoffe auf schnelle Informationen zu den Ergebnissen der Ermittlungen.