• Preisträgerin Lena Kapura bringt Kindern und Jugendlichen in Weimar das Tanzen bei.
• Die 36-Jährige kam vor 13 Jahren nach Deutschland.
• Der Weimarer Kinderrechtspreis wurde in diesem Jahr zum 29. Mal vergeben.

Im Mittelpunkt der Verleihung des Weimarer Kinderrechtspreises am 20. November standen die Nominierten und natürlich Preisträgerin Lena Kapura. Die neunköpfige Kinderjury war sich einig und voller Lob für die 36-Jährige: "Sie ist nicht nur nicht nur eine Tanzlehrerin, sondern auch eine Freundin, die immer ein offenes Ohr hat. Sie hat ein großes Talent, Kindern zu zeigen, wie stark sie sind und sie bezieht alle mit ein. Lena hilft den Kindern, ihre Ziele zu erreichen und ihre Probleme zu lösen. Ihr fällt immer etwas ein."

Lena Kapura arbeitet vor allem in der Weimarer Schwungfabrik. In dem Zentrum für soziokulturelle Projekte bringt sie Kindern und Jugendlichen das Tanzen bei. Auch bei Musikprojekten wirkt sie mit. Zum Talentcampus im Sommer gab es auch einen Beatbox-Workshop und es konnten Kostüme gestaltet werden. Deutschlandweit ist sie mit ihren Kindergruppen auf Hip-Hop- und Breakdance-Workshops unterwegs. "Ich will unsere Kids mit den anderen vernetzen. Und ich will ihnen zeigen, dass nicht alle Kinder wohlbehütet sind", sagt Kapura.

Auch die Kinderbeauftragte der Stadt Weimar, Sina Solaß, ist voll des Lobes für die Tanzlehrerin. "Lena Kapura fördert die Kreativität ihrer Schülerinnen und Schüler, stärkt ihr Selbstbewusstsein und ihre sozialen Fähigkeiten." Tatsächlich lernen Kinder aller sozialen Schichten und zwischen drei und 19 Jahren bei ihr gemeinsam das Tanzen. Es entwickeln sich Freundschaften, die über die Workshops hinausreichen, weiß die Preisträgerin zu berichten. Das soziale Miteinander wird gestärkt.

Lena Kapura profitiert aktuell gerade selbst davon. Nach einem Unfall vor ein paar Monaten kann sie zur Zeit nicht selbst auf die Tanzbühne treten. Es gibt teils Videounterricht oder eben Ansagen vom Bühnenrand. "Jeder hilft mir, wo er kann." Kapura ist dankbar.

Dabei hatte Lena Kapura selbst keinen leichten Start. Als sie vor rund 13 Jahren vom Balkan nach Deutschland kam, wurde ihr Uni-Abschluss nicht anerkannt. Jahrelang musste sie kämpfen und Papierkriege aushalten, berichtet sie. Inzwischen ist sie als Sozialarbeiterin im Sozialraumteam Weimar-West angestellt. "Ich bin meinem Team, den ganzen Kollegen so dankbar. Ohne sie wäre ich längst nicht da, wo ich jetzt bin", sagt Kapura. "Sandra Platt, Daniela Kloss, Michael Curtius, ..." - am liebsten würde sie alle aufzählen. "Den Preis haben sie alle verdient", sagt sie.

Der Kinderechtspreis ist für Lena Kapura eine sehr emotionale Ehrung. Tränen der Freude gab es Mittwochnachmittag mehr als genug. Lena Kapura ist gerührt vom Preis, für den sie sich gegen fünf Mitbewerberinnen und Mitbewerber durchgesetzt hat. Nominiert waren auch die Leiterin der Schöndorfer Stadtteilbibliothek, Cornelia Schröder, der Round Table Weimar, der seit vielen Jahren das Kinderhaus unterstützt, das Kindertage-Team der Weimarer Johanneskirche, die Kisum-Musikschule und Doreen Alsch, Trainerin für sehbehinderte und blinde Kinder.

Der Weimarer Kinderrechtspreis wird einmal im Jahr verliehen - in diesem Jahr zum 29. Mal. Er geht an Personen oder Gruppen, die sich in besonderem Maße für die Rechte und das Wohl von Kindern und Jugendlichen in Weimar einsetzen und mit ihm verbunden ist eine Preisskulptur. In diesem Jahr wurde die von Kindern der Ferienwerkstatt im Kreativraum der Schwungfabrik gestaltet.